Im Duell der zwei Mittelständler trennten sich FC Puch und Union Henndorf 1:1-Remis. In der überaus emotional geführten Partie (zwei Ausschlüsse) gingen die Hausherren durch Tobias Prommegger kurz vor der Pause entgegen dem Spielverlauf in Führung (45.). Routinier Mario Lindlbauer konnte per Foulelfmeter zum 1:1 ausgleichen. Eine unschöne Aktion ereignete sich Mitte der zweiten Halbzeit: der junge Puch-Verteidiger Dominik Stark verletzte sich bei einem Foul von Johann Endesgrabner folgenschwer.
Die Anfangsphase ist von gegenseitigem Abtasten geprägt, keine Mannschaft will den ersten Fehler machen, um womöglich in Rückstand zu geraten. Dennoch übernimmt die Gastmannschaft allmählich die Kontrolle im Spiel und findet auch die ersten Großchancen vor: Nach einem Eckball gelingt Johann Endesgrabner fast das 1:0, ein Verteidiger kann gerade noch auf der Linie klären. Auch der nächste Corner führt fast zu einem Tor – Michael Deutinger bringt den Ball völlig freistehend nicht im Tor unter. Es geht in dieser Tonart weiter, Endesgrabner verzieht allein vor dem Tor. Wie schon in den letzten Spielen scheitert die Henndorfer Mannschaft lediglich am eigenen Unvermögen vor dem Tor.
Auf der anderen Seite wird ein Schuss von Torjäger Bernhard Huber gerade noch von einem Henndorf-Verteidiger abgeblockt und wenig später verstolpert der 15-fache Saisontorschütze im Strafraum. Praktisch mit dem Pausenpfiff geht die Götsch-Elf aufgrund des Spielverlaufs etwas glücklich in Führung: Nach einem schön vorgetragenen Angriff über die linke Seite, bringt Tobias Prommegger seine Mannschaft mit einem platzierten Schuss aus der Drehung von der Strafraumgrenze mit 1:0 in Front (45.).
Nach dem Seitenwechsel erhöhen die Gäste das Risiko, Trainer Harald Pair stellt auf eine Dreierabwehr um. Dennoch plätschert die Partie bis zur Szene in der 64. Spielminute, welche die Gemüter der Heimmannschaft hoch gehen lässt, dahin. Nachdem Johann Endesgrabner in der 62. bereits verwarnt wurde, säbelt er Puchs Dominik Stark nach einem Schnittball nieder und sieht dafür lediglich die gelb-rote Karte. Das 17-jährige Talent scheidet erst mit Verdacht auch Knöchelbruch aus, inzwischen konnte jedoch leichte Entwarnung gegeben werden – im Krankenhaus wurde eine schwere Knöchelprellung und Bänderdehnung diagnostiziert. Nur zwei Minuten später kommt es für die leicht geschockten Hausherren noch bitterer: Der Unparteiische entscheidet nach einem vermeintlichen Foul an Herbert Grössinger im Strafraum auf Elfmeter für Henndorf. Mario Lindlbauer tritt an und verwertet sicher zum 1:1-Ausgleich (66.).
Puch gelingt es in der Folge trotz numerischer Überlegenheit nicht, wirklich gefährlich vor das Tor von Pascal Fröschl zu kommen. Nachdem die reguläre Spielzeit bereits abgelaufen ist, kommt Huber im Henndorfer-Strafraum nach einem Duell mit Martin Bernroider zu Fall. Der Schiedsrichter entscheidet auf Stürmerfoul – eine strittige Aktion. Die Reklamation von Christoph Mandl fällt zu heftig aus, er wird wegen Schiedsrichterbeleidigung mit Rot vom Platz gestellt. Puch überwintert, vorausgesetzt es tut in der Causa des strafbeglaubigten Spiels gegen den SAK nichts mehr, mit 22 Punkten auf dem achten Platz. Henndorf rangiert mit 18 Punkten am Konto auf Rang zehn.
Die Besten: Schwaighofer, Pucher, Müller, Obreinovic bzw. Bernroider, Wilhelm, Gottfried.
Stimme zum Spiel:
Leonhard Götsch (Trainer FC Puch): „Mit dem Ergebnis bin ich überhaupt nicht zufrieden. Aber das ist heute fast nebensächlich. Was mich viel mehr stört, ist die skandalöse Leistung des Schiedsrichters. Er hat uns drei Elfmeter verwehrt und gibt einem Spieler, der mutwillig eine Verletzung des Gegners im Kauf nimmt, nur die gelb-rote Karte – eine Frechheit. Im Gegenzug bekommt mein Spieler eine an den Haaren herbeigezogene rote Karte. Wir werden schon den ganzen Herbst über benachteiligt. Manche Herren sollten sich überlegen, ob der Fußballplatz der richtige Arbeitsplatz für sie ist.“
Harald Pair (Trainer Union Henndorf): „Es ist das vierte 1:1-Unentschieden hintereinander – da kommt man natürlich nicht vom Fleck. Gestern ging die Punkteteilung aber in Ordnung. Zwar hat das späte 0:1 den Spielverlauf auf den Kopf gestellt, aber wenn wir in Unterzahl noch den Ausgleich machen, kann ich mich nicht beschweren. Voriges Jahr haben wir als gehandelter Abstiegskandidat über ebenfalls 18 Punkte im Herbst gejubelt, heuer haben wir Tränen in den Augen, es wäre viel mehr möglich gewesen. Wir orientieren uns nach oben, mit dem unteren Tabellendrittel werden wir nichts zu tun haben.“
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von Marc Eder