2. Klasse Mitte

Ebelsberg-Keeper Darko Rogic als tragische Figur bei der Niederlage seines Teams gegen die ASKÖ Zöhrdorf

altaltDas erste Aufeinandertreffen der ASKÖ Zöhrdorf Linz mit der ASKÖ Ebelsberg Linz im Herbst erlangte im gesamten OÖ-Unterhaus traurige Berühmtheit, als das Vorspiel der beiden Reserve-Mannschaften wegen Handgreiflichkeiten abgebrochen werden musste. Es stellte sich im Nachhinein zudem heraus, dass gleich mehrere Spieler mit falschen Pässen gespielt hatten. Der Imageschaden für beide Teams war enorm. Es wurden sogar Stimmen laut, die einen Ausschluss der ASKÖ Zöhrdorf aus der Meisterschaft forderten. Diese verhallten zum Glück genauso schnell wieder, wie sie aufgetaucht waren und so hatten die Zöhrdorfer die Chance nach diesem Skandal klar Schiff zu machen, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern. In der Winterpause stellte man den Klub komplett auf neue Beine, was sich bislang absolut bezahlt machte. Sportlich und auch disziplinär ging es zuletzt für die Poltinger-Elf ständig bergauf, was sich auch an diesem Spieltag nicht ändern sollte.

Aggressive Spielweise zeigt Wirkung

Die ASKÖ Ebelsberg kassierte zuletzt neun Niederlagen in Folge. Eine weitere Schlappe wollten die Mannen von Trainer Uwe Fabian scheinbar unbedingt vermeiden, gingen die Gäste doch von Beginn an extrem konsequent in die Zweikämpfe. Diese aggressive Spielweise verfehlte ihre Wirkung nicht. Die Zöhrdorfer taten sich enorm schwer gegen das ständige Attackieren des Tabellenletzten ein adäquates Mittel zu finden. So kamen die Hausherrn in der gesamten ersten Hälfte kaum einmal zu einer guten Einschussmöglichkeit. Die Viererkette der Ebelsberger in Verbindung mit dem hervorragend mitspielenden Torhüter Darko Rogic machte im ersten Abschnitt ihre Sache wirklich gut. So sehr die Arbeit gegen den Ball auch funktionierte, offensiv brachten die Gäste ähnlich wenig zusammen, wie die ASKÖ Zöhrdorf. Bis auf ein bis zwei Halbchancen auf beiden Seiten verlief Durchgang Nummer eins somit beinahe völlig ereignislos.

Unüberwindbar und dann doch gepatzt

Nach dem Seitenwechsel schafften es die Hausherrn sich besser auf das Spiel ihres Konkurrenten einzustellen. Die Partie so richtig in den Griff bekamen die Zöhrdorfer aber erst ab der 65. Minuten, in welcher Florian Schmickl, nach wiederholtem Foulspiel, von Schiedsrichter Manfred Kornbichler mit Gelb-Rot ausgeschlossen wurde. Mit einem Mann weniger auf dem Platz verlegte sich Ebelsberg fortan aufs Kontern. Der Gastgeber versuchte hingegen seinerseits sein Überzahlspiel entsprechend auszunützen. Zöhrdorf-Coach Poltinger riskierte daraufhin alles und stellte das System seiner Mannschaft auf drei Stürmer um. Diese taktische Variante machte sich durchaus positiv bemerkbar, so kamen die Heimischen in der Folge immer wieder gefährlich vor das gegnerische Tor. Ebelsberg-Keeper Darko Rogic war aber bestens aufgelegt und stemmte sich vehement gegen die drohende Niederlage. Immer wieder fanden die Zöhrdorfer Angreifer ihren Meister im bosnischen Schlussmann. Rogic schien an diesem Tag für die Heimelf einfach unüberwindbar zu sein. In der 81. Minute passierte dann aber gerade ihm, der spielentscheidende Fehler. Ein Freistoss von Thomas Isak prallte zunächst noch gegen die Mauer, den Abpraller brachte der Schütze dann aber halbvolley doch noch Richtung Tor. Darko Rogic verschätzte sich etwas bei der Flugbahn des Balles, woraufhin ihm das Spielgerät zunächst durch die Fingern und dann auch noch durch seine Beine glitt. So stark der Schlussmann der Ebelsberger in dieser Begegnung auch gehalten hatte, diesen Gegentreffer musste er auf seine Kappe nehmen. In den wenigen noch verbliebenen Minuten schaffte es das Ligaschlusslicht zu zehnt nicht mehr den Rückstand noch zu egalisieren, wodurch man einmal mehr am Ende ohne Punkte dastand. Die Zöhrdorfer feierten hingegen, wenn auch etwas glücklich, ihren fünften Sieg en suite, was sich vor nicht allzu langer Zeit wohl auch nur die Wenigstens vorstellen konnten.

 

Helmut Poltinger (Trainer der ASKÖ Zöhrdorf Linz):

„Wir freuen uns natürlich über diesen tollen Lauf, welchen wir momentan haben. Augenblicklich scheint auch das nötige Glück stets auf unserer Seite zu sein. Die Leistung in dieser Begegnung war eigentlich gar nicht so gut. Vor allem in der ersten Hälfte haben wir uns von den extrem kämpferischen Ebelsbergern doch ganz schön beeindrucken lassen. Ich habe in der Pause daraufhin versucht meiner Mannschaft zu vermitteln, dass sie voll dagegenhalten muss, will sie in dieser Partie erfolgreich sein. Nachdem Ausschluss habe ich dann unsere Taktik noch offensiver ausgerichtet. Am Schluss wollten wir den Sieg, dann schon erzwingen. Gegen den Tabellenletzten wollten wir einfach keine Punkte liegenlassen. Der Siegtreffer war sicherlich glücklich, aber wenn man einen Lauf hat, dann gehen solche Bälle in den entscheidenden Situationen auch schon einmal hinein. Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass dieses Duell wirklich von beiden Seiten äußerst fair geführt wurde. Wir haben aufgrund der Ereignisse im Herbst dieses Mal auch extra eine 3er-Besetzung bei den Schiedsrichtern, sowie eine gründliche Passkontrolle vor Beginn der Begegnung angefordert.“

 

 

von Michael Obrecht