Regionalliga West

St. Johann sucht und findet Zuflucht im tabellarischen Mittelfeld

Nachdem sich der TSV St. Johann in der Vorsaison noch intensiv mit dem Thema Abstiegskampf auseinandergesetzt hatte, lief es unter der Leitung des im Sommer 2024 installierten Übungsleiters Andreas Scherer wesentlich sorgenfreier. Dank einer safen Defensive setzten sich die Pongauer im Laufe der Herbstmeisterschaft im Tabellenmittelfeld fest.

Foto: Adi Aschauer

 

Abstiegsängste sind Schnee von gestern

"Aufgrund der Tatsache, dass wir in der letzten Saison lange gegen den Abstieg gespielt haben, sind wir mit dem achten Platz sehr zufrieden. Unser Ziel war es, uns von den hinteren Plätzen zu distanzieren. Das haben wir geschafft und uns im Mittelfeld festgesetzt", lässt St. Johann-Übungsleiter Andreas Scherer den Westliga-Herbst noch einmal Revue passieren. Womit die St. Johanner im ersten Saisonabschnitt zweifellos punkteten, war ganz klar eine stabile Defensive. Lediglich 18 Gegentore wurden kassiert - die viertwenigsten der Liga. Das Toreschießen hingegen, das eine Zeit lang unter der konsequenten Abwehrarbeit litt, war zunächst ein Problem, nahm im Verlauf des Herbstes aber kontinuierlich zu. "Die Tendenz ist immer besser geworden. Am Anfang der Saison haben wir uns echt wenig Torchancen herausgearbeitet. Im Endeffekt sind's 22 erzielte Tore in 16 Spielen. Das ist nicht besorgniserregend. Damit stehen wir auch im Mittelfeld", so Scherer. Knappe Geschichten: Von den insgesamt fünf Niederlagen setzte es vier an der Zahl mit einem Tor Unterschied. Das Heim-3:5 gegen Aufsteiger Kuchl war sozusagen so etwas wie eine Ausnahmeerscheinung. 

 

Foto: Adi Aschauer

 

TSV fährt zweigleisig

Wenn in zweieinhalb Wochen die Frühjahrsmeisterschaft eröffnet wird, sind die Äuglein der Pongauer nicht nach hinten, sondern nach vorne gerichtet. "Wir wollen noch ein paar Prozente drauflegen, an die letzten zwei Spiele des Herbstes anknüpfen", betont Scherer, dessen Schützlinge mit zwei Siegen (5:2 gegen Lauterach, 2:1 gegen FC Pinzgau) in die Winterpause abgedampft waren. Im Landescup ist der TSV übrigens auch noch vertreten, trifft im Viertelfinale Anfang April auf die Salzburger Austria. "Auch wenn's schwer wird, wollen wir weiterkommen. Im Cup ist in einem Spiel alles möglich." 

 

Titelchance für 1b

Ebenfalls für positive Headlines sorgte die zweite Garde, sprich die 1b-Mannschaft in der 2. Landesliga Süd. Dort mischen die TSV-Youngsters als Dritter mit einem Spiel weniger voll um den Titel mit. Einen Aufstieg in die 1. Landesliga würde Scherer begrüßen. "Das wäre schon eine coole Sache, zumal der Unterschied zwischen 'Erste' und 1b um eine Liga kleiner werden würde." Druck wird den 1b-Kickern aber keiner auferlegt. "Der Meistertitel ist kein Muss. Wenn's passiert, dann freuen wir uns." 

 

Foto: Adi Aschauer

 

"Lässige Aufgabe" zum Frühjahrsauftakt

Nach dem 2:2-Unentschieden gegen Grödig und dem 4:2-Sieg gegen Neumarkt werden die St. Johanner ihre Testspiel-Serie am kommenden Freitag gegen den steirischen Landesligisten Schladming fortsetzen. Noch nicht dabei war Christoph Bann. Der einzige Winter-Neuzugang, der von der Austria kam, arbeitet nach seinem Kreuzbandriss akribisch am Comeback. Auch nicht dabei: Das Trio Aboubacar Cisse (St. Johann/Tirol), Nico Taschwer (Treibach) und Efe Aksoy (neuer Verein unbekannt), das in der Winterpause den Klub verließ. Der Pflichtspielauftakt steigt für die Scherer-Bande ausgerechnet beim Leader in Imst. "Eine lässige Aufgabe, bei der du in Wahrheit nur überraschen kannst. Wir haben allerdings beim 0:0 im Herbst gezeigt, dass wir auch mit den Imstern mithalten können." Danach folgen mit Kitzbühel (15., H) und Röthis (14., A) zwei Gegner aus der abstiegsbedrohten Tabellenregion. 

   

 Herbst-Fakten 2024 

  • 5 S - 6 U - 5 N
  • Nur Imst (9), Reichenau (14) und die Austria (16) kassierten weniger Gegentore
  • Höchster Sieg: 5:2 gegen Lauterach
  • Höchste Niederlage: 3:5 gegen Kuchl
  • Beste Torschützen: Branko Ojdanic, Aboubacar Cisse (beide 3)