Der SK Lenzing hat in der 7. Runde Federn gelassen. Schon wieder, ist man fast geneigt zu sagen. Denn mit dem 1:1-Unentschieden im Heimspiel gegen die Großarler Derbyhelden gab der große Titelfavorit der 1. Klasse Süd bereits zum vierten Mal der laufenden Saison Punkte ab. In der Tabelle liegt das Margesin-Kollektiv bereits sechs Zähler hinter der Spitze - bei einem Spiel mehr.
Foto: Fussball-Impressionen vom Salzburger Unterhaus (ARCHIVBILD)
Am Sonntag kämpften unermüdliche Lenzinger schon Stunden vor dem Anpfiff gegen eine drohende Absage an. "Spieler unserer Reservemannschaft haben gemeinsam mit einigen Nachwuchstrainern die Lacken aus dem Platz geschöpft. Am Vormittag und nachdem es noch einmal reingeregnet hat, am Nachmittag auch noch einmal", erzählte Lenzing-Sektionsleiter Philipp Hainzer. Im Spiel selbst tat sich auf tiefem Boden zunächst nicht recht viel. Für die seriösen Offensivmomente fühlten sich zunächst die Gäste aus Großarl zuständig. Nachdem die Pongauer einen Metalltreffer verbucht hatten, flog ein abgefälschtes Georg-Lainer-Geschoss zum 0:1 ins Glück (36.).
Nach der Pause schien es, als würden die Lenzinger das bisher Geschehene völlig auf den Kopf stellen. Auf Zsolt Takacs schnellem Ausgleichstreffer (47.), bei dem Großarl-Keeper Alois Prommegger noch mit den Fingerspitzen dran, letztlich jedoch machtlos war, ließen die Platzherren eine bärenstarke Phase folgen. "In der wir das Heft voll in der Hand hatten", ergänzte Hainzer. Aber: Lenzing ließ Mitte der zweiten Halbzeit wieder nach. "Der Elan ist dann relativ schnell wieder verlorengegangen. Wir waren zwar weiterhin feldüberlegen, aber ohne Nachdruck. Auch mit einem Mann mehr." Großarl, das Thomas Rohrmoser mit Rot nach einer Tätlichkeit verloren hatte (82.), brachte den einen Punkt über die Ziellinie. "In Summe ein leistungsgerechtes Unentschieden. Nur von einer Feldüberlegenheit kannst du dir halt nichts kaufen", bringt es Hainzer auf den Punkt.
Der Blick auf das Zwischenklassement fällt für die Lenzinger in diesen Tagen und Wochen ernüchternd aus. Auf Spitzenreiter Mühlbach/Hkg. fehlen nach nur sieben gespielten Runden bereits sechs Zähler. Und das, obwohl die Margesin-Truppe sogar ein Spiel mehr in den Knochen hat. Nur zum Vergleich: Übungsleiter Helmut Zeiller wurde in der Vorsaison mit 13 Zähler nach sieben Runden vor die Tür gesetzt - heuer sind's zehn. "Freilich haben wir uns alle mehr erwartet. Auch deshalb, weil unser Kader im Vergleich zur letzten Saison stärker geworden ist", stöhnte Hainzer, der seine Lenzinger nicht in der Ergebniskrise, sondern tatsächlich in der Krise sieht. "Gegen Radstadt hätten wir gewinnen können - da waren wir die bessere Mannschaft. Aber sonst muss man schon sagen, dass die Tabelle nicht lügt. Wir sind momentan nicht besser."