Bramberg besiegte Tabellenführer Berndorf am Sonntag vor toller Kulisse mit 2:0 und vertagte damit die Meisterparty. Mittersill entledigte sich mit einem 7:1-Kantersieg über St. Johann 1b ebenso aller Abstiegssorgen, wie Bischofshofen, das bereits am Samstag mit einem 4:0-Heimerfolg über St. Martin/L. den Klassenerhalt fixierte. Schwarzach besiegte Union Hallein mit 3:1 und liegt weiterhin sechs Zähler vor den viertplatzierten Bergheimern, die in Oberhofen 4:0 gewannen. Die Oberösterreicher müssen nun zwei Mal voll punkten und auf einen Umfaller von Maria Alm (0:3-Niederlage in Bürmoos) hoffen. Tamsweg entführte drei Punkte aus dem Pinzgau, siegte in Piesendorf mit 2:1.
Die TSU Bramberg bleibt eine Heimmacht! Die Oberpinzgauer bezwangen im Spitzenspiel der 1. Landesliga
Tabellenführer und Fast-Meister Berndorf mit 2:0. Mit diesem Ergebnis sind die Gäste noch gut bedient, eine mangelende Chancenauswertung der Heimischen in Halbzeit zwei verhinderte einen noch höheren Bramberger Sieg. Trainer Helmut Baic zeigte sich hocherfreut: „Wir haben ein klasse Spiel abgeliefert. Hinten sind wir sehr diszipliniert gestanden und waren im Konter brandgefährlich. Der Sieg hätte höher ausfallen müssen.“ Seine Elf ließ sich von der anfänglichen Drangperiode der Berndorfer nicht überraschen und nutzte gleich die erste Möglichkeit zur Führung: Dominik Hanser schickte Patrick Arnsteiner auf die Reise, der ließ noch einen Verteidiger aussteigen und schob locker zum 1:0 ein (11.). Nur zwei Minuten später folgte die größte Chance der Gäste in Hälfte eins – Michael Lang zog aus der Drehung mit links ab, doch Hubert Maier im Tor der Oberpinzgauer verhinderte mit einer Glanzparade den Ausgleich.
Im Anschluss sahen die rund 500 Zuschauer eine Heimmannschaft, die das Mittelfeld mit schnellen Pässen in die Spitze überbrückte und immer wieder nah am Torerfolg war. Am knappsten scheiterte Arnsteiner, der zwar Berndorfs Goalie Johann Berger bezwungen hatte, jedoch von Marcel Staller gerade noch am Torerfolg gehindert wurde. Der Verteidiger, der in der Schlussphase wegen Torraubs mit Rot vom Platz musste, kratzte den Ball noch von der Linie. Nach dem Seitenwechsel hatten die pfeilschnellen und kombinationsfreudigen Bramberger Offensivkräfte gegen ultra offensiv auftretende Berndorfer leichtes Spiel und vergaben einige hochkarätige Möglichkeiten. Alleine Martin Innerhofer, der sich beim 2:0 in der 57. Minute gegen Berndorfs Daniel Munter durchsetzte und anschließend Berger keine Chance ließ, hätte noch drei weitere Tore erzielen können. Dass Bramberg den Tabellenführer über nahezu die gesamte Spielzeit im Griff hatte, überraschte Baic nicht: „Wir haben heuer zuhause nie verloren, haben einen Lauf und können in Bestbesetzung spielen.“ Der zweite Platz ist aufgrund der sechs Punkte Vorsprung und dem viel besseren Torverhältnis fix. Berndorf könnte nächste Runde in Bergheim den Meistertitel endgültig fixieren.
