Nach zuletzt fünf Pleiten am Stück hat die Union Henndorf in der 28. Runde voll angeschrieben. Die Schimpl-Männer setzten sich am Dienstagabend zuhause gegen den UFV Thalgau mit 4:2 durch und schöpfen vor dem beinharten Saisonfinale viel Hoffnung. Am kommenden Wochenende müssen die Grün-Weißen zum Spitzenreiter nach Kuchl, in der allerletzten Runde kommt der Tabellenzweite Seekirchen.
Foto: FMT-Pictures/TA (ARCHIVBILD)
"Es waren so viele Emotionen, so viel Druck drin", erzählt Henndorf-Trainer Gerhard Schimpl von einem Duell zweier Mannschaften, die nach wie vor um den Verbleib in der Salzburger Liga bangen müssen. 250 Augenzeugen durchlebten in der ersten Halbzeit eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Nachdem ein laut Schimpl "depperter Ballverlust" zu Jakob Sedlingers 0:1 geführt hatte (13.), sorgte Laurin Pichler mit seinen zwei Goals (15., 32.) für die Wende. "Endlich hat er getroffen", freut sich Schimpl mit dem Doppelpacker mit, der seit seinem Wintertransfer von Straßwalchen nach Henndorf zwar im Testmatch gegen Anthering, allerdings noch in keinem Pflichtspiel geknipst hatte. In der weiteren Folge bastelte die Heimelf am Führungsausbau. "Diese Möglichkeiten haben wir aber nicht gut fertiggespielt", stöhnt Schimpl, der zähneknirschend zur Kenntnis nahm, wie Mario Kreuzer unmittelbar vor dem Pausenpfiff zum 2:2-Ausgleich abdrückte (45.).
Ein Goal von Yannik Hoffmann lotste die Schimpl-Crew gleich zu Beginn des zweiten Spielabschnitts auf die Siegerstraße zurück. Von der ließen sich die Henndorfer dann nicht mehr abbringen. "Eine unglaubliche Willensleistung. Der Sieg ist zwar nicht alles, aber sehr viel wert", bejubelt Schimpl einen immens wichtigen Heimerfolg, den Joker Luca Ibinger in der Schlussviertelstunde (79.) gar noch den Tick höher ausfallen ließ. "Ein Tor aus dem Lehrbuch. Luca hat seine Einwechslung gerechtfertigt, den Ball mit links ins Kabinett gehauen."
Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass Henndorf (13. / 30 Punkte) im Kampf um den Klassenerhalt vorgelegt hat. Golling (14. / 28 Punkte) und Anif (15. / 26 Punkte) sind am Donnerstag unter Zugzwang. Thalgau, der amtierende Salzburger-Liga-Champion, verpasste indes einen großen Schritt in Richtung rettendes Ufer, muss als Tabellen-12. (31 Punkte) ebenfalls noch zittern. An den letzten zwei Spieltagen bekommen es die Henndorfer mit den zwei absoluten Spitzenteams der Salzburger Liga zu tun: Erst Kuchl, dann Seekirchen. "Für die geht es ja auch noch um viel", weiß Schimpl. Ungünstig: Moritz Schimpl muss seine Gelbsperre absitzen, zudem sind ein, zwei Spieler angeschlagen. "Keine Frage - es wird sehr schwierig. Aber jetzt schauen wir mal, was die anderen Abstiegskandidaten machen."