Der UFC Mariazell/St. Sebastian, der als knapper Absteiger aus der Gebietsliga in die 1. Klasse Mur/Mürz B eigentlich als einer der Mitfavoriten gehandelt wurde, konnte diesen Vorschusslorbeeren bisher nicht ganz gerecht werden. Der heutige Gastgeber FC Kammern war mit zwei Siegen aus drei Spielen ganz gut in die Saison gekommen. In der ersten Halbzeit dieser Partie sah es so aus, als ob sich diese Vorzeichen wieder bewahrheiten sollten, aber in den zweiten 45 Minuten zeigte Mariazell seine Klasse und drehte die Partie. Und wie sie sie drehten. Aus einem 1:0-Rückstand wurde ein eindeutiger 4:1-Sieg, jetzt sind die beiden Teams auf Rang fünf und sechs Tabellennachbarn. Die nächsten Runden werden zeigen, in welche Richtung es weiter geht.
Wie die Spieler von ihren Trainern genau eingestellt werden, das bleibt natürlich in den Kabinen, da wo es hingehört. Aber man kann als Beobachter schon heraussehen ob der Mannschaft gesagt wurde: "Alles nach vorne, koste es was es wolle!" oder ihnen eher eine defensivere Lesart des Fußballs nahegelegt wurde. Bei diesem Spiel war es vermutlich letzteres was beide Teams zu hören bekamen. Was auch verständlich war, schließlich sind die Liesingtaler nach einem Jahr Pause im Spielbetrieb noch eine unbekannte Größe, die aber gezeigt hat das man gewinnen kann. Die Mariazeller waren ihren Gegnern noch aus der Gebietsliga als starkes Team bekannt, deshalb wollte man sich hier kein Blöße geben, rechts sowie links. In der 19. Minute aber gelang Leopold Hofbauer wenn auch etwas überraschend das 1:0 für die Heimelf. Bis zur Halbzeit sollte sich an diesem Spielstand nichts mehr ändern.
In der zweiten Halbzeit bekam man das zu sehen, was man von Mariazell eigentlich immer wieder erwarten kann: schnelles Spiel auf engen Räumen und kurzen Wegen. Dies war es, was den Kickern des FC Kammern sichtlich schwerfiel zu handeln. Bereits in der 54. Minute erzielte Klaus Ofner den Ausgleich. Es roch dann minütlich nach mehr aufseiten der Gäste. Es sollte etwas dauern, aber es kam. Ein Doppelschlag von Daniel Egger und Christoph Schweighofer in den Minuten 83 und 86 sollte die Partie endgültig entscheiden. Das 4:1 in der 94. Minute, erneut durch Daniel Egger, war nur noch eine Draufgabe.
Von: Redaktion