Mit einem sensationellen 7:1-Kantersieg gegen St. Johann 1b fixierte der SC Mittersill den Klassenerhalt. „Heute ist einfach alles aufgegangen. Von der Einstellung der Spieler über die gelungenen Spielzüge bis hin zur Chancenauswertung hat alles gepasst“, war Mittersill Trainer Charly Steiner überglücklich. Seine Mannen gingen in der 15. Minute durch einen Treffer von Manuel Sinnhuber in Führung. Es sollte nicht der letzte Treffer des Offensivakteurs sein. Nach der Führung lief es bei den Hausherren jedoch nicht mehr ganz nach Wunsch. St. Johann übernahm die Kontrolle im Mittelfeld und kam nach 24 Minuten zum Ausgleich. Christian Sendlhofer zog aus knapp 25 Metern ab und netzte unhaltbar ins Kreuzeck. Praktisch mit dem Pausenpfiff gingen die Oberpinzgauer wieder in Führung – abermals war Sinnhuber nach einem Pass in die Schnittstelle der Pongauer Abwehr erfolgreich.
Auch nach dem Seitenwechsel war Mittersills #7 der prägende Akteur am Rasen und fixierte per Doppelschlag (53. Elfmeter, 55.) den vierten Saison-Heimsieg. „Manuel Sinnhuber und Hannes Scharler gebührt heute ein Sonderlob – sie haben sich zerrissen“, freute sich Steiner über die gelungenen Leistungen des Vierfach-Torschützen und des Mittelfeldakteurs, der den schwer am Knie verletzten Franjo Zeba hervorragend ersetzte. Anschließend bewies Steiner kein goldenes Händchen, sondern drei goldene Hände. Er wechselte Serkan Durmus, Philipp Islitzer und Christof Blaickner ein – alle drei trugen sich anschließend in die Torschützenliste ein. Blaickners Tor zum 7:1, bei dem er einen Verteidiger überspielte und cool vollendete, war zugleich sein Premierentor im Dress der Kampfmannschaft. Am Ende zeigte die Oberpinzgauer Anzeigetafel den höchsten Saisonsieg an. Zugleich fixierten die Steiner-Jungs vorzeitig den Klassenerhalt. „Der Verein hat gewusst, was auf dem Spiel steht und jeder hat an einem Strang gezogen. Dadurch wurde der Klassenerhalt erst möglich“, war sich Steiner sicher.
Die traditionell heimstarken Schwarzacher besiegten Union Hallein 3:1 und weisen vor den letzten zwei Spieltagen sechs
Punkte Vorsprung auf Verfolger Bergheim auf. Der Aufstieg ist für die Pongauer also zum Greifen nahe, doch Trainer Wolfgang Schäffer warnt: „Wir müssen fokussiert bleiben. Solange nichts rechnerisch durch ist, kann immer etwas passieren." Im Spiel gegen Hallein musste die Schäffer-Elf lange Zeit um die drei Punkte zittern, denn die Gäste waren in der ersten Halbzeit die tonangebende Mannschaft und vergaben zahlreiche Großchancen. Nach dem Seitenwechsel gelang den Hausherren aus einer Ecke durch Christian Weinig das 1:0 (59.). Kurz darauf fiel beinahe das 2:0, doch Sebastian Pirnbacher setzte einen Freistoß an die Latte und Weinig traf im Nachschuss wiederum nur Metall. So kamen die Gäste zum verdienten 1:1-Ausgleich – Edeljoker Jurica Mustac traf drei Minuten nach seiner Einwechslung.
Erst Peter Arzböcks Tor, ein Pressball der zum Torerfolg führte (79.), brachte die Pongauer wieder auf die Gewinnerstraße, von der sie sich in der Schlussphase nicht mehr abbringen ließen und in der Nachspielzeit durch Thomas Mayr den hart erkämpften Arbeitssieg ins Trockene brachten. „Wir halten somit den Druck auf Bramberg aufrecht. Gewinnen sie morgen gegen Berndorf nicht, ist sogar nach oben noch etwas möglich", liebäugelt Schäffer nun sogar mit Platz zwei.
