Was war das für ein Spiel vergangenen Freitag in der steirischen Landesliga, als der SC Weiz vor 2500 Zuschauern im Stadion und 12.000 Personen via ligaportal.at-Online-Stream vor dem PC auf den SV Lafnitz traf. Beide Teams hatten gleich viele Punkte auf dem Konto und es ging um den Meistertitel. Wer nun glaubt, dass nicht mehr geht, der irrt. Die Oberliga Nord legt dieses Wochenende einen drauf. Vor dem 26. und letzten Spieltag liegen tatsächlich drei Klubs mit 47 Punkten voran: Knittelfeld, Irdning und Bruck. Erstere und Letztere treffen auch noch im direkten Duell aufeinander. Wir haben uns das "Finale furioso" an dieser Stelle genauer angeschaut.
Spannender könnte es nicht sein. Am Samstag um 17 Uhr starten unter anderem die beiden entscheidenden Duell um die Meisterschaft. Der Dritte Bruck empfängt den Tabellenführer ESV Knittelfeld und der Tabellenzweite Irdning ist in Bad Mitterndorf zu Gast. Die Knittelfelder haben einen Vorteil. Aufgrund des klar besseren Torverhältnisses reicht den Knittelfeldern ein Sieg und man darf sich Meister nennen. Bruck ist ein Sieg gegen die Murtaler noch zu wenig, wenn gleichzeitig Irdning in Bad Mitterndorf gewinnt. Die Irdninger haben ein um fünf Tore besseres Torverhältnis. Ein Remis von allen drei Vereinen würde Knittelfeld an der Spitze halten. Bruck muss gewinnen und eben auf einen Punkteverlust von Irdning hoffen.
Manuel Stranz, Torjäger der Brucker, sieht die Angelegenheit trotz der schlechteren Ausgangsposition entspannt. "Ich glaube nicht, dass Knittelfeld oder Irdning weniger Druck haben. Im Gegenteil: Knittelfeld muss gegen uns gewinnen, wenn sie Meister werden wollen. Ansonsten müssen auch sie auf einen Umfaller von Irdning hoffen", meint er. Stranz traut seinem Team alles zu und ist von einem Sieg überzeugt. "Alle sind fit. Dazu werden sehr viele Leute im Stadion sein. Wir gewinnen und dann schauen wir, was in Bad Mitterndorf passiert."
Knittelfeld-Neo-Coach Andreas Feichnter gibt sich ebenso zuversichtlich. "Wir fahren jetzt nach Bruck und wollen diese Schale unbedingt. Wir haben in den letzten Wochen so Gas gegeben und jetzt soll auch noch das klappen", meint er. Der Übungsleiter sieht die Ausgangsposition als Vorteil. "Wir haben es immer selbst in der Hand. Das kann Irdning und Bruck nicht von sich behaupten." Zwei der letzten drei Spiele gingen übrigens an Knittelfeld, das letzte Spiel in Bruck ging sogar mit 4:1 an den ESV.
Offenbar wohl den wenigsten Druck verspürt Irdning. Wenn es nach Sektionsleiter-Stellvertreter Gernot Eingang geht, ist der Nicht-Aufstieg kein Beinbruch. "Die Mannschaft wird natürlich ihr Bestes geben und alles in die Waagschale legen, um gegen Mitterndorf zu gewinnen, aber wenn es am Ende doch nicht reicht, ist es auch in Ordnung", meint der Funktionär. Für die Ennstaler war es nie das Ziel, sofort in die Landesliga zurückzukehren. "Natürlich ist es schön, dass wir jetzt in dieser Situation sind, aber wir haben erstens nicht selbst in der Hand und irgendwie käme es auch noch zu früh." Sollte es aber doch klappen, würden die Irdninger logischerweise nicht "Nein" sagen. "Nein, wir würden mit einem Mini-Budget die Landesliga stemmen. Aber jetzt lassen wir einmal die Spiele spielen und dann schauen wir weiter."
von Redaktion