2. Klasse Mitte

SV Chemie Linz extrem lange Durstrecke fand ein Ende

altaltDie letzten 16 Meisterschaftsspiele, saisonübergreifend betrachtet, hatte der SV Chemie Linz allesamt verloren. Die Sterne, dass es im 17. Anlauf endlich wieder einmal mit Punkte klappen könnte, standen eigentlich schlecht, musste man doch an diesem Samstag, beim Auswärtsspiel gegen die Union Edelweiß 1b, gleich auf drei gesperrte Spieler verzichten. Allen Widrigkeiten zum Trotz sollte es dieses Mal der Berger-Elf aber tatsächlich gelingen ihre unglaubliche Negativserie zu beenden. Die „Chemiker“ profitierten dabei auch von zwei Ausschlüssen auf Seiten der Gastgeber. In Überzahl feierte man am Ende einen nicht unbedingt zu erwartenden 5:3-Sieg.

Früher Ausschluss spielt Chemie in die Karten

Die Begegnung begann gleich mit einem echten Paukenschlag. Bereits in der 9. Minute musste Gentijan Balaj mit Rot das Spielfeld vorzeitig verlassen, nachdem er als letzter Mann die Notbremse gezogen hatte. Das 1b-Team der Union Edelweiß war somit bereits früh dezimiert und das nummerische Ungleichgewicht sollte sich letztlich auch auf dem Platz bemerkbar machen. Die Hausherrn waren zwar trotz Unterzahl nach wie vor bemüht das Spiel zu machen, zu den besseren Chancen sollte jedoch Chemie kommen. So war es nach 11 Minuten Thomas Häuserer, der eine gelungene Kombination trocken zum 0:1 abschloss. In Minute 25 baute dann Quamil Axhillari die Führung der Gäste aus. Bis zur Pause sollten die „Chemiker“ noch weitere gute Gelegenheiten vorfinden, um vielleicht dieses Duell schon in der ersten Hälfte zumindest vorzuentscheiden. Die Mannen von Trainer Harald Berger ließen jedoch etliche Hochkaräter aus.

Zu neunt am Drücker

Ähnlich wie in Halbzeit Nummer eins, so war auch nach Wiederbeginn ein Platzverweis, die erste nennenswerte Aktion. Wieder sollte es ein Edelweiß-Akteur sein, der seinen Arbeitstag vorzeitig beenden musste. Tunahan Furuncu zeigte sich mit einer Entscheidung von Schiedsrichter Rene Klaras wenig einverstanden und teilte dies dem Unparteiischen auch mehrfach mit. Dieser sah sich nun dazu genötigt Edelweiß Nummer 5 zunächst Gelb und nur wenige Augenblicke später Gelb-Rot zu zeigen. Die Heim-Mannschaft schwächte sich somit unnötig weiter selbst und der SV Chemie nahm diese Einladung auch dankend an. In Minute 52 war es erneut Axhillari, der einen Pass in die Schnittstelle verwertete. Die Räume für die Gäste waren nun groß, jedoch verabsäumte man es vorerst den vierten Treffer zu erzielen. Einige große Chancen wurden vergeben und so bekam Edelweiß 1b zu neunt nochmals die zweite Luft. Die Stary-Elf bewies große Moral und kam so auch durch einen sehenswerten Distanzschuss von Egzon Querimi nochmals heran. Die Reserve des OÖ-Ligisten blieb danach weiterhin am Drücker und drängte die Gäste hinten hinein. Chemie verlegte sich fortan, trotz zwei Mann mehr, aufs Kontern.

Torreiche letzte Minuten

In der 78. Minute schaffte dann Mustafi Serdal dasselbe Kunststück, welches vor der Pause auf der Gegenseite Edelweiß Furuncu bereits vollbracht hatte. Er holte sich genauso in einer einzigen Szene die Ampelkarte wegen Kritik ab. Eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit schien dann den „Chemikern“ endgültig die Entscheidung geglückt zu sein. Nach einem Eckball stellte Adlan Asukhanov per Kopf auf 1:4. Niemand hätte zu diesem Zeitpunkt noch einen Cent auf die Heimelf gesetzt, diese sollte mit einem Doppelschlag in der Nachspielzeit das Spiel aber dann, unglaublich aber wahr, erneut spannend machen. Der ganz große Coup blieb den Nachwuchshoffnungen von Edelweiß dann aber doch verwehrt, auch weil in Minute 95 Mamadou Diallo den ersten Chemie-Sieg nach einer gefühlten Ewigkeit endgültig fixierte.

"Sauschlecht" und trotzdem drei Punkte

Gäste-Trainer Harald Berger zeigte sich vom Spiel seines Teams trotz des Erfolges wenig begeistert: „Die Leistung meiner Truppe war eigentlich sauschlecht, am Ende zählen aber nur die drei Punkte. Wir hätten vor, aber auch nach der Pause den Sack bereits vorzeitig zu machen müssen, was wir jedoch verabsäumt haben. Edelweiß 1b war zu neunt in der zweiten Hälfte besser wie wir zu elft. Hätte unser Gegner die gesamten 90 Minuten ohne Ausschluss bestritten, wäre es für uns sehr, sehr eng geworden.“

 

 

von Michael Obrecht