Dunkle Wolken über Trofaiach: Mit nur drei Siegen aus 21 Saisonspielen taumelt der FC Stadtwerke Trofaiach dem Abstieg entgegen. Die Bilanz ist ernüchternd, der Glaube an die Wende schien zuletzt zu bröckeln – zu oft blieben Einsatz und Leidenschaft hinter den Erwartungen zurück. Der Traditionsverein reagiert nun mit einem klaren Signal: Cheftrainer Manuel Seidl muss seinen Platz räumen. Ab sofort übernimmt mit Alfred Wolbart ein Mann das Ruder, der den Verein in- und auswendig kennt. Der neue Chefcoach soll nicht nur frischen Wind bringen, sondern auch das fast schon verloren geglaubte Feuer im Team neu entfachen. In einer Saison, in der wohl nur noch die Relegation die Chance auf Rettung bietet, hängt plötzlich wieder Hoffnung in der Luft.
Die Saison 2024/25 verläuft für den FC Stadtwerke Trofaiach bislang alles andere als nach Wunsch. Nach 21 Runden liegt man mit nur 13 Punkten auf dem vorletzten Tabellenrang der Oberliga Nord. Die bisherige Bilanz: drei Siege, vier Unentschieden und ganze 14 Niederlagen bei einem Torverhältnis von 30:58. Die Alarmglocken schrillen – und der Verein zieht jetzt Konsequenzen.
Wie am heutigen Freitag offiziell bestätigt wurde, trennen sich die Wege des FC Trofaiach und Cheftrainer Manuel Seidl mit sofortiger Wirkung. Beide Seiten einigten sich auf eine einvernehmliche Lösung - wobei die Trennung für den Ex-Coach doch nicht so einvernehmlich war. Dennoch bedankt er sich: "Ich wünsche dem Verein dass sie mit dem neuen Trainer ihre gewünschten Ziele erreichen können. Ich bedanke mich recht herzlich bei jedem einzelnen Spieler, meinem Trainerteam und beim gesamten Verein für die Zusammenarbeit in den letzten zwei Jahren."
„Wir möchten Manuel Seidl für seinen unermüdlichen Einsatz und seine stets faire Arbeit danken. Er hat das Team in einer sehr schwierigen Phase übernommen“, betonte der sportliche Leiter Wolfgang Fresner.
Mit Alfred Wolbart kehrt kein Unbekannter auf die Trainerbank zurück. Der langjährige Vereinsfunktionär und ehemalige Spieler kennt den Verein wie kaum ein anderer und bringt nicht nur fachliche Kompetenz, sondern auch Herzblut mit.
„Ich freue mich sehr auf die Herausforderung und darauf, das Team weiterzuentwickeln“, erklärt der neue Coach kämpferisch. Unterstützung erhält er dabei weiterhin von Co-Trainer Hannes Haberl, der dem Team auch in dieser turbulenten Phase treu bleibt.
Die Vereinsführung hofft, dass der neue Impuls fruchtet – denn die Zeit wird knapp. In der aktuellen Tabellenkonstellation scheint ein direkter Klassenerhalt kaum mehr möglich. Vielmehr zeichnet sich ab, dass Trofaiach über die Relegation um den Ligaverbleib kämpfen muss.
Für Alfred Wolbart beginnt die Mission Klassenerhalt bereits in der kommenden Woche. In den verbleibenden Runden geht es nicht nur um Punkte, sondern auch um das nötige Selbstvertrauen für mögliche Entscheidungsspiele. Die Defensive, mit bisher 58 Gegentoren die schwächste der Liga, dürfte dabei ganz oben auf der Prioritätenliste des neuen Trainers stehen.
Ob der Trainerwechsel die erhoffte Wende bringt, wird sich bald zeigen. Klar ist: Beim FC Stadtwerke Trofaiach ist der Glaube an die Rettung noch nicht verloren – und mit Alfred Wolbart an der Seitenlinie soll nun alles versucht werden, das Blatt zu wenden.
by René Dretnik
Fotos: Christina Trafela