1. Klasse Nord-West

SV Hohenzell: Ex-Profi soll es wieder richten

hohenzell svNach einer schwierigen Herbstsaison und der Trennung von Trainer Nedzad Zukic kehrt wieder Ruhe ein beim SV Hohenzell. Die Hoffnungen ruhen ab sofort wieder auf einem alten Bekannten: Ex-Bundesligaprofi Goran Stanisavljevic ist zurück auf der Betreuerbank der Innviertler. Vor zwei Jahren hatte der 49-Jährige die Hohenzeller in die Bezirksliga geführt. In der kommenden Rückrunde der 1. Klasse Nord-West muss der Neo-Coach drei Abgänge ersetzen. 

Mit elf Punkten Vorsprung hatte sich der SV Hohenzell vor zwei Jahren unter der Leitung von Goran Stanisavljevic zum überlegenen Titelträger in der 1. Klasse gekrönt. Eine Liga höher blieb der Erfolg aus, man ging getrennte Wege. Es folgte der sofortige Wiederabstieg, nach einem durchwachsenen Herbst überwintert man auf Rang sechs. Nun ist der ehemalige Meistertrainer zurück an der Seitenlinie. "Wir haben uns lange Zeit unterhalten, konnten glücklicherweise mit Goran eine Einigung erzielen. Goran ist sicher auch glücklich. Wir waren damals als Freunde auseinandergegangen und sind jetzt froh, ihn wieder da zu haben. Er ist sicher der beste Trainer, den wir in der letzten Vergangenheit hatten", freut sich Sektionsleiter Stephan Zweimüller. Der Funktionär findet ausschließlich lobende Worte für den neuen, alten Cheftrainer: "Er ist ein sehr guter Rhetoriker, ein Fußballphilosoph. Er hat unglaubliches Fußball-Wissen, seine Trainingsmethoden und Motivationsfähigkeiten wirken sich auf die Mannschaft sehr positiv aus."

"Typischer Trainereffekt"

Notwendig wurde die Verpflichtung des ehemaligen Ried-Profis durch die Trennung von Coach Nedzad Zukic während der Herbstsaison. Nach einem ordentlichen Start mit zwei Siegen geriet man in einen Abwärtsstrudel, holte man in sieben Runden nur einen Dreier. Nach dem 2:5 in Neukirchen war Schluss für Zukic. "Die Mannschaft hat sich negativ entwickelt, wir haben eine Talfahrt gesehen. So haben wir die Reißleine gezogen. Nedzad ist kein schlechter Trainer, er hat aber nicht zu Hohenzell gepasst", erklärt Sektionschef Zweimüller. Unter dem Interimsduo Sickinger/Wöllinger kletterte der SV mit einem erfolgreichen Finish auf Rang sechs. "Typischer Trainereffekt", sagt Zweimüller.

Drei Abgänge

Einfach wird die Aufgabe für Neo-Coach Stanisavljevic im kommenden Frühjahr nicht. Er muss mit einem verkleinerten Kader vorliebnehmen. Während man auf Neuzugänge verzichtete, verließen drei Spieler den Verein. Neben Goalie Harun Cinar (Braunau) stehen auch Ungarn-Legionär Kristof Hazenauer und Adem Yüksel (Karrierepause) nicht mehr zur Verfügung. Geschlossen wurden die Lücken mit Talenten aus dem eigenen Nachwuchs, das U16-Team absolviert die laufende Vorbereitung derzeit gemeinsam mit der Kampfmannschaft. Es sei geplant, diese Spieler im Frühjahr langsam einzubinden, verrät Stephan Zweimüller.

Platz fünf als Ziel

Mit dem Verlauf der bisherigen Aufbauzeit zeigt sich der Funktionär zufrieden. Man sei heilfroh, derzeit ausschließlich am Platz trainieren zu können, sagt er. Der erste Test gab Anlass zum Optimismus, gegen Landesligist Andorf musste man sich knapp mit 1:2 geschlagen geben. In der Rückrunde strebt der Tabellensechste eine ähnliche Platzierung wie im Herbst an. "Unser Ziel ist Platz fünf. Der Blick richtet sich aber zuerst nach unten, weil wir vorm Abstieg noch nicht gesichert sind. Nach einer Bezirksliga-Saison muss man in der 1. Klasse erst wieder Fuß fassen", meint der Sektionsleiter. 

Christoph Gaigg