In der 23. Runde der Regionalliga Ost besiegt der FCM Traiskirchen den SV Gloggnitz nach hartem und langem Kampf 3:2. Der entscheidende Treffer von Corvin Aussenegg fällt erst in der letzten Spielminute. Nach einem guten Beginn für Gloggnitz konnte Traiskirchen seine Überlegenheit rasch durchsetzen. Dennoch schafften es die Gloggnitzer zweimal in Führung zu gehen, am Ende stehen sie allerdings mit leeren Hände da.
Gloggnitz startet rasant in die Partie. Nach sieben Minuten findet die Mannschaft von Trainer Eduard Stössl die erste Chance vor. Josef Pross passt gefährlich ins Strafraumzentrum, anschließend wird der Ball gefährlich abgefälscht und verfehlt das Tor nur knapp. Traiskirchen scheint noch nicht im Spiel angekommen zu sein. In der 9. Minute ist es soweit, Gloggnitz belohnt den staken Beginn mit der Führung. Nach einem misslungenen Rückpass der Gastgeber setzt sich Winter-Neuzugang Erik Burai durch und netzt zur 1:0-Führung für die Gäste ein. Es ist sein Premierentreffer für Gloggnitz.
Im Anschluss erkennt Traiskirchen den Ernst der Lage. Elias Felber rennt alleine auf Torwart Stefan Bliem zu, doch der Abschluss ist zu zentral und stellt für den Goalie kein Problem dar. Nach einer knappen halben Stunde fällt der Ausgleich. Nach einer Standardsituation und einem darausfolgenden Stanglpass landet der Ball direkt vor den Beinen von Jan-Sebastian Koppensteiner, der nur noch ins leere Tor treffen muss. Nach einer Drangphase der Gloggnitzer setzte sich in der Folge des Führungstreffers die Dominanz von Traiskirchen klar durch. Auf beiden Seiten ergeben sich vereinzelte Chancen, doch richtig gefährlich wird in der ersten Halbzeit keiner mehr. Das durchaus unterhaltsame Spiel verabschiedet sich mit einem 1:1 in die Pause.
Die zweite Hälfte verläuft in den ersten zehn Spielminuten vorerst ruhiger, doch in Minute 56 kommt der Gloggnitzer Justin Strodl zum Abschluss und netzt zur neuerlichen Führung für die Gäste ein. Es ist ein wahrliches Traumtor, ein sinnbildlicher Strich ins Netz. Er erzielt somit ebenfalls sein Premierentor für Gloggnitz. Anschließend sitzen die Gäste am längeren Ast und haben ein Plus an Tormöglichkeiten. Diese sind allerdings nur mäßig gefährlich. Traiskirchen kommt erst in der 70. Minute wieder zu einer Chance, auch die ist kein Problem für den Schlussmann. Neun Minuten später muss Gloggnitz-Goalie Bliem einen Schuss sensationell parieren. Es ist nicht seine erste Topparade an diesem Abend.
Traiskirchen wird offensiv wieder gefährlicher. In der Schlussphase kommt Elias Felber zum zweiten Ball nach einem weiteren Standard von Traiskirchen und gleicht für die Heimmannschaft nochmals aus. Nach 85 Minuten steht es 2:2. Es ist alles wieder offen. In den letzten Minuten des Spiels tut sich auf beiden Seiten kaum mehr etwas, allerdings nur bis zur letzten Spielminute. Denn da kommt Corvin Aussenegg für Traiskirchen zur letzten Möglichkeit im Spiel und nützt diese. Über die rechte Seite wird der Ball zu Aussenegg verlängert, der die Kugel erfolgreich ins lange Eck befördert. Es ist ein eindrucksvoller Comeback-Sieg der Traiskirchner, die nach zweimaligem Rückstand trotzdem noch auf die Siegerstraße finden. Traiskirchen besiegt Gloggnitz am Ende mit 3:2.
Traiskirchen verliert auch im 8. Spiel des Jahres nicht. Der nächste Gegner ist der unmittelbare Konkurrent um die ersten 6 – Wiener Sport-Club. Auf der anderen Seite endet die Serie von vier ungeschlagenen Spiele für Gloggnitz und als nächstes empfängt man im Duell der Punktegleichen, die Wiener Viktoria.
Stefan Horniatschek (Trainer FCM Traiskirchen):
„Alles in allem war’s ein mehr als verdienter Sieg. In der ersten Halbzeit waren wir wirklich klar besser als der Gegner, haben’s aus meiner Sicht sehr, sehr gut gemacht. Einziger Kritikpunkt: Aus der Überlegenheit hätten wir einfach mehr rausholen müssen – da war mehr drinnen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann in den ersten 20 Minuten ein paar Probleme gehabt und sind durch einen wirklich schönen Weitschuss nochmal in Rückstand geraten. Aber die Mannschaft hat Moral gezeigt, hat sich reingekämpft, Charakter bewiesen – und das Spiel noch gedreht. Für mich war der Sieg absolut verdient.
Jetzt geht’s am Montag gleich weiter gegen den Wiener Sport-Club – da bleiben nicht mal 72 Stunden zur Regeneration. Der Körper braucht eigentlich 48 bis 72 Stunden, um sich halbwegs zu erholen. Wir treffen uns morgen wieder, versuchen das Beste rauszuholen, was Regeneration betrifft. Und dann werden wir am Montag alles reinhauen, um eine gute Leistung zu bringen. Der Sport-Club ist natürlich eine coole Adresse, ein lässiges Spiel. Auch für sie ist’s die gleiche Ausgangslage mit wenig Pause. Wir freuen uns drauf – und werden alles dafür tun, dass wir dort eine starke Partie abliefern.“
Eduard Stössl (Trainer SV Gloggnitz):
„In der ersten Halbzeit war Traiskirchen ganz klar die stärkere Mannschaft, das muss man so sagen. Aber in der zweiten Hälfte haben wir dann richtig gut dagegengehalten. Da haben wir uns stark präsentiert, haben richtig gut Fußball gespielt. Wir sind dann mit einem super Schuss 2:1 in Führung gegangen und haben das eigentlich super verteidigt. Ich muss echt sagen – das war von der Mannschaft richtig stark. Dann kriegen wir in der letzten Minute noch den Ausgleich. Der Schuss wäre eigentlich zu blocken gewesen, der geht dann irgendwie unglücklich durch. Das ist natürlich bitter. So ein Ausgang war eigentlich nicht verdient, wenn man das ganze Spiel anschaut. Trotzdem: Wir haben uns super verkauft, die Mannschaft hat sich toll präsentiert – und das ist auch wichtig. Leider mussten wir schon in der ersten Halbzeit zwei Spieler verletzungsbedingt rausnehmen, das hat natürlich auch reingespielt. Jetzt hoffen wir, dass die für die nächsten zwei Runden wieder fit werden. Aber wie gesagt: Dieses Spiel heute war ein Zeichen dafür, dass die Mannschaft richtig intakt ist. Und darauf müssen wir aufbauen. Klar geht’s im Fußball immer auch ums Ergebnis – und natürlich fehlen uns die Punkte. Aber wenn du so eine zweite Halbzeit spielst wie heute, dann musst du einfach den Schwung mitnehmen. Und wenn du vorne dranbleiben willst, dann ist es ganz einfach: Jetzt brauchst du drei Punkte im nächsten Heimspiel.“