1. Klasse Süd-West

Union Mehrnbach mischt überraschend im Aufstiegskampf mit

Die Union Mehrnbach hatte in der 1. Klasse Süd-West in der Vorsaison mit Endrang 11 durchaus zu kämpfen. Ganz anders präsentierte sich die Elf von Trainer Klaus Hofbauer etwas überraschend im Herbstdurchgang der neuen Saison, die man mit 26 Punkten auf dem starken 2. Platz beendete – 4 Punkte hinter Winterkönig Palting/Seeham. Die gefährliche Offensive führte Stürmer Sebastian Weiermann an, der in 13 Spielen ganze 16 Mal einnetzen konnte.

Wir sprachen mit dem sportlichen Leiter Andreas Sageder über den Höhenflug im Herbst und die Ziele des Vereins in der Rückrunde.

Ligaportal: Herr Sageder, wie fällt Ihre Bilanz der Herbstsaison aus?

Andreas Sageder: Es ist eine überraschende Bilanz, keine Frage. Vor der Saison hatten wir nicht damit gerechnet, dass wir so weit vorne stehen. Wir haben mit Milan Tomotity einen unserer spielstärksten Akteure verloren, und normalerweise rechnet man dann nicht damit, dass man so stark abschneidet.

Ligaportal: Waren die Ziele vor der Saison daher eher nicht so hoch gesteckt?

Andreas Sageder: Ja, unser Hauptziel war es, dass wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Dass wir jetzt mit 26 Punkten nur vier Zähler hinter dem Spitzenreiter liegen, ist natürlich eine tolle Momentaufnahme.

Ligaportal: Wie definieren Sie nun die Ziele für die Rückrunde?

Andreas Sageder: Wenn man vorne dabei ist, möchte man natürlich vorne bleiben. Es gibt aber keinen Druck und kein Muss für uns. Sonst hätten wir uns am Transfermarkt verstärkt. Wir wollen unseren Weg weitergehen und den Verein sportlich weiterentwickeln. Vielleicht wäre ein Aufstieg jetzt noch etwas zu früh. Man sieht aber, dass im Verein vieles passt – das Zusammenspiel zwischen Trainer und Mannschaft funktioniert hervorragend, und aus dem Nachwuchs kommen einige talentierte Spieler nach.

Ligaportal: Ihre Offensive war in der Hinrunde besonders stark. Sebastian Weyermann hat in 13 Spielen 16 Tore erzielt…

Andreas Sageder: Sebi ist seit Jahren ein Ausnahmestürmer, aber er ist auch auf seine Mitspieler angewiesen. Wenn das Zusammenspiel mit den anderen nicht funktioniert, dann kann er seine Stärken nicht ausspielen. Wenn die gesamte Offensive harmoniert, dann ist er aber absolut eine Klasse für sich.

Ligaportal: Gab es im Winter Veränderungen im Kader?

Andreas Sageder: Nein, im Kampfmannschaftskader sind wir unverändert geblieben.

Ligaportal: Wann startet in Mehrnbach die Vorbereitung?

Andreas Sageder: Wir starten am 11. Februar. Die Spieler haben ein Heimprogramm bekommen, um sich bis dahin fit zu halten. Dann geht es direkt auf den Platz.

Ligaportal: Ist ein Trainingslager geplant?

Andreas Sageder: Ja, wir fahren am 26. Februar nach Slowenien. Von Mittwoch bis Sonntag werden wir dort unter top Bedingungen trainieren.

Aufstieg würde man mitnehmen, kommt aber ev. für den Verein zu früh

Ligaportal: Die Harmonie in der Mannschaft scheint eine große Rolle zu spielen. Wie wichtig ist Ihnen dieser Aspekt?

Andreas Sageder: Sehr wichtig. Die Stimmung passt einfach, und das ist nicht selbstverständlich, wenn man sich die Entwicklung anschaut. Wir waren vor nicht allzu langer Zeit ein Abstiegskandidat und haben mit einem neuen Trainer eine positive Dynamik geschaffen. Wir sind keiner dieser Vereine, die auf Teufel komm raus Legionäre holen. Das war nie unser Weg, und das wird es auch nicht werden.

Ligaportal: Würden Sie sagen, dass der eingeschlagene Weg langfristig nachhaltiger ist?

Andreas Sageder: Absolut. Wir haben einen ausgeglichenen Kader, in dem jeder seine Chance bekommt. Momentan sind regelmäßig 30 bis 35 Spieler im Training – das zeigt, dass die Motivation und der Teamgeist stimmen. Allein in der Kampfmannschaft haben wir 22 Spieler, und dahinter eine starke Reserve. Dazu kommen junge Talente, die in der Hinrunde groß aufgespielt haben. Wenn ich ehrlich bin: Ein Aufstieg würde bedeuten, dass wir uns personell verstärken müssten. Das ist aber nicht unser Ansatz. Unser Ziel ist es, die jungen Spieler in die Mannschaft zu integrieren und ihnen Zeit zu geben, sich zu entwickeln. Daher wäre es für uns gar nicht so schlecht, wenn wir noch ein, zwei Jahre in der ersten Klasse bleiben. So können sich die Jungen, die sich jetzt reingespielt haben, weiter entwickeln und Stützen werden.

Ligaportal: Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg für die Rückrunde!