2. Klasse Mitte

Nach anfänglichen Problemen kam der ESV Westbahn so richtig ins Rollen

Im gesamten Unterhaus gab es wohl kaum einen anderen Verein, der sich das Ende der Spielzeit 2012/2013 so sehr herbeisehnte, wie der SV Chemie Linz, blieben die „Chemiker“ doch im gesamten Frühjahr über ohne einen einzigen Punktgewinn. Auch aufgrund dieser Horrorbilanz in der Rückrunde beendete man letztlich die Vorsaison mit nur sieben Zählern auf dem letzten Platz. Neo-Trainer Harald Berger steht nun der schwierigen Aufgabe gegenüber, ein am Boden liegendes Team wiederaufzubauen, wobei er aber dabei auf so gut wie dasselbe Spielermaterial zurückgreifen muss. Zum Meisterschaftsauftakt konnte man dem ESV Westbahn zumindest in der Anfangsphase Paroli bieten. Am Ende kam Chemie Linz jedoch wieder mit 1:7 unter die Räder.

Außenseiter überrascht zu Beginn

Den besseren Start in diese Begegnung erwischten etwas überraschend die Gäste. In der 14. Minute schafften es die Mannen von Coach Berger auch tatsächlich in Führung zu gehen. Nach einem Konter war es Mamadou Diallo, der den Außenseiter unerwartet in Front schoss. In der Folge hatten die „Chemiker“ dann sogar zwei gute Möglichkeiten ihren Vorsprung auszubauen, jedoch konnten sie keine davon nützen. „Wäre uns da das 0:2 oder sogar das 0:3 gelungen, wäre die Partie vermutlich anders verlaufen.“, ärgerte sich nach dem Abpfiff Chemie-Trainer Berger. Mit Fortdauer der ersten Hälfte erwachte der ESV nach und nach aus seiner zu Beginn noch vorherrschenden Lethargie. Die „Eisenbahner“ übernahmen schließlich das Kommando auf dem Platz und glichen durch Markus Krajinovic in Minute 31 aus. In den letzten Augenblicken vor dem Pausenpfiff drehte Westbahn dieses Spiel durch Tore von Peter Tirko und Bahjat Kokeu endgültig.

Bemerkenswerte Talentprobe

Kurz nach dem Seitenwechsel erstickte Cihan Koc jegliche noch verbliebene Hoffnungen der Gäste auf ein Wunder mit seinem Treffer bereits im Keim. Ähnlich sah es auch Chemie-Coach Berger: „Wir hatten uns für die zweite Halbzeit viel vorgenommen, nach dem vierten Gegentreffer war diese Partie aber endgültig gelaufen. Danach ging verständlicherweise etwas die nötige Konzentration verloren.“ In der 57. Minute nützte dies der Slowake Peter Tirko aus, um sein zweites Tor an diesem Tag zu erzielen. Für den Endstand von 7:1 sorgte in der Schlussphase dieser Begegnung noch Cihan Koc mit einem Doppelpack. Der junge Stürmer lieferte somit endgültig eine bemerkenswerte Talentprobe ab, wobei ESV-Sektionsleiter Herwig Bindreiter vor übertriebenem Jubel warnte: „Für Koc, der auch noch U18 spielen kann, war das heute sicher ein sehr schöner Tag. Es ist jedoch wichtig dass er jetzt nicht abhebt, sondern am Boden bleibt. Man darf auch nicht außer Acht lassen, dass die gegnerischen Verteidiger ihm das Toreschießen letztlich auch nicht so schwer gemacht haben.“ Für den unterlegenen „Feldherrn“ war diese Niederlage übrigens kein Beinbruch: „Die Niederlage geht absolut in Ordnung, auch wenn sie vielleicht etwas zu hoch ausgefallen ist. Unser Ziel ist es sich gegenüber der Vorsaison zu verbessern und nicht Letzter zu werden. Dazu müssen wir gegen Teams, die in unserer Reichweite liegen, die nötigen Punkte holen.“

Das bevorstehende Duell gegen die SPG LASK 1b/ASKÖ Zöhrdorf wird laut Bindreiter der ESV Westbahn nur unter Protest bestreiten: „Es stellt sich einfach die Frage, ob es sich bei unserem Gegner am nächsten Wochenende nun um eine 1b-Mannschaft handelt oder nicht. Manche Leute glauben einfach sie können mit uns machen, was sie wollen. So einfach wird es aber nicht gehen!“

 

 

von Michael Obrecht