Spielberichte

Sollenau gewinnt niederösterreichisches Derby gegen Amstetten

Der 1. SC Sollenau siegt bei seinem dritten Auswärtssieg in Folge in der vorgezogenen 30. Runde der Regionalliga Ost auch beim SKU Amstetten. Die Gäste waren von Beginn an das stärkere Team und konnten schon in den ersten 45 Minuten eine 2:0-Führung herausspielen. In der zweiten Halbzeit zog Sollenau auf 4:0 davon, Amstetten konnte durch einen Treffer von Zemann nur noch Ergebniskosmetik betreiben und auf 1:4 verkürzen.

Sollenau findet besser ins Spiel

Auf dem regennassen aber dennoch gut bespielbaren Rasen finden die Gäste von Anfang an besser ins Spiel. Ein erster gefährlicher Angriff und Stanglpass von der linken Seite wird aber zunächst eine sichere Beute von Schlussmann Affengruber. In der siebenten Minute lässt Arno Kozelsky auf Patrick Bruckner abtropfen, dieser schießt mit dem Außenrist aber über die Latte. Nach und nach wird der SKU etwas gefährlicher, vor allem dann wenn Patrick Lachmayr ans Leder kommt. Das doch merklich umgekrempelte SKU-Mittelfeld hat mit dem aggressiven Spiel der Sollenauer seine liebe Not und kann den Spielrhythmus nicht finden. In der 16. Minute bekommt Sollenau einen Foulfreistoß zugesprochen, den Bichler aus 22 Metern brandgefährlich Richtung lange Ecke schießt. Affengruber pariert aber glänzend und fischt den Flachschuss aus der langen Ecke. Nach 20 Minuten patzt Stefan Datzberger und ermöglicht Hatzl eine gute Chance, die der Angreifer aus Sollenau nicht verwerten kann. In der 26. Minute gelingt den Gästen aus einem ganz sicher verwandelten Foul-Elfmeter durch Abwehrmann Bichler die bislang nicht unverdiente Führung. Schiri Wandl sah bei einem Kopfballduell zwischen Deinhofer und Hatzl ein Foulspiel des SKU-Verteidigers. Der Frust war beim SKU noch kaum abgeklungen und schon legen die Sollenauer einen weiteren Treffer aus einer Standardsituation nach. Nach einer Uhlig-Ecke von der rechten Seite kann Innenverteidiger Gramann aus fünf Metern ungehindert zum 0:2 einköpfen.

Amstetten nur mit wenigen Chancen

Der SKU bemüht sich in der Folge um eine rasche Ergebniskorrektur, doch außer einem guten Weitschuss von Teurezbacher schaut nicht allzu viel heraus. Arno Kozelsky vertendelt noch eine weitere Halbchance und so bleibt es bei einer verdienten Halbzeitführung Sollenaus. SKU-Coach Thonhofer bringt zu Beginn der 2. Hälfte Thomas Zemann für Philip Obermüller ins Spiel und mit ihm eine zweite Spitze, denn ein schneller Anschlusstreffer musste her. Schiedsrichter Wandl spricht den Gästen nach einer eigentlich bereinigten Aktion einen weiteren Foul-Elfmeter zu. SKU-Goalie schnappt sich zwar vor dem Sollenau-Stürmer den Ball, lässt den Fuß aber unnötigerweise stehen und Dominik Bichler darf ein weiteres Mal sein Glück vom Punkt versuchen. Affengruber kassiert gelb und seinen dritten Treffer in diesem Spiel, abermals ist er völlig ohne Abwehrchance.

Der SKU bemüht sich redlich und kämpft mit dem Mute der Verzweiflung, doch aus einem Konter über die rechte Flanke können die Gäste aus dem Industrieviertel sogar auf 0:4 erhöhen. Hatzl drückt einen Querpass aus kurzer Distanz über die Linie. Amstetten gibt dennoch nicht auf und fährt doch einige sehenswerte Angriffe. Arno Kozelsky kann sein Trefferkonto an diesem Abend nicht erhöhen und überlässt es Stürmerkollegen Thomas Zemann, vom Elfmeterpunkt zum 1:4-Endstand zu treffen. Dem Pfiff war ein Handspiel im Strafraum vorausgegangen.

Sollenau macht den Sack zu

Die Partie ist nun längst entschieden und beide Teams kommen noch zu der einen oder anderen Torchance (Kozelsky für Amstetten, Madl für Sollenau); am überraschenden Ausgang ändern die Angriffe in der Endphase aber nichts mehr. Sollenau entledigt sich mit diesem klaren Sieg wohl der letzten Abstiegssorgen und kann die lange Negativserie gegen Amstetten eindrucksvoll beenden. Der SKU stolpert nach den zuletzt so starken Leistungen etwas überraschend, hat aber angesichts der komfortablen Tabellensituation wenig Druck bei der Ursachenforschung.

Robert Weinstabl (Trainer 1. SC Sollenau): "Ich musste einige Umstellungen vornehmen, weil uns drei Spieler gefehlt haben. Die Mannschaft hat alles aber super umgesetzt, vor allem das Umschalten von der Offensive auf die Defensive hat super funktioniert und wir haben über die Seiten immer schnell nach vorne gespielt. Aus meiner Sicht haben wir die Partie dominiert, wobei man auch sagen muss, dass uns das 3:0 schon in die Karten gespielt hat, denn wir haben gewusst, dass Amstetten in der zweiten Halbzeit richtig aufdrehen wird. Am Ende war es ein enorm wichtiger Sieg aufgrund der Tabellensituation, mit dem wir so eigentlich vor dem Spiel nicht gerechnet haben."