Springt ein gutes Pferd nur so hoch es muss? Der SK Bruck hat bei einem nie gefährdeten 3:1-Heimsieg gegen eine stark ersatzgeschwächte Zeller Mannschaft die Pflicht erfüllt. Für die Trauner-Elf wäre jedoch gegen den äußerst schwachen Gegner im letzten Spiel vor der Winterpause ein wesentlich höherer Sieg möglich gewesen. Nach der Führung durch Christian Huber (17.), sorgte Daniel Hörl zwar mit einem kuriosen Eigentor für den Ausgleich (21.), doch Tore von Sebastian Kadur (35.) und Ariel Torres (69.) sicherten Bruck die drei Punkte.
Die Heimmannschaft beginnt couragiert und erspielt sich in der Anfangsphase Chancen im Minutentakt – Peter Schwab lässt in der fünften Spielminute die erste gute Chance per Kopf ungenützt. Nach knapp zehn Minuten läuft Ariel Torres alleine auf Zells Tormann Senad Hamzic zu, nimmt sich den Ball jedoch schlecht mit und auch der folgende Schuss verfehlt sein Ziel deutlich. Nur drei Minuten später taucht Christian Huber allein vor dem Tor auf, doch seinen Schuss kann Hamzic gerade noch zur Ecke abwehren. Nach knapp einer viertel Stunde wird Thomas Wildhölzl nach einem starken Antritt im Strafraum klar gelegt – die Pfeife des nicht immer sattelfesten Unparteiischen bleibt stumm. In der 17. Minute ist der Bann gebrochen und die Heimischen dürfen erstmals jubeln: Wildhölzl mit dem Stanglpass auf Huber, der trifft den Ball nicht richtig, doch die Kugel findet trotzdem den Weg ins Tor -1:0.
Knapp 20 Minuten sind gespielt, als Brucks Tormann Patrick Höfferer Mittelfeldspieler Daniel Hörl den Ball knapp 25 Meter vor dem Tor zuspielt. Der meint einen Gegenspieler im Rücken und spielt einen viel zu festen Rückpass, den Höfferer nicht mehr unter Kontrolle bringen kann. Eine bis zum Tor schwach spielende Zeller Mannschaft kommt durch dieses Geschenk ohne wirkliche Chance zum 1:1-Ausgleich (21.). Bruck ist nach dem Gegentreffer einige Minuten deutlich verunsichert und die Gastmannschaft kommt ein wenig besser ins Spiel. Gefährlich wird die Mannschaft von Trainer Harald Fuchs, der heute sogar den etatmäßigen Ersatztormann Stefan Trivic als Sturmspitze aufbieten muss, bis zur Pause aber nicht. In der 39. Minute lässt der antrittsschnelle Wildhölzl auf der rechten Seite einen Gegenspieler stehen, spielt mustergültig auf und Sebastian Kadur schiebt trocken zur neuerlichen Führung ein (35.). Die letzte Chance in Hälfte eins haben die Gäste: Gerald Achleitners gut angetragenen Freistoß aus 20 Metern kann Höfferer über die Latte lenken (44.).
Bruck ist auch in der zweiten Hälfte am Drücker und kontrolliert die Partie klar. In der 55. Spielminute trifft Wildhölzl von der Strafraumgrenze nur die Latte. Nachdem Torres in der 68. Minute nach einem Steilpass den Ball sowohl an Goalie Hamzic als auch am Tor vorbeispitzelt, macht er es nur Sekunden später besser und trifft nach einem Eckball per Kopf zum 3:1 (69.) – das sechste Saisontor des Stürmers, der damit seinem prominenten Namensvetter in Sachen Toreschießen um einiges voraus ist. In der Folge geht bei der Heimmannschaft nach zwei Wechseln der Spielfluss ein wenig verloren, doch Zell am See ist heute in allen Belangen zu limitiert, um noch einmal aufzukommen. Eine strittige Szene im Brucker Strafraum, wo Achleitner zu Fall kommt, ist noch die beste Offensivaktion der Gäste. Bei Bruck verabsäumt es Wildhölzl mit zwei vergebenen Möglichkeiten aus aussichtsreicher Position seine gute Leistung zu krönen – der Topscorer der Liga bleibt in dieser Saison erst zum dritten Mal in einem Spiel ohne Torerfolg! Bruck schiebt sich damit zumindest bis zum Spitzenspiel Saalfelden-Leogang am Sonntag auf Platz drei der Tabelle vor. Zell am See 1b hat noch ein Nachtragsspiel zu bestreiten und ist Vorletzter.
Die Besten: Wildhölzl bzw. niemand.
Stimmen zum Spiel:
Killy Trauner (Trainer SK Bruck): „Wir haben gewonnen, aber mit der Leistung bin ich nicht zufrieden. Wir haben teilweise zu nervös agiert und hätten gegen diesen Gegner höher gewinnen müssen. Es sind jedoch wieder drei Punkte mehr am Konto und das zählt.“
Harald Fuchs (Trainer FC Zell am See1b): „Wir haben personell aus den letzten Löchern gepfiffen und waren von Beginn an nur um Schadensbegrenzung bemüht. Ich bin mit dem 1:3 zufrieden, mehr war nicht drin.“
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von Marc Eder