Das Oberpinzgau-Derby in Mühlbach im Pinzgau ist mit einem hauchdünnen 2:1-Erfolg für den SC Mittersill zu Ende gegangen. Nachdem den Mühlbachern vor den Augen vieler Zuschauer der erste Treffer geglückt war, schafften die Gäste kurz der Stundenmarke die totale Wende. Im Finish flog Heim-Boy Philip Kocmata mit der Ampelkarte vom Feld.
Foto: Markus Ocker
Wo Derby draufstand, war auch Derby drin. "Beide Mannschaften haben sich nichts geschenkt. Zweikämpfe gab's ohne Ende", ließ Mittersill-Trainer Christoph Lemberger wissen. Vor einer wunderbaren Kulisse von etwa 800 Besuchern begegneten sich die beiden Kontrahenten zunächst auf Augenhöhe. Auf das erste Tor musste man knappe 34 Minuten warten, ehe Johannes Schneider die Platzherren nach einem Corner in Führung brachte. Große Aufregung: Beim anschließenden Torjubel wurde Schneider von Mittersills Georg Steger gelegt. "Wenn der Schiedsrichter diese Szene genau gesehen hat, dann ist das für mich eigentlich eine Rote Karte", war Mühlbach-Obmann Andreas Hochwimmer doch ein wenig verwundert, dass der Übeltäter mit dem gelben Karton davonkam.
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Nach dem heimischen Führungstreffer drehten der Aufsteiger so richtig auf. In Minute 38 traf Josef Viertler nach Zuspiel von Bruder Simon. Und Simon war es dann, der zu Beginn der zweiten Halbzeit einen individuellen Fehler der Mühlbacher mit dem 1:2 bestrafte (59.). Vom Brüderpaar der Mittersiller schwärmt Hochwimmer in höchsten Tönen: "Die beiden sind ein Wahnsinn, haben uns phasenweise schwindlig gespielt. Simon ist für mich sowieso der beste Spieler der Liga."
Eine Mühlbacher Aufholjagd sollte es in der Folgezeit nicht mehr geben. Auch weil Philip Kocmata rund zehn Minuten vor dem Ende mit Gelb-Rot vom Feld flog (78.). "Wir hatten noch zwei Eckbälle, die brenzlig waren. Ansonsten ist von uns nicht mehr viel gekommen", fand Hochwimmer. Lemberger hingegen war alles andere als entspannt: "Ich hab' ehrlich gesagt bis zum Schluss geschwitzt." Summa summarum waren sich die Vertreter beider Vereine aber einig, dass der Mittersiller Derbysieg absolut in Ordnung ging.
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Obwohl alle drei Punkte an den Aufsteiger gingen, zog Hochwimmer ein äußerst positives Derbyfazit. "Ein Haufen Zuschauer, eine faire Partie - echt super. Wir schätzen die Mittersiller und sie uns, denke ich, auch." Das Kräftemessen mit Mittersill sieht der Mühlbacher Obmann sogar noch über dem Nachbarschaftsduell mit Bramberg. "Weil bei Mühlbach gegen Mittersill lauter Einheimische spielen. Das verstärkt den Charakter eines Derbys."