Thomas Heit, Jahrgang 1990, hat sich in der steirischen Unterliga Nord B unvergesslich gemacht. Der langjährige Spieler des SV Oberwölz, der trotz guter Angebote stets seinem Heimatverein treu geblieben ist, war nicht nur der Rekordtorschütze seines Clubs, sondern auch der Rekordspieler und -torschütze der gesamten Liga. Über 18 Jahre prägte er das Spiel seines Vereins – eine beeindruckende Bilanz, die viele jüngere Zuschauer sich ohne ihn gar nicht vorstellen können. Heit stand für Vereinstreue, Leidenschaft und fußballerisches Können. Im Sommer 2024 trat er zurück und hinterlässt eine große Lücke, sowohl sportlich als auch menschlich als Kapitän "seines" Teams.
Der SV Oberwölz befindet sich nun nach der Herbstsaison auf dem 9. Platz und muss sich erstmals ohne seinen langjährigen Stürmer beweisen. Im Gespräch mit Ligaportal blickt Thomas Heit auf seine Karriere zurück und gibt uns Einblicke in seine Gedanken und Pläne.
Ligaportal: Hallo Thomas, danke, dass du dir die Zeit für uns genommen hast. Wie geht es dir jetzt, nach deinem Karriereende?
Thomas Heit: Mir geht es gut, auch wenn es natürlich ein bisschen ungewohnt ist, am Wochenende nicht mehr selbst am Platz zu stehen. Aber ich genieße die Zeit und habe jetzt auch mehr Freiraum, um Dinge zu machen, die bisher oft zu kurz gekommen sind.
Ligaportal: Wie lange hast du insgesamt gespielt, und was waren deine größten Highlights?
Thomas Heit: Ich habe mit 9 Jahren im Verein angefangen, also etwa um das Jahr 2000 herum. In der Kampfmannschaft des SV Oberwölz war ich dann von 2007 bis 2024 aktiv, also 18 Jahre lang. Zwei Spiele bleiben mir besonders in Erinnerung: Das eine war am 1. Oktober 2022 gegen Krakaudorf, wo wir 4:0 gewonnen haben und ich trotz eines Nasenbeinbruchs drei Kopfballtore erzielen konnte. Und dann das Spiel am 20. Mai 2023 gegen Proleb – da habe ich alle vier Tore beim 4:0-Sieg geschossen.
Ligaportal: Gibt es Erfolge, die dir besonders am Herzen liegen?
Thomas Heit: Auf mannschaftlicher Ebene war das der 2. Platz in der Unterliga Nord B in der Saison 2007/08 – das war eine starke Leistung von uns allen. Zu meinen persönlichen Erfolgen zählen, dass ich Rekordspieler und Rekordtorschütze meines Vereins und der Liga bin. Das erfüllt mich mit Stolz.
Ligaportal: Wie kamst du damals überhaupt zum Fußball?
Thomas Heit: Der Fußball wurde mir quasi in die Wiege gelegt. Mein Vater und meine Onkel haben mich schon früh begeistert, und ich habe an der Seite meines Bruders und meiner Cousins das Kicken gelernt. Gemeinsam haben wir dafür gesorgt, dass der Name Heit in unserer Region bekannt wurde.
Ligaportal: Welcher Trainer hat dich in deiner Karriere besonders geprägt?
Thomas Heit: Ich konnte von jedem Trainer etwas mitnehmen, und dafür bin ich dankbar. Ich möchte hier niemanden besonders hervorheben, weil alle ihren Teil zu meiner Entwicklung beigetragen haben.
Ligaportal: Du hast schon erwähnt, dass sich im Amateurfußball in den letzten Jahren einiges getan hat. Was hat sich deiner Meinung nach verändert?
Thomas Heit: Vor allem taktisch hat sich viel entwickelt. Die Spiele sind heutzutage deutlich ausgeglichener und spannender als früher. Es ist schön zu sehen, dass das Niveau in der Liga kontinuierlich steigt.
Ligaportal: Wie sehen deine Pläne für die nächsten Jahre aus?
Thomas Heit: Ich könnte mir gut vorstellen, eine Trainerausbildung zu machen und dann von der Seitenlinie aus tätig zu werden. Der Gedanke, meine Erfahrung an junge Spieler weiterzugeben, gefällt mir sehr. Mal sehen, wohin der Weg führt.
- Bester Fußballer aller Zeiten?
Ronaldo Nazario
- Lieblingsverein?
Sturm Graz und Real Madrid
- Lieblingsessen?
Wiener Schnitzel
- Bier oder Kaffee?
Beides gut
- Jeans oder Anzug?
Jeans
- Sommer- oder Winterurlaub?
Sommer
Ligaportal: Vielen Dank für das Gespräch, Thomas. Wir wünschen dir für die Zukunft alles Gute und hoffen, dich bald wieder am Fußballplatz zu sehen – vielleicht ja als Trainer.
Thomas Heit: Danke, hat Spaß gemacht. Und danke an alle, die mich in all den Jahren unterstützt haben.
Thomas Heit hat über zwei Jahrzehnte nicht nur für Tore und Punkte gesorgt, sondern auch für Identität. Seine Vereinstreue und sein Engagement sind ein Vorbild für viele junge Spieler. Es zeigt, dass der Fußball abseits des Profibereichs eine große Kraft hat, Menschen zu verbinden und Geschichten zu schreiben.
Mit seinem Rücktritt endete eine Ära beim SV Oberwölz. Doch wie Thomas selbst sagt: „Die Erlebnisse und der Zusammenhalt, die man durch einen Verein erfährt, sind unbezahlbar.“ Es bleibt die Hoffnung, dass er dem Fußball – ob als Trainer oder in einer anderen Funktion – erhalten bleibt. Denn Legenden wie Thomas Heit sind es, die den Amateurfußball zu etwas ganz Besonderem machen.
Bericht und Interview Florian Kober
Fotos: KK