Mit einem letztendlich klaren 4:0-Heimsieg gegen Fixabsteiger St. Martin/L. fixierte Bischofshofen den Klassenerhalt. „Die
Erleichterung im Verein ist riesig. Es hat zwar schon vorher gut ausgesehen, aber jetzt steht es auch mathematisch fest", freute sich Trainer Andreas Weiss. Die Pongauer taten sich gegen St. Martin, die sich möglichst anständig von der Liga verabschieden wollen und wacker dagegenhielten, lange Zeit schwer. Erst nach einem Lattenpendler von Gernot Wriessnegger fanden die Heimischen in die Partie und durften sich knapp vor der Pause über die Führung freuen. Nach einem Foul von Matthias Lassacher an Amir Lelic im Strafraum verwandelte der Torjäger den Strafstoß selbst (45.). Darüber hinaus wurde der Sünder mit Rot vom Platz gestellt. „Der Ausschluss hat uns in die Karten gespielt. Wir haben in der Pause die Offensive noch verstärkt und konnten relativ schnell die Entscheidung herbeiführen", so Weiss.
Enes Duranovic sorgte mit dem Treffer zum 2:0 (50.) und einem sehenswerten Kopfballtor nach Ingolitsch-Flanke zum 3:0 (61.) für die komfortable Führung. Danach fielen die Gäste auseinander und waren schlussendlich mit dem 4:0 (Torschütze Karim Salem) gut bedient. Die Saison ist für Bischofshofen mit dem Klassenerhalt noch nicht abgehakt. „Unser Ziel sind 30 Punkte. Nach dem katastrophalen Meisterschaftsstart hat die Elf Moral bewiesen. Die vorbildliche Kameradschaft und der Zusammenhalt waren ausschlaggebend", so Weiss.
Nach einer deutlichen 0:3-Auswärtsniederlage wird die Luft im Abstiegskampf für Maria Alm immer dünner. Die ansonsten
auswärtsstarken Pinzgauer – 14 von 23 Punkten holten sie in der Fremde – sind gegen Ende der Meisterschaft in einer ernsthaften Formkrise und verloren zum fünften Mal hintereinander. In der Maria Almer Offensive wehte wie in den letzten Partien nur ein laues Lüftchen, seit vier Spielen wartet der Tabellenzwölfte auf einen Torerfolg. Einziger Wehrmutstropfen für die Elf von Trainer Thomas Heugenhauser ist zeitgleiche Unform des Konkurrenten aus Oberhofen, der seit der Winterpause keinen einzigen Punkt einfahren konnte. „Wir haben heute bis zum Gegentreffer alles im Griff gehabt. Wir fabrizieren jedoch im jedem Spiel individuelle Abwehrfehler, die in unserer Situation sofort bestraft werden. Zudem bringen wir vorne den Ball nicht rein. Die Verunsicherung ist groß", so Heugenhauser. Dabei hätte das Spiel für die Pinzgauer einen ganz anderen Ausgang nehmen können. Michael Schwaiger vergab in der ersten Halbzeit zwei Topchancen auf die Führung.
Zwei Minuten nach dem Seitenwechsel kam der Schock: Bürmoos-Stürmer Jasmin Hamidovic brachte den Ball in die Mitte zu Gabor Paczi und der brauchte nur noch zum 1:0 einschieben. Zehn Minuten später erhöhten die Bürmooser durch eine Kopie des ersten Treffers auf 2:0. Wieder Hamidovic mit dem Stanglpass und Paczi hatte keine Probleme den Ball im Netz unter zu bringen. In der 70. Minute führte Joker Fabian Urban die endgültige Entscheidung herbei – sein Heber zum 3:0 passte ganz genau. „Wir müssen im nächsten Match gegen Bischofshofen das Glück erzwingen oder Oberhofen tut uns den Gefallen und verliert", so Heugenhauser, der hofft, noch einmal mit einem blauen Auge davon zu kommen. „Dann war es eine wertvolle Erfahrung für die jungen Spieler und für mich als Trainer."
