Endlich erzielten die Kicker des UFC SV Hallwang mehr als einen Treffer und trotzdem reichte es wieder nur zu einem Unentschieden. Das elfte (!) Remis dieser Saison kann gegen das starke Team der Union Steinmetz Fallwickl Hallein zwar als ordentliches Resultat eingestuft werden, wirklich Meter macht der abstiegsbedrohte Klub im Klassement der Salzburger Liga damit aber nicht. Dass man den Ausgleich in letzter Minute kassierte, erschwert die Freude über den Punkt zusätzlich. Die Hallwanger bleiben an 14. Stelle. Die Halleiner sind nach dem dritten Punktgewinn in Folge weiterhin Tabellensechster.
In einem enorm abwechslungsreichen Match gehen die Gäste aus der Tennengauer Bezirkshauptstadt zweimal in Führung, kassieren zweimal den Ausgleich, müssen kurz vor dem Ende sogar den vermeintlichen Siegtreffer der Hausherren hinnehmen, schlagen wenig später aber selber noch einmal zurück. Aber der Reihe nach: In der ersten Halbzeit sind die favorisierten Gäste einen Tick stärker und gehen nicht unverdient in Führung. Der starke Linksaußen Zeljko Crnogorcevic nutzt einen Ballverlust der im Vorwärtsgang befindlichen Hallwanger und stellt nach 27 Minuten eiskalt auf 0:1. Danach lassen die Halleiner die Chance auf den Ausbau der Führung aus und ärgern sich in der 39. Minute über eine Elfmeterentscheidung des Schiedsrichters. Der unermüdlich rackernde Richard Scheffenacker hat im Strafraum eigentlich schon die falsche Entscheidung getroffen, wird dann aber zu Fall gebracht. Der Spielleiter zeigt auf den Punkt. Eine strittige Entscheidung, die von den beiden interviewten Vereinsvertretern konträr eingeschätzt wird! Thomas Felber trifft jedenfalls zum 1:1.
Nach der Pause kommen wieder die Gäste besser ins Spiel. Knappe zehn Minuten sind sie deutlich präsenter. Die logische Folge ist die neuerliche Führung. Abwehrchef Alois Schnöll staubt nach einem Tormannfehler zum 1:2 ab. Der in den letzten Runden stets als großartiger Rückhalt überzeugende Benjamin Strutz kann einen Freistoß auf dem nassen Geläuf nur unzureichend abwehren und Halleins Nr. 2 ist zur Stelle. In weiterer Folge verlagern sich die Tennengauer auf ihr gefährliches Konterspiel, die Flachgauer übernehmen das Kommando. Auch wenn die Angerer-Mannen durchaus zu Kontermöglichkeiten kommen, sind die Hallwanger nun am Drücker, lassen wie so oft aber Sitzer aus. Der Ausgleich gelingt eine Viertelstunde vor dem Schluss aber trotzdem. Mit Drazen Veselinovic und Benjamin Maier haben die Hausherren kurz vorher für neuen Schwung gesorgt. Dies macht sich sofort bezahlt. Nach einer schönen Aktion - die Halleiner reklamieren Abseits - sorgt Richard Scheffenacker für den erneuten Ausgleich. Dieses Mal lassen die Heimischen nicht locker und spielen auf Sieg. Kurz vor Schluss dann die vermeintliche Belohnung, als Joker Benjamin Maier sticht und per Kopf auf 3:2 stellt! Zwei Minuten vor dem regulären Spielende scheint nun erstmals das Heimteam auf der Siegerstraße, mit der letzten Aktion des Spiels gelingt den Gästen aber noch der Ausgleich. Ein - von den Hallwangern beanstandeter - Einwurf führt zu einem Abschluss Alexander Trogers von der Strafraumgrenze und der Ball detoniert genau im Winkel. Wenige Sekunden später ist Schluss.
Günther Margon, Co-Trainer UFC SV Hallwang:
"Die Halleiner hatten in der ersten Halbzeit und kurz nach der Pause leichte Vorteile, wir waren in den letzten 35 Minuten klar besser. Über 90 Minuten ist das Unentschieden wahrscheinlich gerecht, aber normal gewinnst du die Partie 3:2, wenn du so kurz vor Schluss in Führung gehst. Wir hätten nicht gedacht, dass die Halleiner uns noch ein Tor erzielen können. In unserer Lage passiert so etwas aber halt. Der Mannschaft ist auf alle Fälle ein Pauschallob auszusprechen."
David König, Sportlicher Leiter Union Steinmetz Fallwickl Hallein:
"Wir waren grundsätzlich überlegen und haben zahlreiche Chancen vergeben. Am Ende haben wir super Moral bewiesen. Vor allem wenn man bedenkt, dass wir einige wichtige Spieler wie Kapitän Markus Andress, der wegen eines Meniskusrisses operiert werden muss, Dominik Pfeifenberger (Oberschenkel) und Michael Tanzberger (Sprunggelenk) vorgeben mussten, kann man mit der Leistung zufrieden sein. Positiv ist auch, dass wir nicht verloren haben. Es wäre aber auch ein Sieg durchaus möglich gewesen."
Geschrieben von Lukas Kollnberger