Nach Jahren im hinteren Tabellendrittel gelang der Union Wartberg/Krems in den vergangenen zwei Spielzeiten ein deutlicher Schritt nach vorne. Nun folgte der große Wurf: Mit beeindruckenden 63 Punkten stieg man als bester Zweitplatzierter aller 2. Klassen in die 1. Klasse Ost auf. Ein Offensivspektakel sondergleichen ebnete den Weg zum Aufstieg – und sorgt nun für vorsichtigen Optimismus im Lager der Wartberger.
„Das war der Schlüssel zum Erfolg“, sagt Sportchef Thomas Pannhuber im Gespräch mit Ligaportal zur außergewöhnlichen Torausbeute. Ganze 107 Mal traf die Union ins gegnerische Netz – ein Schnitt von mehr als vier Treffern pro Spiel. Ein derartiger Wert ist selbst in den unteren Ligen eine Seltenheit. „Das ist das Ergebnis unserer sehr offensiven Spielweise. Wir hatten fünf Spieler mit zweistelligen Torausbeuten, aber auch viele weitere, die regelmäßig getroffen haben. Bei uns kann jeder ein Tor machen – das macht uns aus“, so Pannhuber.
Toptorjäger Bela Barna netzte 29-mal ein, Enes Dilic (19 Tore), Hasan Ceylan (16), Visar Hasani und Marko Pavlovic (je 10) komplettieren das imposante Offensivarsenal. Dass man im Titelkampf gegen Ried/Traunkreis dennoch das Nachsehen hatte, geriet angesichts des souveränen Aufstiegs als bester Gruppenzweiter schnell zur Randnotiz. „Uns taugt es natürlich, dass wir uns die Relegation sparen konnten. Das war hochverdient“, betont der sportliche Leiter.
Der Grundstein für den Erfolg liegt auch in der Geschlossenheit des Kaders, der – abgesehen von einem Abgang – zur Gänze zusammenbleiben soll. „Hasan Ceylan wechselt zum FC Hertha Wels in die 2. Liga, sonst bleibt die Mannschaft beisammen“, erklärt Pannhuber. Verstärkungen sind derzeit keine fixiert: „Wenn sich etwas ergibt, schauen wir es uns an. Es ist kein Zwang da, aber natürlich hört man sich um.“
Noch offen ist die Frage nach dem Cheftrainer. Der bisherige Coach Ali Ceylan hat sich verabschiedet, die Nachfolgeregelung ist aktuell in Arbeit. „Da sind wir mitten in Gesprächen. Bis zum Trainingsauftakt am 8. Juli wird das aber fixiert sein“, zeigt sich Pannhuber zuversichtlich.
Trotz des Wechseln in eine höhere Liga und der unbekannten Konkurrenz ist man in Wartberg/Krems überzeugt, sich auch in der 1. Klasse Ost behaupten zu können. „Wir möchten mit dem Abstieg nichts zu tun haben – und glauben, dass ein Platz im gesicherten Mittelfeld möglich ist“, gibt Pannhuber das Saisonziel vor. Das Selbstvertrauen sei nach dem erfolgreichen Jahr ebenso vorhanden wie die Motivation.
Im Nachwuchsbereich setzt der Verein ebenfalls Akzente: Beim jüngsten Abschlussfest erlebten viele Kinder mit ihren Trainern und Familien einen stimmungsvollen Abend am Vereinsgelände. „Das war wirklich gelungen. Und obwohl unsere älteste Mannschaft derzeit die U12 ist, hoffen wir, irgendwann auch hier wieder Spieler für die Kampfmannschaft zu stellen“, so Pannhuber. Im Verein herrscht insgesamt spürbarer Aufwind – sportlich und strukturell, auch wenn man laut Pannhuber immer auf der Suche nach helfenden Händen im Verein sei.