Spielberichte

Wattens-Kantersieg von Verletzung überschattet! Schreter mit Gustostückerln [Video]

WSG Wattens
FC Pinzgau Saalfelden

Die WSG Wattens plagte sich gegen den FC Pinzgau Saalfelden über weite Strecken des montägigen Spiels recht ordentlich. Die Salzburger Gäste mischten Beton an und ließen die versierten Kicker des Tabellenführers nicht zu Entfaltung kommen. Es brauchte einen Weitschuss, um in Führung zu gehen. Erst in der Schlussphase brach der Pinzgauer Damm, durfte der Titelaspirant sogar über einen 6:0-Kantersieg jubeln. Die schönen Tore, der klare Sieg und die gleichzeitige Anif-Niederlage rückten aber in den Hintergrund, weil beim verletzt ausgeschiedenen Wattens-Außenverteidiger David Zimmerhofer eine schwere Genick- bzw. Wirbelsäulenverletzung befürchtet wurde. Im Nachhinein konnte aber leichte Entwarnung gegeben werden, kam er mit einer Gehirnerschütterung und Prellungen im Nackenbereich glimpflicher davon als ursprünglich angenommen.

Weitschuss erlöst Wattens

Die ausgezeichnet in die Rückrunde gestarteten Fürstaller-Mannen aus dem Nachbarbundesland machen dem Favoriten das Leben von Beginn an schwer. Perfekt eingestellt lassen sie defensiv wenig bis nichts zu. Dass sich die Elf von Cheftrainer Thomas Silberberger nach 24 Minuten trotzdem über die Führung freuen darf, ist der individuellen Klasse der WSG zu verdanken. Benjamin Pranter setzt aus halblinker Position einen Fernschuss ab, der sich in den langen Winkel senkt. Ansonsten gibt es in den ersten 45 Minuten kaum nennenswerte Torraumszenen zu berichten. Erst kurz vor dem Pausenpfiff strahlen beide Teams noch einmal Torgefahr aus. Die Saalfeldener finden bei einem Konterangriff plötzlich sehr viel Raum über die linke Seite vor. Norbert Nemeth wird ideal freigespielt, steht alleine vor Wattens-Torwart Ferdinand Oswald, rutscht aber aus, gerät in Rücklage und schießt weit über das Gehäuse. Auf der anderen Seite vertändelt ein Angreifer eine starke Vorlage und zischt ein Kopfball knapp über die Querverstrebung des Pinzgau-Tors. Die Seiten tauschen die beiden Klubs beim Stand von 1:0 für den favorisierten Gastgeber.

Chance Wattens 61

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Wattens dreht in Schlussphase auf - Schreter mit Gustostückerln

Nach der Pause kommt es zur angesprochenen Verletzung David Zimmerhofers, der unmittelbar vor der Betreuerbank beim Versuch eines schnellen Angriffs über die Seite gestoppt wird. Die unglückliche Landung im Kopf- und Nackenbereich macht einen Rettungseinsatz unerlässlich. Das Spiel ist für eine Viertelstunde unterbrochen. Als die Partie wieder aufgenommen wird, haben die Gäste den Schock noch nicht überwunden. Die Hausherren stecken die Verletzung besser weg und treffen in der Folge aus allen Lagen. Innerhalb einer Viertelstunde erhöhen Marcel Schreter (2x), Niels-Peter Morck (Elfmeter), Samuel Krismer und Simon Zangerl (Nachschuss von selbst geschossenem Elfmeter) auf den Endstand von 6:0. Dass die Pinzgauer völlig von der Rolle sind, belegt die Entstehung von Treffer Nr. 5: Nach dem 4:0 der Tiroler, vertändeln die Salzburger die Kugel unmittelbar nach dem Anstoß. Wattens schaltet um und Christoph Haslgruber zieht die Notbremse. Der Verteidiger wird ausgeschlossen und per Elfmeter beziehungsweise dessen Nachschuss stellt Simon Zangerl auf 5:0. Dass die Titelfavoriten sich nun einen Rausch spielen, belegt wiederum die verlinkte Video-Sequenz, in der der überragende Marcel Schreter mit einem grenzgenialen Seitfallzieher das Tor zum Wackeln bringt. WSG Wattens baut seinen Vorsprung auf die Anifer, die ein Spiel weniger in den Beinen haben, auf sechs Zähler aus. Der FC Pinzgau Saalfelden verliert zwei Positionen und ist fortan Zwölfter der Regionalliga West.

Stimme zum Spiel:

Markus Fürstaller, Trainer FC Pinzgau Saalfelden:

"In der ersten Halbzeit haben wir eine sehr gute Leistung gezeigt und nichts zugelassen. Wattens war praktisch nur über Standards gefährlich. Die Verletzung von David Zimmerhofer hat uns völlig aus dem Konzept gebracht. Wenn sich ein Spieler bei einem Foul verletzt, macht man sich Gedanken und Vorwürfe. Wir haben das nicht wegstecken können und uns nicht mehr erfangen. Da hat man auch den Unterschied zwischen Profis und Amateuren gesehen. Gott sei Dank hat es nach dem Spiel Entwarnung bezüglich der Verletzung gegeben. Aus dem Spiel nehmen wir daher viel Positives mit. Auf die defensive Leistung können wir aufbauen."

 

Geschrieben von Lukas Kollnberger