In der Begegnung zwischen der Union Natternbach und dem SV Obernberg rätselten die Experten nur über die Höhe des Heimsieges des Herbstmeisters der 1. Klasse Nord-West. Die Mannschaft von Trainer Johannes Bauböck blieb in den letzten neun Spielen ungeschlagen, konnte sieben davon gewinnen und strebte gegen das Schlusslicht einen Pflichtsieg an. Doch nach einer guten Vorbereitung reisten die Obernberger mit frisch getanktem Selbstvertrauen an und glaubten an ihre Chance. Nach 90 intensiven und spannenden Minuten durfte die Fischer-Elf einen sensationellen 1:0.Auswärtssieg feiern, ist aber nach wie vor in Besitz der "Roten Laterne". Die Union Natternbach musste zum ersten Mal seit 7. September 2014 den Platz wieder als Verlierer verlassen und die Tabellenführung an den SV Freinberg abtreten.
Fünf Minuten nach dem Anpfiff hatten die heimischen Fans den Torschrei schon auf den Lippen, Obernbergs Christian Wagner konnte den Ball aber im letzten Moment zur Ecke klären. In der Folge stützte sich der Nachzügler auf eine kompakte Abwehr. Der Herbstmeister war zwar am Drücker, konnte die sattelfeste Obernberger Defensive aber nicht knacken. Bei Standards jedoch brannte es im Gäste-Strafraum ab und an lichterloh. Mit zunehmender Spieldauer wurde die Fischer-Elf etwas mutiger, wenngleich sich die Gäste in Halbzeit eins keine effektive Torchance erarbeiten konnten.
Obwohl Mittelfeldspieler Matthias Steinhofer urlaubsbedingt fehlte und Verteidiger Michael Ehrnleitner eine Sperre absitzen musste, versteckten sich die Gäste nach der Pause nicht. Die Obernberger Hintermannschaft stand auch im zweiten Durchgang gut. Die zweikampfstarke Fischer-Elf machte im Mittelfeld die Räume eng und ließ nicht fiel zu. In Minute 82 nahm die Sensation ihren Lauf. Nach einem Pressschlag im Mittelfeld kam Hajrudin Hajric an den Ball. Der nach einer Knie-Operation wiedergenesene Torjäger lief alleine auf Natternbach-Keeper Florian Fischbauer zu, ließ dem Goalie keine Chance und stellte auf 0:1. Zwei Minuten später beinahe der Ausgleich, Obernberg-Schlussmann Stefan Püschl vereitelte jedoch eine Großchance der Hausherren und hielt die Null fest. Mit vereinten Kräften brachte der Nachzügler den knappen Vorsprung über die Zeit und durfte einen ebenso überraschenden wie wichtigen Sieg feiern.
Manfred Theussl, Obmann und Sektionsleiter SV Obernberg:
"Im Gegensatz zum Herbst hatten wir heute das nötige Quäntchen Glück. Unsere Mannschaft hat eine ausgezeichnete und verletzungsfreie Vorbereitung absolviert und sich das Glück erarbeitet. Wir freuen uns ungemein über den sensationellen Erfolg. Der Sieg über den bisherigen Tabellenführer hat aber nur dann entsprechenden Wert, wenn wir in den anstehenden Heimspielen gegen die Konkurrenten im Abstiegskampf aus Waizenkirchen und Hartkirchen nachlegen und den ersten Heimsieg in dieser Saison feiern können".