Graz. Während viele steirische Amateurfußballteams auch in diesem Winter in den Süden aufbrechen, um sich auf die Rückrunde vorzubereiten, zeichnet sich ein bemerkenswerter Trend ab: Immer mehr Vereine entscheiden sich bewusst gegen das klassische Trainingslager in Kroatien oder Slowenien und setzen stattdessen auf die heimischen Thermenregionen. Wir haben uns umgehört und ein paar Stimmen eingefangen.
Ob Bad Waltersdorf, Loipersdorf oder Bad Radkersburg – die steirischen Thermenregionen haben sich zu einer beliebten Alternative für Amateurvereine entwickelt. Statt langer Anreisen bieten die heimischen Regionen kurze Wege und eine entspannte Atmosphäre. Ein Funktionär eines Unterliga-Clubs erklärt: „Für uns war klar, dass wir heuer in der Steiermark bleiben. Die Infrastruktur in den Thermenregionen ist hervorragend, und wir können uns die lange Reise sparen.“
Die Vereine schätzen die Möglichkeit, ihre Vorbereitung in der Nähe durchzuführen, ohne dabei auf gute Trainingsbedingungen zu verzichten. „Wir finden hier moderne Sportanlagen, Unterkünfte mit Wohlfühlfaktor und vor allem kurze Wege, die die wenigen Tage effizienter machen,“ sagt uns ein Trainer eines Gebietsliga-Vereins.
Besonders für unterklassige Vereine steht im Trainingslager nicht nur die sportliche Vorbereitung im Mittelpunkt, sondern vor allem der Teamgeist. „Es geht in diesen wenigen Tagen weniger um Taktik, sondern um den Spirit und den Zusammenhalt in der Mannschaft,“ erklärt der Trainer des Gebietsliga-Teams weiter.
Da viele Spieler berufstätig sind und die Trainingslager oft nur drei bis vier Tage dauern, bleibt wenig Zeit für taktische Detailarbeit. Stattdessen werden die Einheiten genutzt, um Fitness zu stärken und den Spaß am Spiel zu fördern. „Die gemeinsame Zeit abseits des Platzes, die Gespräche und Aktivitäten schweißen uns zusammen. Das ist die Basis für eine erfolgreiche Rückrunde." , meint ein Routinier aus der Oberliga.
Dennoch zieht es viele Vereine weiterhin in den Süden, insbesondere in die kroatischen Küstenstädte wie Poreč oder Umag. Hier locken milde Temperaturen, perfekte Rasenplätze und die Möglichkeit, Testspiele gegen internationale Gegner auszutragen. „Wir nutzen das Trainingslager, um taktische Umstellungen auszuprobieren und die Mannschaft optimal einzustellen,“ erklärt der Trainer eines Landesliga-Vereins.
Die Kosten und die aufwendige Organisation stellen jedoch für viele Amateurclubs eine Hürde dar. Natürlich ist ein Trainingslager im Süden eine tolle Erfahrung, aber nicht alle Vereine können sich das leisten. Deshalb ist es gut, dass wir in der Steiermark hervorragende Alternativen haben.
Ob südliche Sonne oder steirische Thermenregionen – die Wahl des Trainingslagers hängt von den individuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten der Vereine ab. Während für ambitionierte, höherklassige Clubs der taktische Feinschliff im Vordergrund steht, nutzen kleinere Vereine die Gelegenheit, den Teamgeist zu stärken und sich auf die Rückrunde einzuschwören.
Egal, für welche Option sich die steirischen Amateurteams entscheiden, das Ziel ist klar: gut vorbereitet in die Rückrunde zu starten. Mitte März geht es wieder um Punkte in den steirischen Ligen, und die Fans dürfen gespannt sein, welche Mannschaften den Schwung aus der Vorbereitung mitnehmen können.
Mit Leidenschaft und Teamgeist blicken die steirischen Teams der entscheidenden Phase der Saison entgegen.
Bericht Florian Kober