Im Jahr 1919 wurde der SSK gegründet und ist nach dem SAK 1914 der zweitälteste Fußballverein des Bundeslandes. Nun droht dem Traditionsverein der „schleichende Tod": Die Städter müssen sich in Gnigl den Fußballplatz mit den Footballern der Salzburg Bulls teilen. Der Platz ist in einem katastrophalen Zustand, beide Vereine sind mit der Situation unzufrieden. Wenn es nicht bald eine Lösung gibt, dann sperrt der SSK im Sommer seine Nachwuchsabteilung mit rund 130 Kindern endgültig zu.
Den ersten Schritt haben die Verantwortlichen des SSK schon gemacht: Im Winter wurde die U18 des Tradiotionsverein aus dem Meisterschaftsbetrieb zurückgezogen. „Die Mannschaft hat 17 Jugendliche umfasst, wir hatten aber keine Möglichkeit mehr zu trainieren. Aus diesem Grund haben wir die Mannschaft abgemeldet", erklärt SSK-Obmann Richard Falkenstätter. Die Kampfmannschaft ist derzeit in einer Spielgemeinschaft mit Blau-Weiß und trainiert beziehungweise spielt im Panoramacenter in Liefering. „Wir können von unseren Kindern aber nicht verlangen, dass sie zu jedem Training von Gnigl nach Liefering fahren", so Falkenstätter.
Am Gnigler Fußballplatz herrschen derzeit katastrophale Bedingungen. „Wir haben nur einen Platz zur Verfügung, den wir uns mit den Footballern teilen müssen. Dieser Platz ist in einem sehr schlechten Zustand." Derzeit jagen in Gnigl rund 130 Kinder dem runden Leder nach, ab Sommer könnte aber Schluss sein. „Wenn sich nicht rasch etwas ändert oder wir keine Aussicht auf Besserung haben, dann stellen wir nach dieser Saison die Nachwuchsabteilung ein", erklärt Falkenstätter. „Dann würden die Kinder auf der Straße stehen, im Umkreis von einige Kilometern gibt es keinen Fußballverein. Wir sind seit Jahren bekannt für unsere gute Nachwuchsarbeit, die müssten wir dann aber beenden. Was natürlich auch für unsere Kampfmannschaft über kurz oder lang das Aus bedeuten würde." Der SSK-Obmann fordert eine Lösung: „Wir wollen die Footballer nicht vertreiben, dieser Sport hat auch seine Berechtigung. Nur brauchen sie einfach eine eigene Anlage - Fußball und Football auf einem Sportplatz geht meiner Meinung nicht. Wir haben jetzt noch neun Nachwuchsmannschaften. Teilweise trainieren vier Teams gleichzeitig."
Ein schnelle Lösung ist aber derzeit nicht in Sicht. Der Dachverband ASKÖ, der den Patz verwaltet, hat derzeit nicht die Möglichkeit an dieser Situation etwas zu ändern. „Ein Kunstrasenplatz wäre natürlich ideal, aber den muss man finanzieren können. Wir wissen, dass der Platz in einem schlechten Zustand ist und beide Verein mit der Situation nicht glücklich sind. Eine schnelle Lösung wird aber nicht möglich sein. Langfristig haben wir sicher Plätze im Hinterkopf, die wir zur Verfügung stellen könnten, aber jetzt ist es unmöglich", erklärt ASKÖ-Geschäftsführer Jan Häuslmann. Nun probieren die beiden Verein über andere Wege etwas zu erreichen: „Wir werden uns zusammensetzen und die Politik um Hilfe bitten", hat Falkenstätter die Hoffnung auf Besserung noch nicht aufgegeben. „Wenn dann weiterhin nichts passiert, dann drehen wir die Nachwuchsabteilung sicher zu." Und somit würde der zweitälteste Fußballverein des Bundeslandes über kurz oder lang von der Bildfläche verschwinden.
von Thomas Gottsmann