Horror-Verletzungen sowie Coronafälle und Spielverschiebungen am laufenden Band - kaum ein Klub wurde im Herbst so arg gebeutelt wie der SV Wals-Grünau. Am Ende eines chaotisch verlaufenden Grunddurchgangs stehen die Herren in Grün-Weiß auf Tabellenplatz neun. Weil es heuer keinen Absteiger gibt, werden Übungsleiter Franz Aigner und Co die am kommenden Wochenende startende Frühjahrsmeisterschaft nützen, um sich schon aufs nächste Spieljahr vorzubereiten. Absolut schmackhaft: Die mögliche Rückkehr des altehrwürdigen Regionalliga West-Formats.
Fotocredit: Adi Aschauer
14 Points aus 18 Spielen bescherten dem SV Wals-Grünau den neunten und somit vorletzten Tabellenplatz. Von Coach Franz Aigner gab's dennoch den Daumen nach oben: "Wir sind sehr zufrieden, speziell ich als Trainer. Uns hat es von allen Seiten erwischt, wir haben immer Probleme gehabt." Mit vier Kreuzbandrissen, einem Bänderriss und der Long-Covid-Diagnose von Felix Ebner traf es die Aigner-Crew bitterböse. "Wir haben so ein Riesenpech mit den Verletzungen gehabt. Aufgrund dessen haben wir viele Spieler von der 1b raufziehen müssen, die ihre Sache ganz gut gemacht haben", so Aigner weiter. Zudem mussten wegen Coronafällen sämtliche Spiele verschoben werden - der Grünauer Terminkalender platzte zum Herbstkehraus regelrecht aus allen Nähten. Von einem Spielrhythmus waren die Grün-Weißen meilenweit entfernt: Im September absolvierte man drei Partien, von Anfang Oktober bis Anfang November schließlich satte acht Stück. Völlig legitim, dass die Aigner-Schützlinge zukünftig auf einen geregelten und möglichst verletzungs- sowie coronafreien Saisonverlauf hoffen. Wegen des fehlenden Abstiegsszenarios spricht Aigner von einem "vogelfreien Jahr": "Es gibt keine Absteiger. Somit haben wir ein weiteres halbes Jahr Zeit, um für die nächste Saison eine gute Mannschaft zusammenzustellen."
Im Hinblick auf das nächste Meisterschaftsjahr sorgt ein Thema für reichlich Gesprächsstoff: Die mögliche Heimkehr der altbekannten Regionalliga West, in der sich, wie vor einigen Jahren, Klubs aus Vorarlberg, Tirol und Salzburg matchen sollen. "Dafür sollten wir nächstes Jahr unter die ersten Fünf kommen - das ist auch das Ziel", schraubt Aigner die vereinsinternen Erwartungen in die Höhe. Das bald beginnende Frühjahr sieht der Dompteur der Grünauer als "Qualifikation" für die Kaderspieler und kündigt bereits Verstärkungen für 2022/23 an: "Die Mannschaft soll auch den Druck spüren. Im Sommer werden vier, fünf gute Spieler kommen. Und da schauen wir jetzt, wer sich weiterentwickelt und im Sommer noch dabei ist." Grundsätzlich steht bis zum Saisonende die Entwicklung im Vordergrund. "Freilich wollen wir aber auch den einen oder anderen ärgern", fügt Aigner hinzu. Die erste Mannschaft, der ein Haxerl gestellt werden soll, ist der FC Pinzgau Saalfelden. Schon am Freitag in drei Tagen sind die Saalfeldener in Grünau zu Gast, wenn es heißt: Frühjahrsauftakt in der Regionalliga Salzburg.
Zugänge: Niclas Heller (Austria Salzburg), Fabian Ruf (Adnet)
Abgänge: Nemanja Zikic (Kapfenberg), Florian Schindl (Karrierepause)