Dank Peter Macheiners Tor in der 95. Minute siegte Tamsweg überraschend in Piesendorf mit 2:1. „Wir haben im Frühjahr
öfters am Schluss entscheidende Gegentore erhalten. Dieses Mal ist das Glück einfach auf unserer Seite gewesen", erklärte Tamswegs Spielertrainer Herbert Antretter den knappen Sieg. Er schickte seine Mannen wieder mit der bewährten Kontertaktik aufs Feld und überließ den Hausherren das Kommando. Piesendorf agierte offensiv, war dementsprechend zwar mehr im Ballbesitz, konnte aber die Lungauer Defensive nur selten überwinden. Wenn, dann versuchten es die Reindl-Jungs mit Schüssen aus der Distanz, die ihr Ziel meist verfehlten. Nachdem Tamswegs Alleinunterhalter im Sturm, Hermann Maier, einen Alleingang kläglich vergab, kamen die Gäste kurz vorm Pausentee unverhofft zur Führung. Denn Piesendorfs Tormann Janos Timar parierte einen 35-Meter-Schuss von Harald Sagmeister, bugsierte den Ball aber anschließend selbst ins Tor – ein katastrophaler Aussetzer des ungarischen Routiniers.
Nach dem Seitenwechsel agierten die Hausherren noch offensiver, brachten den Ball jedoch nicht im Tor unter. Aber auch Gernot Huber und wiederum Maier konnten auf der Gegenseite ihre Chancen nicht nützen. In der 85. Minute kam Piesendorf zum verdienten Ausgleich. Peter Hollaus traf per Drehschuss unhaltbar für Tamswegs Erich Premm genau in die Kreuzecke. Im anschließenden über zehnminütigen Schlagabtausch – der Schiedsrichter ließ acht Minuten nachspielen – gelang den Lungauern der Lucky Punch. Peter Macheiner überspielte den letzten der weit aufgerückten Piesendorfer Verteidiger und traf vom Sechzehner leicht abgefälscht zum Tamsweger Sieg.
Nichts zu holen gab es für den Vorletzten Oberhofen gegen Bergheim. Die Oberösterreicher bezogen eine klare 0:4
-Heimniederlage und haben vor den letzten zwei ausständigen Partien vier Punkte Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz. „Die Chancen auf den Klassenerhalt sind nun sehr gering. Wir sehen das aber realistisch und planen eigentlich schon für die untere Liga", so ein recht gefasster Oberhofen-Sektionsleiter Josef Pichler. Die Niederlage stand dieses Mal bereits zur Pause fest, als die Elf von Trainer Dietmar Schachner bereits mit 0:3 aussichtslos zurück lag. „Wir haben gut gekämpft und waren die meiste Zeit über ebenbürtig. Der Unterschied lag in der Chancenauswertung – Bergheim hat die ersten drei Chancen eiskalt verwandelt und wir nicht", beklagte Pichler. In einer ausgeglichenen Anfangsphase gingen die Gäste mit der ersten guten Möglichkeit durch Alexander Peter mit 1:0 in Führung. Im Gegenzug vergab der vor dem Tor unglücklich agierende Roland Prünster eine Top-Chance zum Ausgleich.
Die doppelte Bestrafung folgte prompt: Erst stellte Bergheims Marko Sandic auf 2:0 (24.) und nur zwei Minuten später verwandelte Alexander Peter jun. einen Freistoß wunderschön zur 3:0-Vorentscheidung. Oberhofen präsentierte sich in der Folge so, wie schon im gesamten Zeitraum seit der Winterpause – die Oberösterreicher erspielten sich zwar einige Chancen, doch Fortuna und das Selbstvertrauen fehlte in einigen Situationen völlig. Wiederum Prünster und Markus Krempler vermochten ihre Möglichkeiten nicht in Zählbares umzumünzen. Obwohl Bergheim in der zweiten Halbzeit einen Gang zurückschaltete, gelang Matthias Finder in der 60. Minute sogar noch das 4:0. Während der bittere Gang in die 2. Landesliga für Oberhofen immer wahrscheinlicher wird, lebt die Bergheimer Hoffnung auf den Aufstieg weiter. Die Chancen sind mit sechs Zählern Rückstand auf Schwarzach jedoch minimal.
Sonntag, jeweils 17 Uhr:
TSU Bramberg - USV Berndorf
SC Mittersill - TSV St. Johann 1b
Von Marc Eder
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