Robi Kajic sagt Adieu! Der 32-jährige Vollblutstürmer, der sich zum Kehraus seiner erfolgreichen Unterhaus-Karriere mit seinem Heimatverein FC Kaprun zum Meister der 2. Landesliga Süd gekürt hat, verabschiedet sich mit mehr als 250 Goals in den wohlverdienten Ruhestand. Ligaportal hat es sich nicht nehmen lassen und die "Strafraumkobra" vors Mikrofon gebeten.
Fotocredit: Fussball-Impressionen vom Salzburger Unterhaus
Robi Kajics enorme Torgefahr sorgte beim einen oder anderen Goalie für schlotternde Knie. Kein Wunder. Der 32-Jährige brachte es laut ÖFB-Datenerfassung in 383 Partien auf sage und schreibe 255 Tore. Zahlen, die sogar einen Freund des Offensivgeistes veranlassten, ihm einen passenden Beinamen zu geben: Strafraumkobra. "Ja, Patrick Schwarz, mittlerweile Vorstand bei den Zeller Eisbären, hat mir den Namen damals verpasst. Ich hab' den so passend gefunden und natürlich gleich für mich beansprucht", grinst Kajic, der unter anderem auf Instagram mit diesem Benutzernamen unterwegs ist. Obwohl sein Herz nach wie vor für die schönste Nebensache der Welt schlägt, sagte sein Kopf: Robi, irgendwann hat die Gaudi ein Loch! "Ich kämpfte beinahe die ganze Saison mit Schmerzen. Auch wenn ich nie der Trainingsweltmeister war, fand man mich am Trainingsplatz zuletzt nur mehr selten. Aufgrund von vielen Verletzungen ist nun der Zeitpunkt gekommen, um aufzuhören - damit keine größeren Schäden zurückbleiben", nennt Kajic die Beweggründe für das Ziehen des Schlussstriches. Die Laufbahn des nunmehrigen Fußball-Pensionisten war leider Gottes auch von etlichen Verletzungen geprägt. Das Kreuzband wurde nicht nur einmal in Mitleidenschaft gezogen. "Ich war 21 Jahre, als ich mich nach einer langwierigen ersten Kreuzbandverletzung wieder zurückkämpfte, um es mir im ersten Aufbauspiel neuerlich zu reißen. Das war mental unglaublich belastend für mich."
Zurück zu den schönen Dingen. Dinge, die der Strafraumkobra sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben werden. Das jüngst eingefahrene Meisterstück mit Kaprun, seinem Heimatverein und zugleich Herzensklub, ist die eine Sache, das Abschiedsspiel die andere. Beim 6:1-Heimerfolg der Kapruner gegen die FC Pinzgau 1b drückte die personifizierte Tormaschine vier Mal ab. "Fast schon kitschig", spricht Kajic von seinem märchenhaften Abgang. In der Jugend kickte der 32-Jährige eine Saison bei Red Bull Salzburg, war im Erwachsenenfußball dann für Piesendorf und Zell tätig, ehe er 2021 zu den Wurzeln zurückkehrte. "Nach so vielen Jahren zu seinem Heimatverein wieder zurückzukommen und den Meistertitel zu holen, macht es speziell. Nachdem wir es im Vorjahr knapp verpasst hatten, wollten wir es dieses Mal umso mehr. Die Mannschaft hat von Woche zu Woche unglaubliche Moral bewiesen und steht verdient als Meister da." Auf die Frage, ob eines seiner unzähligen Goals eine besondere Bedeutung für ihn hat, antwortete Kajic cool: "Für einen Stürmer ist jedes Tor speziell und wichtig. Es wird von uns verlangt. Das ist unser Job."
Fotocredit: Fussball-Impressionen vom Salzburger Unterhaus
Wenn auch nicht mehr aktiv, wird Kajic dem Fußball so schnell nicht den Rücken kehren. Jetzt, so kurz nach dem Karriereende dürfte er wohl noch mehr Zeit für den Nachwuchs haben - den eigenen wohlgemerkt. Seine "Buam" Robi, Carlos und Diego kicken schon brav, Druck übt der Papa allerdings nicht aus. "Wenn man selbst so lange den heiligen Rasen bespielt, wünscht man sich natürlich, dass seine Söhne auch mal Größeres schaffen. Jede Trainingseinheit und Spiel, die ich von ihnen verfolgen kann, erfüllt mich mit purem Stolz. Sollte einer dennoch zum Entschluss kommen, dass dies nichts für ihn ist, wird er trotzdem nicht aus unserer Familie verstoßen", meint Kajic mit einem Augenzwinkern. Also gut möglich, dass in ein paar Jahren die nächsten Kajics den gegnerischen Abwehrketten Angst und Schrecken bereiten...