2. Klasse Mitte

Abgebrochenes Reservespiel überschattete Kirchberg-Thenings Sieg – ATSV-Coach Ferlitz tritt zurück

Die ASKÖ SC Kirchberg-Thening startete am vergangenen Wochenende gleich erfolgreich in die neue Saison, besiegte man doch die Union Babenberg in einem wahren Herzschlagfinale mit 3:2. An diesem Samstag sollte es die Höretseder-Elf nicht ganz so spannend machen. Gegen den ATSV St. Martin/Traun dominierte man zu Hause von Beginn an und setzte sich so am Ende relativ problemlos dank dreier Tore von Alexander Mittermeir, sowie zwei bzw. einen Treffer von Manfred Isak und Maximilian Piesch mit 6:0 durch. Das Vorspiel der beiden Reserveteams musste übrigens neun Minuten vor dem Ende, nach einer recht heftigen handgreiflichen Auseinandersetzung, abgebrochen werden.

Unschöne Szenen

Bereits bevor das Spiel überhaupt begann, ereigneten sich auf dem Kirchberg-Theninger Sportplatz recht turbulente Szenen. Wir schreiben die 81. Minute im Duell der beiden 1b-Mannschaften, als nach einem Foulspiel die Wogen plötzlich hochgingen. Zu diesem Zeitpunkt war diese Partie bereits längst entschieden, führte Kirchberg-Thenings Reserve doch schon mit 5:1. Eigentlich wäre somit kein Grund mehr vorhanden gewesen, dass die Emotionen nochmals derartig überschwappten. Nichtsdestotrotz hatten sich gleich mehrere Akteur am Spielfeld nicht im Griff und so kam es zu einigen Handgreiflichkeiten am Rasen und letztlich auch zum Spielabbruch. Solche Szenen sind natürlich aufs Schwerste zu verurteilen und haben auf dem Fussballplatz nichts, aber auch gar nichts verloren. Für die betroffenen Spieler wird dieses Fehlverhalten sicherlich noch Folgen haben.

Frühe Entscheidung

Im Spiel der Kampfmannschaften, um das es ja eigentlich in diesem Bericht gehen sollte, blieben Vorfälle in einer derartigen Dimension zum Glück aus. Konzentriert man sich nun wieder auf das rein Sportliche, so muss man sagen, dass die Kirchberg-Theninger in dieser Partie von Anfang an scheinbar alles unter Kontrolle hatten, wobei der Spielverlauf für die Hausherrn auch nicht ganz ungünstig verlief. So brachte Verteidiger Maximilian Piesch den klaren Favoriten per Kopf früh im Spiel in Führung. In Minute 20 legte Alexander Mittermeir, nach einer Unachtsamkeit in der Trauner Hintermannschaft, das 2:0 nach. Als dann auch noch Muamer Busatlic, nachdem er mit seinem Tackling klar zu spät gekommen war, nur eine Minute später mit Rot vom Platz flog, war diese Begegnung nach etwa einen Viertel der gesamten Spielzeit so gut wie entschieden. Mit einem Mann mehr auf dem Feld fand Kirchberg-Thening noch mehr Räume zum Spielen vor, was in der 36. Minute abermals Mittermeir, nach Zuspiel von Bryant Polanco, auszunutzen wusste.

Nachdenkpause fruchtet

Nach Wiederbeginn änderte sich am Geschehen auf dem Platz nur wenig. Die Gastgeber waren drückend überlegen und drängten auf ihr viertes Tor. Es sollte aber, auch weil man einige Sitzer ausließ, bis zur 67. Minute dauern, ehe die Heimischen erneut jubeln durften. Ein Zuspiel des an diesem Tag enorm produktiven Alexander Mittermeir, versenkte der erst kurz davor eingewechselte Manfred Isak aus elf Metern Entfernung im gegnerischen Kasten. Nur wenige Augenblicke später sollte das Angriffsduo erneut erfolgreich sein. Wieder bediente Mittermeir seinen Partner Isak und wieder war dieser beim Abschluss eiskalt. Kirchberg-Thenings Trainer Anton Höretseder beurteilte die Leistung seiner beiden Offensivkünstler nach dem Abpfiff so: „Alexander Mittermeir steht einfach immer da, wo ein Torjäger stehen muss. Er war in dieser Begegnung ungemein effektiv. Manfred Isak habe ich zuletzt eine kleine Nachdenkpause gegeben, weshalb er dieses Mal auch nur von der Bank kam. Scheinbar hat diese Maßnahme jedoch gefruchtet.“ Den Schlusspunkt in einer recht einseitigen Partie setzte, wie sollte es auch anders sein, wieder Mittermeir, der seinen dritten Treffer an diesem Tag erzielte.

Kirchberg-Thenings Trainer Höretseder war nach dem zweiten Sieg im zweiten Meisterschaftsspiel natürlich äußerst zufrieden: „Unser Erfolg war nie wirklich in Gefahr. Bei einer besseren Chancenauswertung und etwas mehr Glück hätte das Ergebnis auch noch höher ausfallen können. Ich habe derzeit wirklich das gute Gefühl, dass alle Spieler voll mitziehen und bereit sind für den Erfolg alles zu geben. Ich denke, sie haben alle gemerkt, dass wir auch heuer wieder ganz vorne dabei sein können. Platz zwei oder drei ist durchaus möglich, wenn auch noch in weiter Ferne. Besonders angetan hat mich in dieser Begegnung, dass wir äußerst diszipliniert aufgetreten sind. Nächste Woche wartet mit der ASKÖ Dionysen ein echter Prüfstein auf uns.“.

Erster Rücktritt der Saison

ATSV St. Martin-Coach Raimund Ferlitz gab nach der 0:6-Niederlage schließlich seinen sofortigen Rücktritt bekannt und begründete diesen folgendermaßen: „Zum einen haben mich sicher auch die Undiszipliniertheiten auf dem Platz zu diesem Schritt bewogen, zum anderen hat mir vor allem die Unterstützung gefehlt. Unser Sektionsleiter war so gut wie nie da und auch ansonsten ist die sportliche Führung etwas schwach aufgestellt.“

 

 

von Michael Obrecht