Selten waren Stärken und Schwächen einer Mannschaft so schnell ausgemacht wie bei der Union Gaspoltshofen. Wo ein Blick auf das Torverhältnis genügt: 30 erzielten Treffern stehen 28 kassierte gegenüber. Anders gesagt: Die Union stellt die zweitbeste Offensive - und gleichzeitig die viertschwächste Defensive. Wenig überraschend, dass man sich auch in der Tabelle im Mittelfeld wiederfindet. Das Team von Trainer Robert Marc Steiner überwintert auf Rang acht. Für das Frühjahr erhofft sich der Coach eine Steigerung - vor allem im Abwehrverhalten.
"Fußballerisch und im Offensivbereich passen die Leistungen. In der Defensive haben wir einige Probleme und noch viel Arbeit vor uns ", ist sich Coach Steiner der Baustellen in der Mannschaft bewusst. 30 Saisontore - die zweitmeisten der Liga. Nur Herbstmeister Haag traf noch öfter ins Schwarze. In acht von zwölf Partien gelangen mehr als ein Treffer - leer gingen die Gaspoltshofner kein einziges Mal aus. Höhepunkt war das unfassbare 7:4 in Ampflwang.
Dort offenbarten sich gleichzeitig einmal mehr die Schwächen im Defensivverhalten. Nur zweimal spielte die Union im Herbst zu Null - in den restlichen Begegnungen mussten die Goalies Aspöck und Frauscher mindestens zweimal hinter sich greifen. "Die Mannschaft ist sehr jung, es fehlt einfach an Konstanz. Nicht nur über die gesamte Saison, sondern teilweise auch in einzelnen Spielen. Beim 7:4 in Ampflwang waren es zwei völlig verschiedene Halbzeiten ", erinnerst sich der Cheftrainer.
Die fehlende Konstanz wird auch in der Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsbilanz deutlich. Während man vor eigenem Publikum drei volle Erfolge einfahren konnte, setzte es in der Fremde vier Niederlagen. Für Robert Marc Steiner hat diese Statistik kaum Aussagekraft: "Keine Ahnung, warum das so ist. In der 2. Klasse ist es eigentlich egal, ob man zu Hause oder auswärts spielt."
Grundsätzlich kann der Übungsleiter mit der Bilanz aus der Hinrunde leben. Obwohl er sich einen Tick mehr erhofft hatte: "Es sind doch drei bis fünf Punkte weniger geworden, als wir erwartet hatten. Grundsätzlich sind wir dennoch zufrieden. Viele Spieler sind sehr jung, wir sind auf dem richtigen Weg. Auch in der Reserve läuft es sehr gut. Wir stehen auf Rang zwei, auch diese Mannschaft ist extrem jung."
Für die Rückrunde erwartet sich der Coach eine bessere Punkteausbeute. Er schielt noch auf Rang fünf. Vier Zähler fehlen auf die Mannschaft des SV Zell. "Das wäre das Maximum, was noch drinnen ist. Ansonsten werden wir heuer nicht mehr sehr viel erreichen können. Wichtig ist, dass die Entwicklung der Mannschaft weitergeht. Die Planungen gehen schon in Richtung nächster Saison ", erklärt Robert Marc Steiner.
Der Feinschliff für eine erfolgreiche Rückrunde soll unter anderem im Trainingslager im burgenländischen Lutzmannsburg erfolgen. Wo die Schwerpunkte vor allem im Defensivverhalten liegen werden. Damit im Frühjahr nicht mehr nur das Toreschießen als große Stärke gilt.
Christoph Gaigg