2. Klasse Mitte

„Neo-Keeper“ Ritter sichert der ASKÖ Blaue Elf drei Punkte

altaltTrainer schätzen es immer, wenn ihnen Spieler zur Verfügung stehen, die flexibel und vielseitig einsetzbar sind. Beides trifft auf Thomas Ritter wohl absolut zu, kann der ASKÖ Blaue Elf Linz-Neuzugang doch nicht nur im Tor, sondern auch im Angriff und somit auf zwei komplett konträren Positionen spielen. In den letzten Jahren ging Ritter lieber auf Torejagd, als zwischen den eigenen Pfosten nach Bällen zu hechten. In dieser Saison beorderte ihn sein neuer Trainer Klaus Neumann wieder zurück in die Defensive und das zumindest im ersten Spiel mit Erfolg. Ritter hatte maßgeblichen Anteil daran, dass die Blaue Elf den knappen 2:1 Vorsprung gegen die ASKÖ Ebelsberg Linz über die Zeit brachte.

Frühe Führung für die Gastgeber

Die Hausherrn kamen gut in diese Begegnung hinein. Die Blaue Elf attackierte hoch und kam auch deshalb zu einigen guten Möglichkeiten. Die Führung sollte für den Absteiger aus der 1. Klasse folgerichtig auch nicht lange auf sich warten lassen. Nach einem Foulspiel im Strafraum an Karim Khaled Sherif verhängte Schiedsrichter Philipp Wenigwieser einen Elfmeter, welchen Manuel Ziegler schließlich verwandelte. Die ASKÖ Blaue Elf machte auch danach Druck, entscheidend nachlegen konnte sie jedoch nicht, so blieb die durchaus hart geführte Partie offen und spannend. Die Ebelsberger, die mit zwei Siegen aus zwei Spielen sehr stark in die neue Spielzeit gestartet waren, versteckten sich nicht und kamen deshalb auch ihrerseits mit Fortdauer der Partie zu einigen vielversprechenden Möglichkeiten. Erfolgreich zu Ende spielen, konnten die Gäste jedoch keinen ihrer Angriffe.

Elfmeterspezialist untermauert seinen Ruf

In der 56. Minute sollte den Schützlingen von Trainer Peter Wimmer, dann aber doch der Ausgleich gelingen. Wieder war es ein Strafstoss, der die Ergebnisänderung herbeiführte. Die Verantwortung vom Punkt übernahm für die Ebelsberger Muhamed Medjuseljac. Der Abwehrspieler hatte sich bereits am vergangenen Wochenende gegen die Union Mühlbach einen Ruf als absoluter Elfmeterspezialist geschaffen, indem er gleich drei Penalties in nur einer Begegnung verwertete. Medjuseljac sollte aus Sicht der Gäste auch dieses Mal nicht enttäuschen und so traf er vom Punkt aus zum 1:1.

Das einst Erlernte nicht vergessen

Auch die nächste ganz entscheidende Situation in diesem engen Duell hatte ihren Ursprung in einer Standardsituation. Manuel Ziegler zeigte in der 68. Minute sein ganzes Können als Freistossschütze und so war letztlich Ebelsberg-Keeper Agan Fejzic bei seinem Versuch nahezu chancenlos. Die Gastgeber versuchten in der Schlussphase dann ihren Vorsprung sicher über die Zeit zu bringen, wobei sie am Ende wohl mehr um die drei Punkte zittern mussten, als ihnen das lieb war. Die Gäste bäumten sich nochmals auf, warfen alles nach vorne und brachten die Neumann-Elf auch in Bedrängnis. Diese konnte sich, wie eigentlich das gesamte Spiel über, aber auch in den „heißen“ Schlussminuten auf einen sicheren Rückhalt im eigenen Kasten verlassen. Thomas Ritter, der einst seine Tormannkarriere beim LASK gestartet hatte, zeigte, dass er das früher Erlernte, noch nicht vollends vergessen hat. Der Schlussmann hielt, abgesehen vom Strafstoss in Minute 56, alles was es zu halten gab, wodurch er unterm Strich einen maßgeblichen Anteil am knappen 2:1-Erfolg seines Teams hatte. Sein Trainer Klaus Neumann war nach dem Schlusspfiff auch voll des Lobes für seine neue Nummer eins: „Thomas Ritter hat wirklich eine unglaubliche Leistung vollbracht. Er war wirklich herausragend. Ich kannte ihn noch von seiner Zeit bei Pasching und wusste daher, was er als Torwart so drauf hat. Zum Glück für uns hat er nun wieder die Tormannhandschuhe angezogen. Zum Spiel selber kann ich nur sagen, dass es äußerst eng war, auch weil wir es verabsäumt haben bereits nach dem 1:0 nachzulegen. Der Elfmeter der zum Ausgleich geführt hat, war aus meiner Sicht zumindest strittig. Die Ebelsberger haben sich in der Sommerpause gut verstärkt und das merkt man auch. Umso wichtiger sind diese drei Punkte für uns.“

 

 

von Michael Obrecht