Spielberichte

SV Seekirchen mit starkem Osterwochenende! Bojceski-Boys halten zehn Anifer in Schach

USK Anif
SV Seekirchen

Nachdem der SV Seekirchen am Freitag gegen den Tabellenführer aus Wattens ein respektables 0:0 holte, wollte die Elf von Miroslav Bojceski auch in Anif bestehen. Gegen den Zweiten des Regionalliga West-Tableaus, der aufgrund der Spielabsage ein etwas geruhsameres Wochenende verbrachte, spielte den Gästen ein früher Ausschluss auf Seiten der Hausherren in die Karten. Erledigt war die Angelegenheit damit aber noch lange nicht, musste man einen Rückstand drehen und sich Schlussmann Matthew O'connor-Harold einige Male auszeichnen. Am Ende gingen die drei Zähler aber verdientermaßen an den Wallersee. Die Seekirchener bleiben an fünfter Stelle. Der USK Anif ist weiterhin Zweiter.

Anif sieht Rot

Das Spiel beginnt denkbar ungünstig für die favorisierten Gastgeber. Innenverteidiger Constantin Reiner unterbindet eine klare Torchance und wird regelkonform bereits nach acht Minuten zum Duschen geschickt. Die Führung gelingt trotzdem der nun numerisch unterlegenen Anifer Mannschaft. Nach einem Foul an Philipp Stadlmann gibt es in Minute 13 Strafstoß für die Hausherren. Eyüp Erdogan stellt auf 1:0. Die Seekirchener vertrauen trotz Überzahl auf ihre Taktik, stehen tief, überlassen den Anifern die Spielgestaltung und lauern auf lohnende Umschaltmomente. In der 22. Minute geht dieser Plan perfekt auf. Benjamin Taferner schiebt zum 1:1 ein, nachdem Bernhard Rösslhuber sich das Spielgerät erpresst und der von ihm toll in Szene gesetzte Michael Aigner direkt zur Mitte weitergeleitet hat. "Da haben wir geschlafen", moniert Anifs Headcoach Thomas Hofer.

Seekirchen-Goalie gefordert

Auch der Ausgleich lässt die Gäste nicht nachhaltig aus ihrer Deckung kommen. Die Anifer erspielen sich zu zehnt drei Riesenchancen, scheitern jedoch am überragenden Seekirchen-Panther Matthew O'connor-Harold. Kurz vor der Pause rächt sich diese verbesserungswürdige Chancenverwertung, erzielt der Tabellenfünfte die 1:2-Führung. Solospitze Bernhard Biribauer schraubt sich auf Höhe der ersten Stange in einen Eckball. Anif-Keeper Hans Peter Berger bändigt den Kopfball in höchster Not. Der Linienrichter sieht den Ball hinter der Linie und deutet Richtung Mittellinie. Der Treffer zählt. Seekirchen führt zur Pause. "Schmeichelhaft!", betont Mario Lapkalo, Sportchef der Gäste. Ähnlich sieht dies Thomas Hofer: "Wir haben in der ersten Halbzeit super gespielt und hätten 2:1 oder 3:1 führen können, bekommen mit dem Halbzeitpfiff dann aber das 1:2. Der Gegner war sehr effektiv und hat aus zwei Chancen zwei Tore gemacht." Zudem stößt ihm das Zustandekommen des zweiten Verlusttreffers sauer auf: "Da haben wir erneut schwach verteidigt. Bei einem Eckball habe ich auch keine Ausrede bezüglich Unterzahl. Da muss ich mich einfach besser aufstellen."

Biribauer-Doppelpack bringt Gästen drei Punkte

In den zweiten 45 Minuten merkt man beiden Teams den Kräfteverschleiß an - den Anifern, weil mit einem Mann weniger unweigerlich mehr zu laufen ist, und den Seekirchenern, weil die Wattens-Partie viel Substanz gekostet hat. Die Hausherren probieren alles, prallen aber an der starken Gästeabwehr ab. Die endgültige Entscheidung fällt in Minute 66. Nach Taferner-Assist ist erneut Bernhard Biribauer zur Stelle und erhöht auf 1:3. Weil Thomas Hofer wegen einer Verletzung Patrick Greils schon nach einer Stunde zu seinem dritten Wechsel gezwungen wurde, kann er nun auch nicht mehr personell intervenieren. Das Spiel ist gelaufen und trudelt aus. Als einzige nennenswerte Torchance der Schlussphase ist ein Neuhofer-Abschluss zu notieren, der knapp neben das Gehäuse geht. Seekirchen setzt sich in Anif mit 3:1 durch.

Stimmen zum Spiel:

Thomas Hofer, Trainer USK Anif:

"Die Seekirchener haben ihre Chancen besser genutzt und waren defensiv sehr stark. Zudem hat Seekirchens Einser überragend gehalten. Wir haben in der zweiten Halbzeit nicht die Leistung gebracht, wie wir uns das vorgestellt haben. Deshalb haben wir heute auch keine Punkte verdient."

Mario Lapkalo, Sportlicher Leiter SV Seekirchen:

"Anif war von Beginn an feldüberlegen und hat das Kommando auch mit zehn Mann nicht aus der Hand gegeben. Wir sind sehr tief gestanden und haben die Partie glücklich gedreht. Unser Tormann hat uns einige Male vor Gegentreffern bewahrt. Im Laufe der zweiten Halbzeit haben wir aber immer weniger zugelassen. Anif war dann ideenlos. Der Sieg ist zwar etwas glücklich, aber auch nicht unverdient. Mit unserem Start und den fünf Punkten gegen drei Top-5-Klubs sind wir sehr zufrieden. Gegen Altach müssen wir jetzt aber nachlegen, denn die Tabellensituation ist gefährlich, punkten die Teams von unten recht regelmäßig. Das wird weiterhin eine enge Kiste."

 

Geschrieben von Lukas Kollnberger