Der TSV Neumarkt, Elfter der Regionalliga West, zeigte ausgerechnet gegen die Profi-Truppe des SV Austria Salzburg die bisher beste Leistung der Vorbereitung. Ansonsten läuft es noch nicht nach Wunsch. "Eigentlich waren wir nur gegen die Austria gut", spricht Werner Promberger, der mit Hans Hajek das Trainerduo des Salzburger Westligisten bildet, von einer durchwachsenen Testspielreihe. Vor allem gegen die starken oberösterreichischen Teams aus Vöcklamarkt (2:6) und St. Florian (0:3) gab es nichts zu erben. "Gegen die Vöcklamarkter hatten wir keine Chance und St. Florian war ebenfalls sensationell stark", sagt Neumarkts Coach. Am Engagement der Mannschaft scheitert es laut Werner Promberger aber nicht. "Wir trainieren sehr gut. Die Jungs ziehen voll mit. Wir sind auch in toller körperlicher Verfassung, bringen es aber noch nicht auf den Platz."
Dies gilt auch für die jüngste Begegnung mit Neumarkter Beteiligung, die am gestrigen Freitag über die Bühne ging. Im Duell mit der Union Henndorf, die in der 1. Landesliga Platz zwei belegt und um den Aufstieg in Salzburgs höchste Spielklasse rittert, verlor man mit 0:1. Werner Promberger zollt dem Gegner für dessen gute Leistung Respekt, geht mit seiner Mannschaft aber hart ins Gericht: "Wir waren schlecht. Natürlich haben wir eine intensive Trainingswoche hinter uns. Das darf aber keine Ausrede sein. Trotz Müdigkeit müssen wir gegen eine Mannschaft, die zwei Klassen unter uns spielt, gewinnen." Er hofft, dass die Pleite seinen Kickern eine Lehre ist: "Vielleicht war das ein Warnschuss für manche Spieler. Wenn wir nicht 100 Prozent geben, geht nichts!"
Für den Coach macht sich momentan auch bemerkbar, dass heuer kein Trainingslager absolviert wurde: "Die Vorbereitung ist schon sehr lange. Ein Trainingslager bringt da normalerweise etwas Abwechslung." Ein kleiner Lagerkoller ohne Lager, quasi. Zum Drüberstreuen kommen nun auch Verletzungen hinzu. Während Verteidiger Mario Leitner und Angreifer Christoph Hübl angeschlagen sind, bei ihnen jedoch nichts Gröberes zu befürchten ist, könnte es Zehner Patrick Mayer schlimmer erwischt haben. "Patrick hat ein muskuläres Problem im Oberschenkel. Es ist noch nicht fix, ob es ein Muskelfaserriss oder -einriss ist", hofft Werner Promberger, dass der Kreativspieler nicht allzu lange ausfällt. Sein Fehlen würde die Aufgabe nicht einfacher machen, in Bestform in die Rückrunde zu gehen.
Diese startet nämlich bereits in drei Wochen mit dem Duell gegen den FC Pinzgau Saalfelden. "Dieses Spiel wird richtungsweisend, wo es für uns hingeht, nach vorne oder nach hinten", setzt Werner Promberger große Hoffnungen auf einen erfolgreichen Start in das Frühjahr. Dass am ersten Spieltag gleich vier Stammspieler gesperrt zusehen müssen, spielt den Neumarktern nicht in die Karten und erschwert die Planungen. Umso wichtiger wird sein, dass die Form der einsatzfähigen Spieler stimmt. Dafür wird in den nächsten Wochen auch an der Schnelligkeit, Wendigkeit und Spritzigkeit gearbeitet. Es gibt noch einiges zu tun. Noch ist aber genug Zeit. Also kein Grund zur Sorge!
Geschrieben von Lukas Kollnberger