Nach der letztwöchigen Spielabsage des Meisterschaftsspiels FC Pinzgau Saalfelden 1b gegen den USK Muhr in der 1. Klasse Süd wurden Stimmen der Wettbewerbsverzerrung wach. Doch Hintergrund des Nichtantretens der Lungauer war schlicht und einfach Personalnot.
„Wir wollen natürlich immer den sportlichen Weg suchen. Wir betreiben sicher kein abgekartetes Spiel. An diesem Wochenende war es uns aber schlicht und einfach nicht möglich elf Feldspieler für das Match gegen Pinzgau 1b aufzubieten. Mit sieben Spielern nach Saalfelden zu fahren ist sinnlos", erklärt Muhr-Spielertrainer Michael Werchota. Saalfelden spekulierte natürlich insgeheim mit einem Schützenfest gegen den Abstiegskandidaten und hätte so auch das Torverhältnis ordentlich aufbessern können. Trotzdem übernahmen die Pinzgauer mit den drei Punkten am grünen Tisch die Tabellenführung.
Der Aufstieg der 560 Seelen Gemeinde Muhr in die 1. Klasse Süd im vergangenen Jahr kann auch durchaus als kleines Fußballwunder angesehen werden. Nach dem Aufstieg wechselten jedoch einige Spieler den Verein und Muhr hat seither mit Spielermangel zu kämpfen. „Wir spielen das ganze Jahr eigentlich mit elf Spielern durch. Von diesen Leuten müssen einige sogar mit Verletzungen die Spiele bestreiten. In Anbetracht dieser Situation halten wir uns eigentlich noch beachtlich und haben immer noch Chancen den Klassenerhalt zu schaffen", so Werchota.
Der Salzburger Fußballverband hatte dennoch wenig Einsehen mit dem kleinen Verein aus der Nationalparkgemeinde und bestrafte Muhr mit einer Geldstrafe von € 300. Das verabsäumte Spiel gegen den FC Pinzgau 1b wurde mit 3:0 für den jetzigen Tabellenführer strafverifiziert. Als zusätzliche Erschwernis wird Muhr bei Punktegleichheit in der Tabelle um einen Platz rückgereiht.
von Silvo Gstrein