In der 19. Runde der Unterliga West trafen- im mit Spannung erwarteten Derby - der SV Bad Schwanberg und der USV Wies aufeinander. Beide Teams gingen mit unterschiedlichen Vorzeichen in das Duell: Während der SV Bad Schwanberg zuletzt ein torloses Remis gegen den SV Flavia Solva verzeichnete und auf Platz 8 der Tabelle rangiert, befand sich der USV Wies mit einem 4:3-Sieg gegen den SV Gralla und einem starken zweiten Tabellenplatz in bester Form. Am Ende triumphierte der SV Bad Schwanberg mit einem knappen 1:0-Sieg.
Bad Schwanberg-Coach Jerko Grubisic auf Spuren von Diego Simeone
Die Partie begann ohne größere Highlights, was den Halbzeitstand von 0:0 widerspiegelt. Beide Mannschaften starteten mit hoher Konzentration und versuchten, ihre taktischen Marschrouten umzusetzen. Der SV Bad Schwanberg, angeführt von Trainer Jerko Grubisic, stellte mit einer disziplinierten Defensive sicher, dass die gefährlichen Angriffe der Gäste um Roman Bezjak, den Top-Torschützen des USV Wies mit 10 Saisontoren, weitestgehend unterbunden wurden.
Zwei Topchancen hatten die Gäste aber trotzdem - Torausbeute? Fehlanzeige! Auf der anderen Seite präsentierte sich die Defensive von USV Wies, orchestriert von Trainer Domen Fasvald, ebenso stabil und ließ dem SV Bad Schwanberg nur wenige Torchancen. Die beiden Möglichkeiten, die sich für die Gastgeber auftaten, entstanden nach Eigenfehlern in der Defensive.
Die taktische Ausrichtung beider Teams ließ wenig Raum für Fehler und so blieb es in der ersten Halbzeit bei einem intensiven, aber torlosen Spiel. Auf beiden Seiten war deutlich zu spüren, dass die Mannschaften den Druck, den ein Derby mit sich bringt, nicht unterschätzten und keines der Teams in Rückstand geraten wollte.
In der zweiten Hälfte erhöhte der SV Bad Schwanberg den Druck auf den Gegner, entschlossen, das Heimspiel vor den eigenen Fans zu gewinnen. Beide Teams kämpften verbissen um jeden Ball und boten den Zuschauern ein spannendes Hin und Her. Der entscheidende Moment des Spiels ereignete sich in der 79. Minute. Lukas Koch, der als Ersatzspieler in die Partie kam, erzielte das erlösende Tor für den SV Bad Schwanberg. Sein Treffer zum 1:0 brachte nicht nur die Führung, sondern auch die Vorentscheidung in einem bis dahin ausgeglichenen Spiel.
Die restlichen Minuten der Partie versuchte der USV Wies noch einmal, den Druck zu erhöhen und den Ausgleich zu erzielen. Doch die Abwehrreihe des SV Bad Schwanberg hielt stand. Unter der Leitung von Schiedsrichter Clemens Angerer, der die Partie souverän im Griff hatte, endete das Spiel schließlich mit dem knappen, aber verdienten 1:0-Sieg für den SV Bad Schwanberg.
Mit diesem Sieg konnte der SV Bad Schwanberg wichtige Punkte im Kampf um eine bessere Tabellenposition sammeln. Der USV Wies hingegen musste einen Rückschlag im Rennen um die vorderen Plätze hinnehmen. Die Begegnung zeigte, dass Derbys immer ihre eigenen Regeln haben und die Mannschaften bis zur letzten Minute alles geben müssen.
Jerko Grubisic, Trainer Bad Schwanberg:
"Das steirische El Clásico in der Unterliga West haben wir für uns entschieden. Wir waren Atletico Madrid und der Gegner war FC Barcelona. Wies war spielerisch besser, aber wir haben gekämpft wie die Löwen und deshalb die Partie auch verdient gewonnen!"
Domen Fasvald, Trainer Wies:
„Es war ein richtig gutes Derby mit Chancen auf beiden Seiten. Wir haben in der ersten Halbzeit dominiert, aber leider zwei hundertprozentige Chancen vergeben. Gleichzeitig haben wir durch zwei kapitale Fehler dem Gegner selbst Möglichkeiten eröffnet – das darf uns nicht passieren.
In der ersten Saisonhälfte haben wir solche Chancen genutzt, da war das Glück oft auf unserer Seite. Im Frühjahr fehlt uns dieses Quäntchen Glück, und wir machen aktuell aus halben Chancen keine Tore.
Das Gegentor fällt nach einem individuellen Fehler – unser 17-jähriger rutscht weg, und plötzlich steht der Gegner frei vor unserem Tormann.
Trotzdem ein großes Kompliment an meine Mannschaft: Einsatz und Kampfgeist haben absolut gestimmt. Glückwunsch an Schrambeck zum Sieg – die Zuschauer haben ein richtig spannendes Derby gesehen. Aber man kann nicht jedes Spiel gewinnen. Jetzt gilt der Fokus Ragnitz – dort wollen wir wieder voll anschreiben und zurück in die Spur finden.“
by René Dretnik
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