Die Spielzeit 2012/2013 verlief bislang für den ATSV St. Martin über weite Strecken doch recht enttäuschend. Eine positive Ausnahme von den ansonsten zumeist wenig erfreulichen Resultaten lieferte in der Hinrunde der Derby-Sieg über die ASKÖ Dionysen. In einem packenden Spiel konnte damals der als Außenseiter in die Partie gegangene ATSV in der Schlussphase einen Rückstand noch in einen 4:3-Triumph verwandeln. An diesem Sonntag sollte der Ferlitz-Elf eine Wiederholung dieser Überraschung jedoch nicht gelingen. So setzte sich im zweiten Innertrauner Stadtduell, in welchem gute Torchancen echte Mangelware waren, dieses Mal die technisch vielleicht etwas reifere Mannschaft der ASKÖ Dionysen mit 2:0 durch.
Wer sich von diesem Derby ein rassiges Duell mit vielen Strafraumszenen erwartet hatte, der wurde, soviel sei schon einmal an dieser Stelle verraten, lange Zeit enttäuscht. Vor allem in der ersten Hälfte gab es so gut wie gar keine hochkarätigen Möglichkeiten. Der ATSV St. Martin stand in der Abwehr, nachdem man in den letzten Wochen doch sehr viele Gegentore erhalten hatte, in dieser Begegnung recht gut und ließ kaum etwas zu. Die ASKÖ Dionysen hatte zwar mehr Ballbesitz, damit etwas gegen den tief stehenden Gegner anzufangen, wussten die Hausherrn jedoch vorerst nicht. Erst nach dem Seitenwechsel nahm die Partie dann etwas Fahrt auf. Die Hodzic-Elf konnte nun mehr Druck erzeugen und wurde auch etwas zwingender. Die erste ganz große Gelegenheit um in Führung zu gehen fand aber St. Martin vor. Die Mannen von Trainer Raimund Ferlitz brachten den Ball jedoch nicht im bereits leeren Tor unter. Beinahe im Gegenzug erzielte dann die ASKÖ Dionysen in der 64. Minute das aus ihrer Sicht erlösende 1:0. Eine Hereingabe von der rechten Seite verlängerte Christoph Gressenbauer auf seinen Teamkollegen Vladimir Djukic, welcher den Ball letztlich über die Linie bugsierte. Dieser Treffer war alles andere als unumstritten, so reklamierte man im Lager der Gäste ein Abseitsspiel des Torschützen. Schiedsrichter Friedrich Küchner bewertete die Situation aber anders und erkannte das Tor als regulär an.
Der ATSV St. Martin war nun natürlich gezwungen, im Spiel nach vorne mehr zu investieren. Der Tabellenelfte war auch sichtlich bemüht das Ruder in dieser Partie nochmals herumzureißen, durch die offensivere Ausrichtung schaffte man für Dionysen jedoch auch genügend Räume, um zu kontern. Aus einem solchen schnellen Gegenstoß sollte dem Gastgeber am Ende auch die Entscheidung gelingen. Mit einer schönen Aktion war es einmal mehr Stürmer Daniel Novakovic, der für sein Team, mit seinem Tor in der 82. Minute, den Erfolg endgültig in trockene Tücher brachte. Der ASKÖ Dionysen gelang somit die Revanche für die Niederlage im Herbst. Der ATSV St. Martin muss hingegen, trotz ansprechender Leistung, in der Rückrunde weiter auf die ersten Punkte warten.
„Mit der ersten Hälfte kann man nicht zufrieden sein. Im zweiten Durchgang konnten wir uns dann etwas steigern. Wir haben gewusst, dass St. Martin einige Ausfälle zu beklagen hat und das wollten wir ausnützen. Am Ende zählen nur die drei Punkte, alles andere ist schnell vergessen.“
„Bis zur 60. Minute war diese Begegnung eigentlich ein klassisches 0:0-Spiel. Es gab kaum Torchancen, noch sonst irgendwelche großen Aufreger. Man hatte so das Gefühl, wer das erste Tor schießt, der gewinnt. Leider haben wir kurz bevor wir den Gegentreffer kassiert haben, welcher meiner Meinung nach übrigens Abseits war, eine große Chance um in Führung zu gehen ausgelassen. Am Schluss mussten wir dann natürlich aufmachen. Auch wenn wir diese Partie letztlich verloren haben, so muss ich doch sagen, dass ich mit der Leistung meiner Mannschaft ganz zufrieden bin. Meine Spieler haben endlich einmal das gezeigt, was ich mir von ihnen erwarte.“
von Michael Obrecht