In der 1. Klasse Mitte entwickelte sich das Duell Absteiger gegen Aufsteiger zu einem wahren Torfestival. Am Ende musste sich Union Leonding der SPG Stahl Linz/Ebelsberg mit 5:7 geschlagen geben. Trotz bereits 16 erzielten Treffern nach drei Runden hält die Elf von Trainer Almir Memic derzeit bei vier Punkten und Tabellenrang sieben. Hauptproblem ist im Moment die fehlende Vorbereitungszeit für den umgekrempelten Kader.
Die Zuschauer bekamen am Wochenende ein Spiel serviert, das sie so schnell nicht vergessen werden. Gleich zwölf Treffer fielen – fünf davon durch die Leondinger, die von Beginn an jedoch nicht die gewünschte Körpersprache zeigten. „Nach dem 10:1 im Heimspiel zuvor sind wir zu locker ins Match gegangen. Die Aggressivität hat gefehlt, jeder Fehler wurde sofort bestraft“, erklärt Coach Memic. Zur Pause lag sein Team klar zurück, erst im zweiten Durchgang fand Leonding zu seinem Spiel. Vier Tore nach Wiederanpfiff waren Ausdruck der Offensivpower, doch am Ende reichte es nicht, das Spiel zu drehen.
Die Treffer erzielten Houssam Bounassir (2), Toni Mandir (2) und Senad Cena. Damit hält Leonding nach drei Runden bereits bei 16 erzielten Toren – ein Spitzenwert der Liga. Gleichzeitig offenbarten sich aber Schwächen in der Defensive. „In der zweiten Halbzeit war ich zufrieden, da haben wir gezeigt, wie viel Potenzial in der Mannschaft steckt. Aber wenn wir so von Anfang an gespielt hätten, wäre die Niederlage vermeidbar gewesen“, so Memic.
Der Trainer macht kein Geheimnis daraus, dass die Mannschaft noch in einer Findungsphase steckt. Nach einem großen Umbruch im Sommer verließen elf Spieler den Verein, sechs neue Akteure kamen hinzu. „Wir haben praktisch keine Vorbereitung gehabt. Wir mussten für ganze zwei Wochen das Training praktisch aussetzen, weil 80 Prozent der Mannschaft im Urlaub war – teils drei, vier Wochen lang. Erst seit zwei Wochen trainieren wir regelmäßig“, berichtet Memic. Dazu setzt er verstärkt auf junge Kräfte aus dem eigenen Nachwuchs. Das Ergebnis sind große Schwankungen in den Leistungen – vom leistungsgerechten 1:1 gegen St. Martin/Taun über den 10:1-Kantersieg gegen die 1b des ASK St. Valentin bis hin zum 5:7-Spektakel im letzten Match.
Trotz dieser Startschwierigkeiten ist das Saisonziel klar formuliert. „Wir wollen vorne mitspielen. Es wird nicht leicht, weil uns die fehlende Vorbereitung nachhängt, aber wenn die Mannschaft eingespielt ist, wird sie ihr Potenzial zeigen“, betont Memic. Entscheidend sei, in den ersten Runden den Anschluss an die Spitze nicht zu verlieren. „Wenn wir nach fünf Runden nur drei, vier Punkte Rückstand haben, ist alles möglich.“
Am kommenden Wochenende wartet zuhause die SPG Wilhering/Mühlbach, ehe das schwere Auswärtsspiel in Pichling ansteht. Memic zeigt sich kämpferisch: „Zuhause müssen wir gewinnen. Das ist meine Philosophie, das habe ich schon in der Bezirksliga vermittelt. Auf unserem Platz soll es für die Gegner nichts zu holen geben. In Pichling wird es hart, die sind besser als es die Tabelle derzeit zeigt. Aber wir fahren dorthin, um etwas mitzunehmen.“