Der ATSV HandyShop.at Schärding bleibt in der 1. Klasse Nord-West ein Team mit Licht und Schatten: Auch im Heimspiel gegen St. Agatha reichte eine komfortable Führung nicht zum Sieg – am Ende mussten sich die Mannen von Trainer Horst Gruber nach einem späten Gegentreffer mit einem 3:3-Unentschieden zufriedengeben. Bereits zum dritten Mal in dieser Saison teilten die Schärdinger die Punkte – und das jeweils nach eigener Führung.
„Es ist ärgerlich – wir führen 3:1 und geben das Spiel wieder in der Schlussphase aus der Hand“, bringt es der sportliche Leiter, Daniel Jobst, im Gespräch mit Ligaportal auf den Punkt. Der ATSV legte einen starken Start hin, führte früh mit 2:0. Nach dem zwischenzeitlichen Anschlusstreffer durch die Gäste stellte Michael Jobst mit seinem zweiten Treffer den alten Abstand wieder her. Doch wie schon in den Wochen zuvor ließ man sich in der Defensive überrumpeln – insbesondere bei Standardsituationen. „Alle drei Gegentore resultierten aus Freistößen“, analysiert Jobst. „Scharf aufs Tor gezogen, vorne wird ein bisschen Unruhe gemacht, und dann sind sie drin – einmal war er auch abgefälscht.“ Der Ausgleich in der 87. Minute war die Konsequenz mangelnder Ordnung im Abwehrverhalten und fehlender Erfahrung bei der jungen Truppe.
Trotz der verschenkten Punkte ist man beim ATSV nicht unzufrieden mit der Spielanlage. „Wir spielen eigentlich gut, dominieren unsere Partien oft. Aber in der zweiten Hälfte merkt man schon, dass viele jetzt im Hinterkopf haben, dass wir wieder einen späten Treffer kassieren könnten – das blockiert“, erklärt Jobst. Besonders bitter: Auch in der Offensive musste improvisiert werden. Mit Semir Dedic stand nur ein etatmäßiger Stürmer zur Verfügung, der jedoch früh verletzt raus musste. In der Not wurde mit Michael Jobst ein Innenverteidiger nach vorne beordert – und dieser traf prompt doppelt. „Das zeigt, dass wir auch mit Notlösungen gefährlich bleiben“, meint Jobst, relativiert aber: „Natürlich können wir das nicht auf Dauer so durchziehen.“
Mit sechs Punkten aus fünf Spielen liegt der ATSV derzeit auf Platz 8 – eine durchwachsene Zwischenbilanz. „Wir hatten einige schwere Partien, unter anderem gegen St. Marienkirchen, wo wir glaube ich seit 15 Jahren nicht mehr gewonnen haben“, so Jobst. Hinzu kommt eine teils prekäre Personallage: „Aktuell fehlen uns schon einige Stammspieler. Gegen die starkten Schardenberger am kommenden Wochenende steht dadurch eine besondere Herausforderung an.“ Trotzdem will man sich nicht unter Wert verkaufen. Das Ziel bleibt: „Wir wollen unter die ersten fünf. Das ist realistisch, wenn wir einigermaßen durchkommen und die Leistungen wieder in Punkte ummünzen.“
Das folgende Heimspiel gegen Wesenufer verspricht auch jede Menge Spannung. Die formstarken Gäste reisen mit einigen Top-Legionären an und befinden sich aktuell auf Rang 3 der Tabelle. „Wesenufer ist eine starke Truppe, aber vielleicht haben wir diesmal das nötige Glück, das uns bislang gefehlt hat“, meint Jobst mit einem Schmunzeln. Entscheidend wird auch sein, ob bis dahin wieder mehr Stammkräfte zurückkehren.