Zum Steirer-Derby empfing der DSC in der 22. Runde den USV St. Anna/A. Vor allem bei den Heimischen lief es in den letzten Runden ergebnistechnisch nicht nach Wunsch, umso wichtiger wäre für die Weststeirer ein Erfolg gegen einen direkten Konkurrenten um die ÖFB-Cup-Plätze. Doch auch die Gäste aus der Südoststeiermark konnten nach einem gelungenen Start ins Frühjahr zuletzt zweimal nicht punkten. Zusätzliche Spannung versprach das Duell, da die beiden Mannschaften nur durch einen Punkt in der Tabelle getrennt waren. Auch nach dem Spiel sollten die Gäste einen Zähler vor den Deutschlandsbergern liegen, denn die beiden steirischen Vertreter trennten sich mit einem 2:2-Unentschieden. Nach einer schnellen 2:0-Führung durch einen Polak-Doppelpack schlugen die Hausherren in der ersten halben Stunde durch Andreas Fuchs und Matej Hoic zurück.
Ein umkämpftes Derby endete Remis
Seit mittlerweile vier Spielen wartet der DSC auf einen vollen Erfolg. Trotz ordentlicher Leistungen hatten die Blau-Gelben in den letzten Runden immer wieder das Nachsehen. Diese Verunsicherung sollte man den Hausherren im Steirer-Derby gegen den Tabellennachbarn aus Sankt Anna auch anmerken. Von Beginn an übernahmen die Gäste das Kommando und näherten sich in den ersten Minuten auch schon dem Tor von Jonas Veit an.
So dauerte es auch nicht lange, bis die Gäste das erste Mal jubeln durften. In der zehnten Spielminute spielten sich die Südoststeirer über die rechte Seite nach vorne. Schließlich landete der Ball bei Anej Polak, der im Strafraum noch einen Gegner stehen ließ und aus recht spitzem Winkel den Ball flach im langen Eck versenkte. Damit belohnte sich die Höller-Elf für die starke Anfangsphase und ging früh mit 1:0 in Führung. Anej Polak ließ die Gäste zweimal jubeln
Nur vier Minuten später legten die Gäste bereits nach. Wieder war die DSC-Abwehr überhaupt nicht auf der Höhe. Mit einem Steilpass hebelten die Gäste die gesamte Defensive aus. Allein vor Veit blieb Polak cool und verwandelte durch die Beine des DSC-Tormanns zum 2:0
Nach diesen erschreckend schwachen Anfangsminuten fanden die Gastgeber aber die richtige Antwort. Bereits in der 15. Minute gelang Andreas Fuchs der 1:2-Anschlusstreffer. Eine Flanke von rechts konnte die Gäste-Abwehr nicht entscheidend klären. Der Ball landete vor den Füßen von Fuchs und der musste aus wenigen Metern nur mehr ins rechte Eck einschieben. Andreas Fuchs erzielte den Anschlusstreffer
Auf den Gegentreffer hatten aber die Gäste beinahe wieder die perfekte Antwort parat. Nach einem Abschluss von Jonas Gmeindl aus spitzem Winkel war aber Veit im kurzen Eck zur Stelle (17. Spielminute). In der 25. Minute hatten die Gäste die nächste Möglichkeit auf den dritten Treffer. In Folge eines Einwurfes landete der Abpraller bei Christoph Kobald. Aus rund 20 Metern zog der Routinier volley ab und verfehlte das linke Eck nur knapp. Im direkten Gegenzug stellten die Blau-Gelben auf 2:2. Matej Hoic tanzte rechts im Sechzehner drei Gegenspieler aus und vollendete allein vor Tahir Bilalic ins linke obere Eck zum 2:2-Ausgleich. Auch wenn Hoic in dieser Situation seine Klasse unter Beweis stellte, ging es aus Sicht der Gäste viel zu einfach. Saisontreffer Nummer 13 für Matej Hoic
Auch nach den vier Toren innerhalb von 15 Minuten beruhigte sich die Partie nicht wirklich. Bereits in der 30. Spielminute hatte Hoic die Chance auf den Doppelpack. Mit einem langen Ball wurde der Kroate in Szene gesetzt, doch Bilalic parierte den Heber des Torjägers stark. Bis zum Pausenpfiff ging es weiterhin flott hin und her. Doch in den zehn Minuten vor dem Pausenpfiff gab es keine nennenswerten Torchancen mehr und es ging mit dem 2:2 in die Kabinen.
