Verrückte Partie zwischen SV Wildon und SK Treibach endet 3:3

In der 23. Runde der Regionalliga Mitte kam es zum Aufsteigerduell zwischen dem SV Wildon und dem SK Treibach und das Duell sollte zu einem echten Spektakel werden. Trotz zweier Ausschlüsse in der ersten Halbzeit gingen die Hausherren mit einer 3:0-Führung in die Kabine. Doch nach dem Seitenwechsel konnten die Kärntner die Überzahl ausnutzen und noch das 3:3 erzwingen. Besonders bitter aus Sicht der Gastgeber ist, dass zwei Treffer erst in der Nachspielzeit fielen. Dazu kommt noch, dass Wildon-Trainer Roland Spreitzer und Tormann Andreas Boßler nach Spielende die Rote Karte sahen. Am Ende gab es also nach sechs Treffern und vier Platzverweisen eine Punkteteilung, über die sich vor allem die Gäste freuen konnten.

Mateo Lovric erzielte einen lupenreinen Hattrick

Das Hinspiel zwischen dem SK Treibach und dem SV Wildon endete noch mit einem klaren 4:0 für die Kärntner. Doch im Frühjahr zeigen die Steirer bisher ein anderes Gesicht und holten schon jetzt mehr Punkte als in der gesamten Hinrunde. Dennoch befinden sich die Wildoner noch mitten im Abstiegskampf. Dementsprechend wichtig wäre ein Heimsieg gegen die Kärntner gewesen, doch der Start in dieses Aufsteiger-Duell gelang für die Steirer überhaupt nicht nach Wunsch.

Früher Ausschluss

Nach einem ausgeglichenen Beginn kam es bereits in der zehnten Minute zur ersten spielentscheidenden Szene in dieser wilden Partie. Mario Leitgeb verschätzte sich auf Höhe der Mittellinie und so kam ein Treibacher an den Ball und marschierte allein Richtung Tor. Kurz vor dem Sechzehner brachte Robert Pusaver den Kärntner zu Fall und wurde dafür vom Schiedsrichter vom Platz gestellt. Damit waren die Wildoner über 80 Minuten in Unterzahl. Doch der folgende Freistoß blieb harmlos. Robert Pusaver sah früh die Rote Karte

In der Folge übernahmen die Gäste mit einem Mann mehr natürlich die Kontrolle und in der 18. Minute wurde es das erste Mal richtig gefährlich, doch ein Schuss von Nikolaos Kokkas verfehlte das linke Eck ganz knapp. Nur acht Minuten später gab es die nächste Möglichkeit für die Gäste. Ein Abschluss von Lukas Pippan wurde abgefälscht und landete am Ende an der Latte. Auch der folgende Eckball wurde gefährlich. Nach einer kurzen Abwehr zog Ognjen Gigovic per Volley ab, aber Andreas Boßler konnte den strammen Schuss mithilfe der Latte übers Tor lenken. Diese vergebenen Möglichkeiten sollten sich aus Sicht der Gäste wenig später rächen, denn die Wildoner gingen tatsächlich in Unterzahl in Führung.

Doppelschlag in Unterzahl

Nach einem Ballverlust der Gäste schalteten die Hausherren schnell – Lovric wurde per Heber in die Tiefe geschickt. Aus halbrechter Position zog der Stürmer direkt ab und verwandelte per Flachschuss ins lange Eck zur 1:0-Führung (33. Minute). Nur zwei Minuten später sollte es für die Steirer noch besser kommen. Einen Distanzschuss konnte Patrick Böck nicht festhalten und Lovric war zur Stelle, versenkte den Abpraller und brachte die Spreitzer-Elf mit 2:0 in Führung. Wenig später gab es aber den nächsten Rückschlag für die Gastgeber.

