Spielberichte

TSV Neumarkt nutzt Lufthoheit gegen ersatzgeschwächte Reichenauer [Video]

SVG Reichenau
TSV Neumarkt

Im Duell zweier akut abstiegsbedrohter Klubs setzte sich der leicht zu favorisierende Gast TSV Neumarkt knapp durch. Die SVG Reichenau überzeugte zwar kämpferisch und verteidigte ordentlich, hatte offensiv jedoch zu wenig entgegenzusetzen. Über 90 Minuten war kaum eine Torchance nach flachem Zuspiel zu verzeichnen. Der entscheidende Faktor hieß Lufthoheit. Die Neumarkter hatten hier Vorteile und siegten durch einen Hübl-Kopfballtreffer mit 1:0. Die auswärtsstarken Flachgauer bugsieren sich damit aus der Gefahrenzone und sind nun Zwölfter. Das unterlegene Heimteam verharrt am Ende des Regionalliga West-Tableaus.

Neumarkter Lufthoheit

Schon in den ersten fünf Spielminuten unterstreichen die Neumarkter ihre Überlegenheit in der Luft. Lange Bälle in den Strafraum, egal, ob aus dem Spiel oder einem ruhenden Ball, führen zu gefährlichen Szenen, zwei Kopfbälle streichen jedoch knapp am Gehäuse vorbei. Nach zirka 20 Minuten kommen die Gäste der Führung schon näher, doch der ebenso platzierte wie scharfe Kopfball wird auf der Linie geklärt. Hier macht sich bezahlt, dass bei Eckbällen zwei Spieler die Stangen der Heimischen bewachen. Kurz darauf ist es aber so weit, stellen die Salzburger auf 1:0. Über rechts wird perfekt Fahrt aufgenommen und der betreffende Flügelspieler geschickt freigespielt. Die Flanke kommt, Angreifer Christoph Hübl steigt hoch und setzt sich im Luftkampf gegen den etwas zu spät herausgeeilten Schlussmann durch - 1:0!

Tor 0:1 TSV Neumarkt 22

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Reichenauer Erwachen

Wenige Minuten später ist es erneut Neumarkts Kapitän, der Verwirrung in der Hintermannschaft stiftet, doch mit vereinten Kräften kann er zuerst abgedrängt und dann sein Abschluss geblockt werden. Im Gegenzug folgt der erste nennenswerte Warnschuss der Reichenauer, doch die Kugel geht deutlich über die Querverstrebung. Nun scheinen die Hausherren aber aufgewacht zu sein, denn nach einer halben Stunde die nächste Annäherung an das Tor des TSV, doch es bleibt beim Versuch und in weiterer Folge auch beim knappen, aber verdienten Pausenstand von 0:1. Nach ungefähr zehn Minuten in der zweiten Halbzeit die gefährlichste Phase der Gastgeber, die bei drei Flankenbällen innerhalb kürzester Zeit die Lufthoheit an sich reißen, aber daraus kein Kapital schlagen können. Die Abschlüsse gehen knapp neben oder über das Gehäuse.

Große Ausgleichschance kurz vor Schluss

Das war es dann mit der offensiven Herrlichkeit. Nach gut 65 Minuten haben die Neumarkter erstmals die Entscheidung am Fuß, doch der eingewechselte Reichenau-Tormann Johannes Wilhalm wirft sich waghalsig entgegen und verhindert den zweiten Treffer. Beim zweiten Versuch macht es ihm ein Verteidiger nach und klärt in extremis. Neumarkt hat nun wieder Oberwasser und scheint dem zweiten Tor näher als die SVG dem Ausgleich. Weil die Entscheidung aber ausbleibt, darf Reichenau hoffen und fünf Minuten vor dem Ende hat die Kraxner-Elf tatsächlich die große Chance, doch der Schuss aus halblinker Position streift am kurzen Kreuzeck vorbei. Chance vertan, 0:1 verloren.

Stimme zum Spiel:

Karl Kraxner, Trainer SVG Reichenau:

"Nach dem Unentschieden gegen Bregenz wollten wir einen Sieg holen. Wir mussten allerdings ersatzgeschwächt ins Spiel gehen und einiges umstellen, weil sich Patrick Steinkellner beim Aufwärmen verletzt hat und Danijel Djuric sowie Önder Nazli ohnehin gesperrt waren. Alexander Mader war zudem nicht ganz fit, hat aber gespielt. Gerade in der ersten Halbzeit war es ein schlechtes Fußballspiel. Beide wollten auf Abwarten spielen, Torchancen waren Mangelware. Die Neumarkter waren durch lange Bälle die gefährlichere Mannschaft. In der zweiten Hälfte haben wir auch auf lange Bälle und zwei Stürmer umgestellt. Das hat gut funktioniert, waren wir dann klar überlegen. Neumarkt war jedoch im Konter immer gefährlich. In Summe haben wir nicht unverdient verloren. Defensiv haben wir zwar wenig zugelassen, aber offensiv haben wir uns nur ganz wenige hochkarätige Torchancen herausgespielt. Und aus wenig machen wir halt nicht viel. Für die Regionalliga war das daher einfach zu wenig."

 

Geschrieben von Lukas Kollnberger