1. Klasse Süd-West

Schildorn gewinnt irres Aufsteigerduell mit vier Ausschlüssen

st johann walde unionschildorn svNichts für schwache Nerven ist das Aufsteigerduell zwischen dem SV Schildorn und der Union St. Johann am Walde in Runde sechs der 1. Klasse SW powered by Teamsport Hofbauer. Schiedsrichter Rothbauer verweist insgesamt vier Akteure des Feldes, verhängt zudem einen Elfmeter zu Gunsten der Gäste. Am knappen steht dennoch ein knapper Sieg für die Causevic-Elf zu Buche. 

Kurioses Freistoßtor

Die stark ersatzgeschwächten Gäste, die unter anderem auf ihren Stammgoalie verzichten müssen, können die Begegnung in den ersten 45 Minuten ausgeglichen gestalten. In einer intensiv geführten Partie spielt sich das Geschehen hauptsächlich im Mittelfeld ab. Das etwas zerfahrene Duell ist geprägt von vielen Zweikämpfen. Beide Mannschaften verzeichnen in Hälfte eins zwei gute Gelegenheiten, ansonsten sind zwingende Torszenen selten. Durch ein unglückliches Missverständnis zwischen Torhüter und Verteidiger geraten die St. Johanner kurz vor dem Pausenpfiff unglücklich in Rückstand. Ein Freistoß von Sebastian Hangler fast von der Mittelauflage segelt in Richtung Union-Gehäuse an Freund und Feind vorbei - und landet im Netz (42.)!

Gäste kommen auf

Im Verlauf der zweiten 45 Minuten kommen die Krämer-Mannen aber immer besser ins Spiel. Der Rückstand scheint die St. Johanner nicht zu hemmen, man ist einem Treffer in dieser Phase näher als der Gegner. Bis eine unnötige Aktion von Lukas Berer den Schildornern einen entscheidenden Vorteil bringt. Der Goalgetter trifft den am Boden gelegenen Gegenspieler nach einer abgepfiffenen Aktion leicht mit dem Ball, worauf Schiedsrichter Rothbauer Gelb-Rot zückt. Die Union lässt sich aus der Ruhe bringen, sucht weiter den Weg nach vorne. Noch immer sehen die Zuschauer ein rassiges, hochintensives Duell. Vier Minuten nach der Ampelkarte ist das nominelle Ungleichgewicht wieder vorbei. Schildorns Oliver Sabelja sieht nach wiederholtem Foulspiel ebenfalls den Gelb-Roten Karton (69.). Erneut nur vier Minuten später muss der nächste Spieler vorzeitig zum Duschen. Diesmal trifft es St. Johanns Michael Haslinger, der einen Freistoß zu früh ausführt - und so seine zweite Gelbe erhält.

Neun St. Johanner gleichen aus

Zu Neunt gelingt den Gästen kurz darauf der Ausgleich: Unübersichtliche Situation nach einer Standardsituation, plötzlich ein Pfiff - der Unparteiische sieht ein regelwidriges Vergehen eines SV-Akteurs im Strafraum und entscheidet zum Ärger der Schildorner auf Elfmeter. Peter Zaglmaier verwandelt - 1:1 (75.). Danach schwinden die Kräfte der St. Johanner immer mehr. Schildorn kommt wieder auf, will den Sieg. Die Krämer-Elf kann sich kaum noch befreien, wirkt mit nur acht Feldspielern stehend k.o. Eine Minute vor dem Ende nützen die Hausherren die Müdigkeit des Gegners eiskalt aus. Die Causevic-Truppe kombiniert sich durch das Mittelfeld, mit einem Doppelpass ist die Hintermannschaft ausgehebelt. Stefan Maier bleibt eiskalt, schießt zum 2:1 ein.

Schildorn in der Nachspielzeit im Glück

Damit aber nicht genug: Bereits in der Nachspielzeit schickt der Schiedsrichter Peter Buttinger nach einer unnötigen Aktion zurecht in die Kabine - glatt Rot! In der allerletzten Sekunde kämpfen sich die St. Johanner nochmals zurück, hat Christian Priewasser die Riesenchance auf den Ausgleich am Fuß. Er umkurvt zwei Gegenspieler inklusive Goalie Zweimüller, muss nur noch ins leere Tor einschieben - und scheitert an der Stange! Damit bleibt es am Ende beim knappen 2:1-Erfolg für den SV Schildorn, der die Kollegen aus St. Johann mit dem Sieg überholt.

 

Stimme zum Spiel

Mario Krämer (Trainer Union St. Johann am Walde):
"Ein rundum gebrauchter Tag für uns. Für das, was wir investiert haben, schmerzt die Niederlage sehr, hätten wir uns einen Punkt verdient gehabt. Man muss aber anerkennen, dass der Gegner nicht schlecht war, dann das Quäntchen Glück noch hatte. Das Spiel war nie gehässig, aber intensiv geführt mit einigen dummen Gelben Karten. Wie ich nächste Woche eine Mannschaft aufstellen soll, weiß ich noch nicht. Wir haben gewusst, dass wir einen kleinen Kader haben. So viele Ausfälle können wir gar nicht kompensieren. Wir müssen jetzt einfach das beste draus machen."
 
Christoph Gaigg