"Nach dem Aufstieg in die Bezirksliga Süd waren wir auf eine schwierige Meisterschaft bzw. einen Kampf um den Klassenerhalt eingestellt. Eine derartige Horror-Saison konnten wir aber nicht erwarten", spricht Markus Aichinger, der aus beruflichen Gründen mit Saisonbeginn als Sektionsleiter des SV Hohenzell zurücktritt, die 25 Niederlagen in 26 Runden an. Nach dem Abstieg in die 1. Klasse Nord-West geht es in Hohenzell zunächst darum, die Trendwende zu schaffen und ein weiteres Durchrutschen in der Tabelle zu verhindern. Mit einem neuen Trainer und punktuellen Verstärkungen hofft der Absteiger, sich im Mittelfeld der Tabelle präsentieren zu können.
"Wir sind noch mit der Aufarbeitung des Abstiegs beschäftigt, können das aktuelle Leistungsvermögen noch nicht beurteilen und wissen derzeit nicht, wo wir stehen. Am Donnerstag, nach dem Auftaktspiel gegen Taufkirchen sind wir klüger. Die Horror-Saison steckt noch in den Köpfen, darum wäre ein guter Meisterschaftsstart besonders wichtig", so Aichinger. Mit Innenverteidiger Johannes Murauer (Gurten) sowie zwei Ungarn - der defensive Mittelfeldspieler Kristof Hazenauer und Stürmer Szabolcs Gyano - stehen drei neue Spieler zur Verfügung. Neben Neo-Trainer Nedzad Zukic ist auch dessen Sohn, Mensur, von Aurach nach Hohenzell gewechselt. Mit Ivan Peric (Utzenaich), Edber Murati (Mettmach) und Viktor Waldhör (Eberschwang) haben drei Akteure den Absteiger verlassen.
In der Vorbereitung konnten die Hohenzeller zwei Partien gewinnen, mussten jedoch in den übrigen fünf Testspielen vier Niederlagen einstecken und konnten dabei kein einziges Tor erzielen: 11:0 gegen Pischelsdorf, 3:0 gegen Zipf, 0:0 gegen Krenglbach, 0:4 gegen Neukirchen/Vöckla, 0:5 gegen Frankenburg, 0:5 gegen Pichl und 0:1 gegen Dorf. "Die Testspiele sind ebenso wie die gesamte Vorbereitung durchwachsen verlaufen, die zum Teil guten Leistungen gegen Bezirksligisten stimmen uns aber zuversichtlich", meint Markus Aichinger.
Dem Saisonstart sieht man mit gemischten Gefühlen entgegen, stehen doch im Heimspiel gegen Aufsteiger Taufkirchen mit Stefan Zweimüller und Michael Bernhofer sowie Edin Vrtagic und Florian Reifeltshamer verletzungs- bzw. urlaubsbedingt vier Spieler nicht zur Verfügung. "Auch wenn wir ersatzgeschwächt antreten müssen, rechnen wir uns gute Chancen auf einen Punktgeweinn aus. Ich denke, dass sich die Aufstiegseuphorie in Taufkirchen und unser Plus an Erfahrung die Waage halten", so Aichinger und hofft, den Heimfluch bannen zu können. "Wir haben in der letzten Saison alle Heimspiele verloren und wollen auf eigenem Platz nach über einem Jahr endlich wieder punkten."
Günter Schlenkrich