"In sechs Jahren wollen wir in der 2. Landesliga spielen", bringt Daniel Lager, Sektionsleiter und Trainer in Personalunion, die Zielsetzung des SK Bruck auf den Punkt. Dass der erste dieser zwei angepeilten Aufstiege bereits heuer passieren kann, zeigt der Blick auf das Tableau der 2. Klasse Süd/West. Nur die beiden 1b-Mannschaften aus Maria Alm und Zell am See konnten im Herbst mehr Erfolge feiern. Auf den dritten Tabellenrang kann man sich im Frühjahr aber nicht eine Sekunde ausruhen, denn die beiden schärfsten Verfolger aus Lend und Dorfgastein lauern nur einen beziehungsweise zwei Zähler hinter den Jungs von der Glocknerstraße.
Knackige 15 Runden stehen noch auf dem Programm. 15 Spiele, in denen vollste Konzentration und ein langer Atem angesagt sind, um die Verfolger abzuschütteln und auf Distanz zu halten. Dass der Aufstieg trotz langfristiger Zielsetzung schon heuer ins Konzept passen würde, verheimlicht Daniel Lager nicht: "Wir wollten in erster Linie vorne mitspielen, in naher Zukunft aber unbedingt aufsteigen. Wenn es heuer schon reicht, wäre das großartig." Am Transfermarkt hielt sich der Aufstiegsaspirant vornehm zurück. Einzig neuer Spieler ist Patrick Schattauer, der im Zuge einer Tormannrochade mit dem FC Kaprun beim SKB landete. Während Patrick Höfferer künftig für die Kapruner den Kasten sauber halten will, zerfetzt Patrick Schattauer seine Handschuhe fortan für die 2. Klasse Süd/West-Topmannschaft. Mit dieser Verstärkung ist Daniel Lager hochzufrieden: "Er ist momentan zwar in der Berufsschule, hatte im ersten Testspiel am Freitag aber einen ausgezeichneten Einstand und kassierte in seiner Halbzeit keinen einzigen Gegentreffer."
Die Vorbereitung auf die Rückrunde läuft bereits seit der zweiten Jännerwoche. Viermal pro Woche treffen sich die Brucker, um an der Fitness zu arbeiten. Daniel Lager gibt Einblicke in den Trainingsalltag des Tabellendritten: "Die Grundlagenausdauer holen wir uns in den Bergen. Die Sprinteinheiten absolvieren wir auf dem schneebedeckten Sportplatz. Und einmal in der Woche nutzen wir die Halle für Gymnastikübungen und ein bisschen Kicken." Mit dem bisherigen Verlauf zeigt sich Brucks Manager sehr zufrieden: "Alles läuft, alles passt!" Dies gilt auch für den ersten fußballerischen 90-Minuten-Belastungstest. Am Freitag matchte man sich mit dem USV Großarl, der in der 2. Klasse Süd den dritten Rang belegt.
Trotz einer 2:4-Niederlage ist Daniel Lager nicht unzufrieden: "Für den ersten Test war das nicht so schlecht. Es ist halt etwas blöd gelaufen, weil wir nach unserer Führung völlig den Faden verloren haben." Der Chefcoach spricht damit die Phase zwischen Minuten 25 und 45 an, als man den Gegner durch zahlreiche Fehlpässe zu vier Treffern einlud. Fiel das 1:1 noch aus einem Elfmeter, ließen sich die Pinzgauer in weiterer Folge gleich dreimal auskontern. In der Pause reagierte Daniel Lager. Seine Umstellungen trugen Früchte. Der SKB war nun wieder in der Partie und schien sich langsam auch an den Kunstrasen zu gewöhnen. Die Passsicherheit erhöhte sich drastisch. "In den zweiten 45 Minuten waren wir klar überlegen. Unser Plan aus der Pause ist voll aufgegangen. Wir haben gut gespielt und keine Torchancen des Gegners mehr zugelassen. Vorne haben wir leider zu viele Chancen vergeben und nur mehr ein Tor geschossen, ansonsten wäre noch mehr möglich gewesen", analysiert Daniel Lager, der sich aber über den klar ersichtlichen Aufwärtstrend freuen darf. Zuversicht kostet die Auftaktpleite daher überhaupt keine.
Geschrieben von Lukas Kollnberger