"Die cleverere Mannschaft hat bei diesen schwierigen Verhältnissen gewonnen", erklärte Klaus Rabensteiner, der Trainer des FC Absolut Vienna nach der Niederlage seiner Mannschaft gegen Alianza Latina. Mit den "schwierigen Verhältnissen" spielte Rabensteiner auf einen unerwarteten Mitspieler an: Den Wind. Der Mann des Spieles bei Alianza Latina war Stürmer Artyom Perevegyencev, der alle vier Tore für sein Team erzielte.
In der Anfangsphase der ersten Hälfte wirkten die Spieler des FC Absolut Vienna sehr nervös. Alianza Latina machte sich dies zunutze und übte von Anfang großen Druck auf die Hintermannschaft der Gäste aus, Torhüter Georg Angeler musste zweimal rettend eingreifen. In der 9. Minute ging Alianza dann nach einem schweren Fehler der Vienna-Abwehr durch Perevegyencev in Führung. Danach kam Absolut Vienna etwas besser ins Spiel, Torchancen konnten aber keine herausgespielt werden. Das lag auch daran, dass man immer wieder mit hohen Bällen nach vorne spielen wollte, was aufgrund des heftigen Gegenwindes nur bedingt funktionierte. Vienna-Trainer Rabensteiner machte diesen auch für die Nervosität seiner Abwehr verantwortlich, da seine Spieler sich bei einigen hohen Bällen durch die Windböen verschätzten. Auch Alianza kam nicht mehr gefährlich vor das Vienna-Tor, man versuchte es daher mit Schüssen aus der zweiten Reihe, die ihr Ziel aber verfehlten. Mit dem 1:0 ging es schließlich in die Pause.
Der zweite Durchgang war gerade einmal zehn Minuten alt, als Perevegyencev zum zweiten Mal für Alianza zuschlug. Danach verlegten die Hausherren sich darauf, die Führung zu verteidigen und blieben mit Konterangriffen gefährlich. Ein solcher führte in der 70. Minute zum 3:0 für Alianza Latina. Wieder war es Artyom Perevegyencev, der für die Gastgeber traf. Zwei Minuten später schoss Perevegyencev sein viertes Tor an diesem Tag. Spätestens nach diesem Doppelschlag war das Match endgültig entschieden, Vienna bemühte sich zwar noch um den Ehrentreffer, wirklich gefährliche Möglichkeiten konnte man sich aber nicht erarbeiten. Rabensteiner bekräftigte nach dem Spiel, dass vor allem die Konterattacken von Alianza sehr clever zu Ende gespielt wurden. Alianza habe diese Angriffe "perfekt bis zum Tor" durchgezogen, betonte Rabensteiner. Man werde die begangenen Fehler im Training analysieren. Rabensteiner beschwor auch den Teamgeist seiner Mannschaft: "Wir gewinnen gemeinsam und wir verlieren gemeinsam."
Alianza Latina bleibt damit als einzige Mannschaft ungeschlagen und ist weiter Tabellenführer in der Wiener 1. Klasse B.
von Udo Seelhofer