2. Klasse Mitte

Pleiten, Pech und Pannen – Babenbergs Negativlauf findet auch gegen Ebelsberg kein Ende

Wenn man im Fußball einen Lauf hat dann scheint vieles ganz von selbst zu gehen. Das gilt nicht nur im positiven, sondern auch im negativen Sinne. Die Union Babenberg muss zurzeit diese bittere Erfahrung machen, agiert die Mannschaft von Trainer Wolfgang Hörmedinger doch seit Runden äußerst unglücklich. Auch am Sonntag konnte man im Heimspiel gegen die ASKÖ Ebelsberg die Abwärtsspirale, welche sich immer weiter zu drehen scheint, nicht stoppen. Die Babenberger verloren letztlich nach einem Eigentor von Thomas Hörmedinger und einem Medjuseljac-Elfmeter in der Schlussphase knapp mit 1:2.

Wenige Feinheiten, dafür viel Kampf

Dieses Linzer Derby sollte von Beginn an zwar viel Rasse, dafür aber nicht unbedingt viel spielerische Klasse zu bieten haben. So entwickelte sich auf dem Union Landessportfeld ein echtes „Kampfspiel“, bei welchem sich der Ball großteils im Mittelfeld aufhielt. Beide Mannschaften hatten so ihre Probleme mittels gelungenen Kombinationen gefährlich zum Abschluss zu kommen. Demnach war es nicht wirklich verwunderlich, dass das erste Tor in dieser Partie aus einer Standardsituation resultierte. Nach einem Medjuseljac-Eckball war es entweder der aufgerückte Innenverteidiger Thomas Trojan oder Babenbergs Thomas Hörmedinger, der den Ball letztlich über die Linie bugsierte. Als Torschütze gefeiert wurde auf alle Fälle der Routinier der Gäste, wenngleich Schiedsrichter Klaus Schuster den Treffer schlussendlich als Eigentor deklarierte. Die Babenberger versuchten in der Folge auf den Rückstand zu reagieren, hatten jedoch bei einem Lattenknaller von Tobias Kaser wieder einmal Pech. Nur kurze Zeit später gelang den Gastgebern in Person von Thomas Bayer dann aber doch der Ausgleich. Bei einer Hereingabe von der rechten Seite in Minute 35 fuhren gleich drei Ebelsberger Verteidiger am Spielgerät vorbei, was Babenbergs Nummer 10 sofort bitter bestrafte. Anschließend sollte sich am Zwischenstand von 1:1 sich bis zum Pausenpfiff nichts mehr ändern.

Elfmeterspezialist behält die Nerven

Die spielerische Qualität stieg auch nach dem Seitenwechsel nicht unbedingt exorbitant an, dafür blieb es aber immerhin spannend. Ebelsberg-Trainer Peter Wimmer musste nach etwa einer Stunde gleich zweimal verletzungsbedingt wechseln. Zuerst konnte Edin Kostic, der nach einer Verletzung in dieser Partie sein Comeback gegeben hatte und prompt wieder überknöchelte, nicht mehr weitermachen, ehe dann auch noch mit Andreas Pichler ein ganz wichtiger Mann in der Abwehr der Ebelsberger ausfiel. Den nun freigewordenen Platz in der Innenverteidigung nahm Muhamed Medjuseljac ein, der dieses Spiel ursprünglich als Stürmer begonnen hatte, ehe er über das Mittelfeld bis hin zur Hintermannschaft durchgereicht wurde. In Minute 75 ereignete sich schließlich die spielentscheidende Szene. Nach einer Flanke in den Babenberger Strafraum versuchte Sascha Gajewski zum Kopfball hoch zu steigen, wurde dabei jedoch von hinten attackiert. Referee Schuster bewertete diese Aktion als elfmeterwürdig und zeigte daraufhin sofort auf den Punkt. Zum Strafstoß trat mit Muhamed Medjuseljac ein wahrer „Spezialist“ an, hatte dieser in der laufenden Spielzeit doch schon etliche Penaltys verwandelt. Auch an diesem Tag zeigte die Nummer 8 von Ebelsberg keine Nerven. Den neuerlichen Rückstand konnten die Hausherrn in der Schlussphase schlussendlich nicht mehr egalisieren. Die ersatzgeschwächte ASKÖ Ebelsberg brachte ihren knappen Vorsprung über die Zeit und feierte somit den bereits vierten Sieg in der laufenden Meisterschaft.

Mit 13 Punkten aus sieben Spielen liegt der letztjährige Tabellenvorletzte aktuell weit über dem ausgegebenen Ziel. Ebelsberg-Coach Wimmer ist demgemäß über die bisherige Ausbeute seines Teams auch sehr, sehr glücklich: „Nimmt man die Vorsaison als Vergleich, dann können wir mit unserer momentanen Situation wirklich sehr zufrieden sein. Gegen Babenberg haben wir zwar dieses Mal spielerisch nicht nach meinen Geschmack agiert, dafür aber ein ums andere Mal wieder hervorragend gekämpft. Die Kaderdecke ist aufgrund der vielen Ausfälle derzeit schon wirklich dünn. Wenn man so will, pfeifen wir diesbezüglich schon aus dem letzten Loch. Nichtsdestotrotz haben wir auch diese Partie wieder herumgezaubert.“

 

 

von Michael Obrecht