Zweiter Ausschluss und dritter Treffer

In der 43. Minute sah Miha Kancilija nach einem harten Einsteigen gegen Michael Novak auf Höhe der Mittellinie die zweite Rote Karte der Partie. Ab diesem Zeitpunkt waren die Steirer sogar zwei Männer weniger am Feld. Doch auch davon ließen sich die Steirer nicht beirren, denn in der ersten Minute der Nachspielzeit machte Lovric den lupenreinen Hattrick perfekt und besorgte das 3:0. Nach einem perfekten Konter tauchte der Stürmer frei vor Böck auf und vollendete überlegt flach ins linke Eck. Mit diesem Resultat ging es wenig später auch in die Pause. Auch Miha Kancilija wurde ausgeschlossen

Treibach schlägt zurück

Nach dem Seitenwechsel übten die Gäste mit zwei Spielern mehr Dauerdruck auf die Wildoner Abwehr aus, doch zunächst stemmten sich die Hausherren mit Erfolg dagegen. Erst in der 64. Minute gelang der 1:3-Anschlusstreffer für die Kärntner. Novak setzte sich nach einer Flanke von links im Sechzehner durch und köpfte wuchtig ein. Nur sechs Minuten nach dem Treffer erzielten die Blau-Weißen beinahe das zweite Tor, aber eine abgerissene Flanke landete nur auf der Latte. So sollte es bis in die Nachspielzeit dauern, ehe die Treibacher Profit aus der Überzahl schlagen konnten.

Später Doppelschlag bringt den Ausgleich

Zunächst drückte Hanno Wachernig nach 91 Spielminuten in Folge einer Flanke den Ball zum 3:2 über die Linie und nur eine Minute später mussten die tapfer kämpfenden Wildoner tatsächlich noch den Ausgleich hinnehmen. Ex-Profi Novak kam nach einer abgewehrten Flanke im Rückraum zum Abschluss und traf per Volley flach ins linke Eck zum 3:3-Ausgleich. Bei diesem Spielstand sollte es auch bleiben. Nach dem Schlusspfiff sahen auch Wildon-Trainer Roland Spreitzer und Torhüter Andreas Boßler Rot.

Nach der Punkteteilung in dieser unfassbaren Partie tut sich in der Tabelle nichts. Die Wildoner bleiben mit 22 Punkten am 15. Platz und die Treibacher liegen mit 28 Punkten am elften Platz.

Stimmen zum Spiel:

Heinz Karner (Sportlicher Leiter SV Wildon): „Ich muss ehrlich sagen, ich habe in 40 Jahren Fußball noch nie so eine schlechte Leistung von einem Schiedsrichter-Team gesehen. Das war wirklich unglaublich. Trotzdem haben wir es geschafft mit zwei Spielern weniger 3:0 zu führen. Unserer Mannschaft kann ich nur ein Kompliment für diese Leistung in Unterzahl aussprechen. Zehn Minuten vor Schluss ist dann auch noch unser Spieler allein aufs Tor gelaufen und ist gefoult worden, aber da hat es keine Rote Karte gegeben. Dass wir heute nur einen Punkt gemacht haben, geht eindeutig auf die Kappe des Schiedsrichters. Ich glaube, wenn wir mit elf Spielern spielen, führen wir noch höher. Am Ende haben wir es dann leider nicht über die Zeit gebracht.“

 

Stefan Weitensfelder (Sportlicher Leiter SK Treibach): „Wir sind gut ins Spiel gestartet und haben nach dem ersten Platzverweis auch Oberwasser gehabt. Wir hätten 1:0 in Führung gehen können und dann haben wir drei Tore in Überzahl bekommen, weil wir einfach eine schlechte Restverteidigung gehabt haben. Zum Schluss sind wir trotzdem belohnt worden dafür, dass wir nie aufgegeben haben. Am Ende nehmen wir einen Punkt mit, der noch viel wert sein kann.“

Regionalliga Mitte: Wildon : Treibach - 3:3 (3:0)

• 92
  Michael Novak 3:3
• 91
  Hanno Ulrich Wachernig 3:2
• 64
  Michael Novak 3:1
• 46
  Mateo Lovric 3:0
• 35
  Mateo Lovric 2:0
• 33
  Mateo Lovric 1:0

 Fotos: RIPU

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