Spielberichte

Tor-Spektakel mit Comedy-Einlagen: Ragnitz unterliegt St. Veit 2:6

USV Ragnitz
TUS St. Veit am Vogau

Die Sonne senkte sich langsam über die Solution Point Arena in Ragnitz, während 250 treue Fans hoffnungsvoll ins Flutlicht starrten. Frisch gestärkt durch den jüngsten Sieg gegen SV Gralla, wartete das heimische Publikum auf eine Fortsetzung des Erfolgskurses. Doch das Schicksal hatte andere Pläne – und es trug Stollenschuhe! Der TUS St. Veit am Vogau kannte gegen den USV Ragnitz kein Erbarmen und setzte sich deutlich mit 6:2 durch. Bereits in den ersten Minuten übernahmen die Gäste das Kommando und legten den Grundstein für ihren klaren Auswärtssieg. Dank einer starken Mannschaftsleistung, angeführt von einem überragenden Matic Marcius, sicherte sich St. Veit am Vogau drei wichtige Punkte.

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Ein gelungener Abend für den TUS St. Veit am Vogau mit dem Trainerduo Roland Kerpicz und Thomas Zündel

Ein Start zum Vergessen für Ragnitz: Slapstick-Tore und Eigentor-Kunst

Schon nach zwei Minuten begann das Unheil: Der Ragnitzer Schlussmann Fabian Insupp, offenbar noch gedanklich beim Aufwärmprogramm, säbelte an einem harmlosen Rückpass vorbei. Jan Martin Adamer bedankte sich höflich und schob den Ball ins leere Tor. Da dachte man sich auf den Rängen: "Das fängt ja gut an!" Vier Minuten später knipste Matic Marcius nach einer wilden Strafraum-Polonaise das 0:2 – die Abwehr von Ragnitz machte dabei eine so gute Figur wie ein Dosenöffner beim Weinkorken.

Doch die Hausherren wollten sich nicht kampflos geschlagen geben. Domen Lah trickste in der 15. Minute die Gäste-Verteidigung aus und erzielte aus zwei Metern den Anschlusstreffer. Gerade als die Euphorie aufloderte, packte Verteidiger Maximilian Krobath eine Überraschung aus: Mit einem beherzten Schlag auf den Ball besiegte er – seinen eigenen Torhüter! Das 1:3 aus Sicht von Ragnitz, doch die Fans hatten inzwischen genug Humor entwickelt, um das mit einem verzweifelten Lächeln zu quittieren.

Kurz vor der Pause sorgte ein Kopfballtor von – natürlich – Marcius für das 1:4. Den Ball setzte er so präzise ins Netz, als wäre es eine Bewerbung für eine Handarbeitsschule.

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Dreifachtorschütze Matic Marcius vor dem Elfer welcher zum Tor Nummer 3 führte

Ragnitz kämpft – doch das Glück pfeift für die Gäste

Die zweite Hälfte begann besser für Ragnitz, was auch daran lag, dass die Gäste einen Gang runter schalteten. In der 66. Minute erzielte Goran Proykov nach einem kraftvollen Sprint das 2:4 und plötzlich keimte Hoffnung auf. Doch wie das mit der Hoffnung so ist – manchmal kommt ein Schiedsrichter und pfeift sie einfach ab. Ein Freistoß für St. Veit, ein geblockter Schuss, und schon landete der Nachschuss von Luka Vindis in der rechten Ecke. 2:5.

Als die Fans schon auf den Schlusspfiff warteten, gab es in der Nachspielzeit noch ein kleines Drama: Ein Elfmeter für die Gäste, bei dem Marcius erst im zweiten Anlauf den Ball zum 2:6 Endstand verwandelte. Die Ragnitzer sahen das nicht nur als unnötig, sondern auch als glasklare Schiedsrichter-Spitzfindigkeit.

Am Ende hieß es: Ein Tag zum Vergessen – zumindest was das Ergebnis betrifft. Aber eines bleibt sicher: Ragnitz weiß, wie man ein Heimspiel in bester „Monty-Python“-Manier bestreitet!

Der USV Ragnitz konnte den spielerischen Überlegenheit der Gäste über 95 Minuten nicht ausreichend entgegenwirken, während der TUS St. Veit am Vogau seine Chancen konsequent nutzte und als verdienter Sieger vom Platz ging. Die Mannschaft von Roland Kerpicz festigt mit diesem Erfolg ihren Stand in der Tabelle und kann selbstbewusst in die kommenden Begegnungen gehen, während die Elf von Darius Hosseini hinten festzustecken scheint.

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Statements:

Franz Tappler, Pressesprecher Ragnitz:

"Nach einem derart verlaufenden Spielverlauf war unser Team schon (wieder) in der Anfangsphase „tot“ und konnte sich erst so mal in der zweitenSpielhälfte gegen einen Gegner, der klar überlegen war, lange Zeit gut wehren, ehe in der Endphase zwei eher „seltsame“ Entscheidungen des Herrn Schiedsrichters ein besseres Resultat verhinderten. Gegen individuelle Schnitzer kann man als Team fast nichts ausrichten. Kopf hoch, es geht weiter!"

Roland Kerpicz, Trainer St. Veit/Vogau:

"Es war ein hochverdienter Sieg. Auch im dritten Spiel in einer Woche war es eine gute Leistung. Gratulation an die Mannschaft. Jetzt wollen wir auch in den letzten drei Herbstrunden diese Leistungen zeigen."

 

Unterliga West: Ragnitz : St. Veit/Vogau - 2:6 (1:4)

  • 94
    Matic Marcius 2:6
  • 80
    Luka Vindis 2:5
  • 66
    Goran Proykov 2:4
  • 35
    Matic Marcius 1:4
  • 16
    Eigentor durch Maximilian Krobath 1:3
  • 15
    Domen Lah 1:2
  • 6
    Matic Marcius 0:2
  • 2
    Jan Martin Adamer 0:1

by René Dretnik

Fotos: Elisabeth Tappler (Galerie)