Der TUS Kremsmünster setzte in der 1. Klasse Ost seine zuletzt positive Entwicklung fort. Am Wochenende feierte die Mannschaft von Trainer Dieter Kiesenebner auf eigener Anlage einen 2:0-Sieg gegen Aschach/Steyr und holte damit den zweiten vollen Erfolg in Serie. Die Tore erzielten Denis Dobretsberger und Toma Vujevic. Mit diesem Sieg verbesserte sich Kremsmünster in der Tabelle um zwei Plätze auf Rang zehn und verschaffte sich etwas Luft im unteren Mittelfeld.
„Im Großen und Ganzen war es ein verdienter Sieg“, bilanzierte Kiesenebner. „Wir hatten nach dem 2:0 noch eine kritische Szene, wo unser Torhüter stark gehalten hat – sonst wäre es sicher noch einmal eng geworden. Aber insgesamt war die Leistung sehr ordentlich.“
Nach einem schwierigen Saisonstart scheint die Formkurve der Kremsmünsterer nun nach oben zu zeigen. „Es ist eine allgemeine Entwicklung, nicht bloß den Gegnern geschuldet“, betonte der Trainer. „Wir haben davor schon gegen Mannschaften gut ausgesehen, die weit oben in der Tabelle stehen. Man merkt, dass die Mannschaft die richtigen Schritte macht.“ Gleichzeitig bleibt Kiesenebner realistisch: „Es wird trotzdem eine schwierige Hinrunde. Uns fehlen einfach viele Spieler. Das ist nicht von heute auf morgen wegzustecken, aber man sieht, dass die Richtung stimmt.“
Für den weiteren Verlauf der Herbstsaison hat man sich ein klares, aber erreichbares Ziel gesetzt. „Eine genaue Platzierung haben wir nicht ausgegeben, aber wir wollen die 15-Punkte-Marke erreichen. Dann bist du zumindest nicht hinten dabei“, erklärte der Trainer. Mit derzeit neun Zählern aus den bisherigen Runden ist dieses Ziel durchaus in Reichweite.
In den nächsten beiden Partien warten mit dem ATSV Stein und Aufsteiger Wartberg/Krems zwei anspruchsvolle Gegner. Kiesenebner erwartet zwei intensive Spiele: „Beide Teams sind sehr stark. In Stein ist es immer schwer zu bestehen, und Wartberg hat enorme offensive Qualität. Aber ich bin überzeugt, dass wir auch aus diesen Begegnungen Punkte mitnehmen können. Wir haben in den letzten Wochen Selbstvertrauen getankt. Wenn wir konzentriert bleiben, ist alles möglich.“
Sorgen bereitet dem Trainer weiterhin die angespannte Kadersituation: „Bei uns fehlen praktisch jede Partie fünf, sechs Spieler. Es sind keine muskulären Verletzungen, sondern lauter eher außergewöhnliche Geschichten – und das zieht sich jetzt schon über Wochen. Ich hoffe, dass im Laufe der nächsten Wochen der eine oder andere zurückkommt, aber es bleibt schwierig.“
Besonders bemerkenswert: Kiesenebner selbst musste zuletzt wieder aktiv auflaufen. „Ich hatte ja eigentlich schon meine Karriere beendet, um mich voll aufs Traineramt zu konzentrieren. Aber in den letzten beiden Spielen war ich wieder auf der Bank und einmal 20, einmal 30 Minuten im Einsatz. Wir haben momentan einfach zu wenig Kadertiefe.“ Eine kurzfristige Entspannung der Situation ist nicht absehbar. „Selbst wenn Spieler zurückkommen, dauert es, bis sie wieder voll belastbar sind. Realistisch betrachtet werden wir wohl erst gegen Ende der Hinrunde wieder halbwegs komplett sein“, so der Coach.
Trotz der Personalsorgen hebt Kiesenebner den Zusammenhalt seiner Mannschaft hervor: „Wir haben eine homogene Truppe. Die Spieler verstehen sich untereinander sehr gut und holen aus jeder Partie das Beste heraus. Das sind brave, ehrgeizige Burschen, die alles geben. Diese Einstellung macht mich als Trainer stolz.“ Gerade in schwierigen Phasen zeigt sich für ihn, wie intakt das Mannschaftsgefüge ist: „Jeder arbeitet füreinander, keiner lässt den Kopf hängen. Das ist das Fundament, auf dem wir aufbauen – und mit dieser Mentalität werden wir unsere Punkte holen.“