Während in der ersten Halbzeit beide Mannschaften für beste Fußballunterhaltung sorgten, war es im zweiten Spielabschnitt vor allem die Heimmannschaft, die das Spiel dominierte. Trotzdem gehörte die erste Möglichkeit nach dem Seitenwechsel den Gästen. Veit parierte einen Abschluss von Kobald aus kurzer Distanz aber sehenswert (52. Spielminute). Im direkten Gegenzug hatten die Deutschlandsberger die große Chance auf die Führung. Ein Kopfball von Syla landete aber nur am Aluminium. Erzielte beinahe den Führungstreffer: Christoph Kobald
In der 64. Minute war es erneut ein Kopfball, der für Gefahr sorgte. Nach einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld kam ein DSC-Kicker zum Abschluss, aber der Ball ging knapp am kurzen Eck vorbei. Auch in der 78. Minute verfehlten die Gastgeber das Tor der Gäste. Nach einem Ballgewinn steckte Hoic auf Fuchs durch, doch der kam ins Stolpern und so ging der schwache Abschluss deutlich am Gehäuse vorbei. Kurz vor Schluss sah Denis Suka die Rote Karte
In der 88. Spielminute gab es auch noch einen negativen Höhepunkt in diesem Derby. Denis Suka sah nach einer Tätlichkeit die Rote Karte. Die Gäste mussten die Schlussphase somit in Unterzahl bestreiten. Und die Gastgeber sollten in der Nachspielzeit tatsächlich noch zum Matchball kommen. Jure Grubelnik verschaffte sich am Sechzehnerrand etwas Platz, aber sein Schlenzer aufs lange Eck verfehlte das Tor denkbar knapp. Das war die letzte Möglichkeit auf den Sieg für den DSC. Am Ende teilten sich die beiden Steirer Regionalliga-Vertreter die Punkte. Vor allem die erste Halbzeit bot den 350 Zuschauern beste Fußballunterhaltung. In der zweiten Halbzeit waren dann die Hausherren dem Siegtreffer näher, aber wie so oft in dieser Saison, konnte sich die Amtmann-Elf für ihre Leistung nicht belohnen. Jure Grubelnik hatte den Siegtreffer am Fuß
Mit diesem Remis bleiben beide Mannschaften Tabellennachbarn. Der DSC liegt mit 29 Punkten auf dem zehnten Platz und der USV St. Anna/A. findet sich mit 30 Zählern auf dem neunten Platz wieder. Allerdings hat der SC Weiz die beiden Teams nun überholt und liegt im Kampf um die ÖFB-Cup-Plätze vor den beiden steirischen Konkurrenten.
Philip Leitinger (Sportlicher Leiter DSC): „Wir haben die ersten 20 Minuten komplett verschlafen, waren überhaupt nicht vorhanden und verdient mit 2:0 hinten. Danach sind wir gut ins Spiel gekommen und haben Gott sei Dank schnell den Ausgleich geschafft. In der Folge waren wir am Drücker, aber zurzeit läuft es einfach nicht so wie wir uns das wünschen. Trotzdem kann man vor allem auf der Leistung in der zweiten Halbzeit aufbauen. Zurzeit belohnen sich die Burschen einfach nicht für den Aufwand, den sie betreiben, dennoch mache ich mir keine großen Sorgen. Wir müssen jetzt einfach dranbleiben, dann wird auch das Glück wieder kommen.“
Fotos: RIPU