Im zweiten Nachtragsspiel zur 5. Runde der 1. Klasse Mur/Mürz B demonstrierte der TuS St. Stefan/L. wie man den haushohen Favoriten ärgern kann, am Ende verliert der Underdog aber dennoch gegen ASC Rapid Kapfenberg II mit 1:3 (0:2). Die Kicker der Kapfenberger Nachwuchsschmiede behalten damit auch nach acht absolvierten Meisterschaftsspielen ihre weiße Weste, während die Hausherren seit sechs Partien auf einen vollen Erfolg warten, sich aber ob der gezeigten Darbietung keinesfalls verstecken müssen.
"Die Burschen haben meine taktischen Vorgaben sehr gut umgesetzt, ich bin daher trotz der Niederlage hochzufrieden, ich hatte aufgrund der Testspielergebnisse der Kapfenberger ja schon das Schlimmste befürchtet", meldet sich St. Stefans Trainer Jürgen Kogler vom Krankenbett. Der gleichzeitig als Goalie agierende Coach musste nach einem schweren Zusammenprall mit einem Gegenspieler in der 26. Minute ausgetauscht werden, wurde aber durch seinen Ersatzmann Dominik Felfer würdig vertreten.
"Wir wollten auf Abwarten spielen und auf unsere Chancen lauern, das hat vor allem in der ersten halben Stunde sehr gut funktioniert", fährt Kogler fort. Und tatsächlich verteidigt der Gastgeber in der ersten Spielhälfte konsequent und kommt im Konter durch Thomas Gallowitsch sogar zur großen Führungschance, aber dessen Heber senkt sich knapp neben das Gästetor. Die Kapfenberger ließen sich jedoch nicht so lange bitten und nutzten die ersten beiden Fehler in St. Stefans Defensive gnadenlos aus. In der 40. Minute konnte die heimische Abwehr zunächst einen Angrif am eigenen Sechzehner abfangen, im Gegenpressing erobern die jungen Rapidler den Ball aber postwendend zurück und spielen sich am rechten Flügel schön durch, Levan Eloshvili kann die Aktion per Kopfball zum 1:0 abschließen. Während Heiko Holzer kurz darauf einen Freistoß haarscharf am Kreuzeck vorbeizieht, ist es im Gegenzug Petar Paric, der nach einer schönen Kurzpasskombination auf 2:0 stellt (42).
Die zweite Halbzeit beginnt für St. Stefan/L. hervorragend, denn in der 47. kann Kapitän Raphael Ortner nach Stanglpass von Daniel Buchwald den Anschlusstreffer zum 1:2 erzielen. Doch die Freude der Hausherren währte nur äußerst kurz, denn vom Ankick weg spielen die Gäste einen weiten Ball auf die linke Seite, die anschließende Flanke vom Sechzehnereck geht im Strafraum nieder, wo der zur Pause für Christopher Brugger gekommene Florian Stadler mit dem Kopf zur Stelle ist und zum 1:3 trifft. Danach wird die Partie von beiden Seiten etwas härter geführt, vor allem die Gastgeber gehen beherzt zur Sache und kassieren die eine oder andere gelbe Karte. Dass der Sieg von Rapid Kapfenberg II nicht noch höher ausfällt, verdankt die Heimmannschaft in erster Linie ihrem Ersatztorwart Dominik Felfer, der sich mehrmals auszeichnen kann und in der 91. Minute sogar einen Elfmeter hält. Doch auch das übrige Team, allen voran Mittelfeldler Peter Blamauer, zeigt enormen Kampfgeist und Einsatzwillen, ist aber gegen die spielerisch überlegenen Talente aus der Böhlerstadt letztendlich machtlos.