Das Aufeinandertreffen Achter gegen Neunter der Regionalliga West versprach einen heißen Fight. Brennheiß war Andreas Fötschl, Coach des USC Eugendorf, aber schon vor der Partie, denn der 48 Stunden vorher über die Bühne gegangene Sieg gegen den FC Dornbirn ließ so manchen Spieler den Kopf verlieren: "Die Vorbereitung auf das heutige Spiel war nicht optimal. Ich bin heiß und habe das meinen Spielern auch schon mitgeteilt." Gegen die FC Wacker Innsbruck Amateure verlor man am Ende mit 3:0. Während sich die Grumser-Mannen mit dem ersten vollen Erfolg 2016 auf den siebenten Rang verbessern, fallen die Flachgauer an die zehnte Stelle zurück.
Für Erstaunen bei den Gästen aus Salzburg sorgte der Ort des Geschehens. "Dass am selben Tag zwei Regionalliga-Spiele am selben Platz abgehalten werden, ist schon skurril", nimmt Andreas Fötschl Bezug auf das an identer Stelle ausgetragene Vormittagsmatch Reichenau gegen Schwaz. "Das hat dem Rasen nicht gutgetan. Er war in schlechtem Zustand." Eugendorfs Coach will aber weder den dichten Spielplan noch die Platzverhältnisse als Ausrede für die Niederlage gegen die Innsbrucker hernehmen. "Der Sieg für die Hausherren war verdient." In einer ausgeglichenen ersten Spielhälfte gehen die Gastgeber in Minute 18 in Führung. Wacker schaltet flott um. Marco Hesinas Versuch wird noch geblockt. Gegen den Dropkick von Okan Yilmaz ist aber kein Kraut gewachsen, flitzt die Kugel via Unterkante der Querlatte in die Maschen.
Die Eugendorfer haben noch vor der Pause die Mehrfachchance auf den Ausgleich. In ihrer besten Phase des Spiels erzeugen die USC-Kicker in den letzten zehn Minuten vor dem Seitenwechsel enormen Druck. Bei einer Eckballserie herrscht mächtig Betrieb im Strafraum der Innsbrucker, die sich nicht befreien können. Einmal klatscht das Runde an die Querverstrebung des Gehäuses, einmal ist Schlussmann Lukas Wedl rettend zur Stelle. "Das war unsere einzige schwache Phase. Da hatten wir Glück, nicht den Ausgleich kassiert zu haben", bestätigt Innsbruck-Coach Thomas Grumser. Das sieht Andreas Fötschl ganz ähnlich: "Wir waren in diesen Minuten mächtig am Drücker. Da muss das 1:1 fallen." Der Ausgleich fällt jedoch nicht. Die Wacker-Boys retten den Vorsprung in die Pause, erholen sich und schlagen nach dem Seitentausch sofort eiskalt zu.
Über drei, vier Stationen spielt man sich in das letzte Drittel. Dort reißt ein perfekter Schnittstellenpass die Eugendorfer Abwehr in Stücke. Michael Augustin und Okan Yilmaz gehen ins 2 gegen 1 mit Eugendorf-Keeper Lukas Mitterhofer und lassen ihm keine Chance. Wackers Nr. 20 schnürt nach Augustin-Querpass einen Doppelpack. 47 Minuten sind da erst gespielt. Eine Vorentscheidung, wie Andreas Fötschl betont: "Da hat man schon gesehen, dass es schwer wird. Wir waren auch körperlich nicht in der Lage zuzusetzen." Nach einer knappen Stunde ist das Spiel endgültig entschieden. Marco Hesina krönt seine starke Leistung und erhöht auf 3:0. Wackers Offensive versucht ins Pressing zu kommen, läuft Eigendorfs Abwehr an und sorgt für genug Druck, um Simon Ernemann zu einem missratenen Passversuch zu verleiten. Der Abwehrmann schießt einen Angreifer an. Der Ball landet genau vor den Beinen Marco Hesinas, der vor dem Tor die Nerven behält. In weiterer Folge kommt es zu kaum nennenswerten Offensivaktionen. Eugendorf hatte in der zweiten Halbzeit überhaupt keine Chancen, Wacker nutzte gleich zwei ihrer wenigen Möglichkeiten und stellte den verdienten Endstand von 3:0 her. Während Innsbrucks Trainer Thomas Grumser einen klaren Sieg bejubeln kann, ärgert sich Eugendorfs Headcoach Andreas Fötschl nicht nur über die Niederlage, sondern auch das unprofessionelle Verhalten seines Teams: "Ich nehme nach der schlechten Vorbereitung meine Spieler in die Pflicht." Die Chance zur Rehabilitation besteht am Samstag gegen den FC Kufstein. Die siegreichen Innsbrucker matchen sich ebenfalls nächsten Samstag in Hard.
Geschrieben von Lukas Kollnberger