Nach drei Runden der mit Spannung erwarteten Titeljagd in der Regionalliga West 2025 kann man schon gewisse Trends ablesen. Total überraschend ist die Tabellenführung des Aufsteigers SV Teampool Seekirchen, der nach zwei Siegen in Lauterach einen Punkt holte und damit ganz oben steht. Bischofshofen (5:0 gegen die Altach Juniors) und der FC Wacker Innsbruck (4:0 gegen den FC Dornbirn) sind voll in der Spur. Wals-Grünau noch ohne Punkteverlust, allerdings mit einem Spiel weniger. Gut gestartet sind Kitzbühel und Schwaz im Mittelfeld der Liga, bei Hohenems und Imst gab es in drei Spielen nur drei Punkte. Absoluter Fehlstart für Reichenau – kein Punkt nach drei Spielen.
Vor mehr als 700 Zuschauern im traditionsreichen Stadion an der Holzstraße gelang dem FC Lustenau 1907 im dritten Saisonspiel der erhoffte Befreiungsschlag. Nach zwei Niederlagen zum Auftakt – darunter das schmerzhafte 0:6 in Seekirchen – war das Heimspiel gegen Reichenau von enormer Bedeutung. Trainer Philipp Hagspiel konnte dabei wieder auf die Rückkehrer Kerim Kalkan und Serhan Arslan zählen.
Beide Teams begannen vorsichtig, da die Ausgangslage für beide brisant war. Reichenau kam nach und nach besser ins Spiel und hatte in der ersten Halbzeit ein Chancenplus. FCL-Keeper Noah Küng hielt sein Team mit mehreren starken Paraden im Spiel und zeigte eine glänzende Leistung. Auf der anderen Seite vergab Lustenau zwei gute Möglichkeiten, die beste durch Kalkan, dessen Kopfball-Lupfer knapp misslang. Mit einem 0:0 ging es in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel übernahm der FCL zunehmend das Kommando. In der 55. Minute war es schließlich so weit: Ein präziser Steilpass erreichte Paulo Rodrigues, der allein auf den gegnerischen Torhüter zulief und eiskalt zum 1:0 vollendete. Es war der erste Treffer der Blau-Weißen seit dem Aufstieg in die Regionalliga West. Reichenau reagierte sofort mit einem Doppelwechsel, doch die Umstellung brachte mehr Risiko als Ertrag.
Lustenau nutzte die Räume konsequent: Wieder war Kalkan zur Stelle, umkurvte den Keeper und schob zum 2:0 ein. Danach wurde das Spiel hitziger. Die Gäste agierten zunehmend unsauber, und nach einer Tätlichkeit gegen Simon Grabherr musste Lukas Hupfauf mit Rot vom Platz. Ein weiterer Spieler hätte folgen können, doch der Schiedsrichter beließ es bei einer Verwarnung.
In den Schlussminuten ließ der FCL nichts mehr anbrennen. Am Ende stand ein verdienter 2:0-Heimsieg, der den ersten Dreier in der neuen Liga brachte und für Erleichterung sowie Aufbruchsstimmung im Lager der Blau-Weißen sorgte.