2. Klasse Mitte

Ebelsberg verabschiedet sich mit einem Sieg vorzeitig in die Winterpause – Trainersohn trifft dreimal

Der bisherige Saisonverlauf dürfte die Spieler, Betreuer und Fans der ASKÖ SC Kirchberg-Thening frappant an die vergangene Spielzeit erinnern. Auch im Vorjahr startete die Höretseder-Elf überragend in die Meisterschaft, wodurch man lange Zeit das einzige Team war, das mit dem späteren Titelgewinner Oedt mithalten konnte, ehe man in den letzten Runde vor der Winterpause beinahe jegliche Chancen auf einen Aufstiegsplatz verspielte. Heuer scheint den Kirchberg-Theningern dasselbe Unglück erneut zu ereilen. Nach einem halben Dutzend Siegen zu Beginn, setzte es in den letzten Wochen gleich drei ganz bittere Niederlagen. An diesem Samstag musste man sich nun auch, trotz zweimaliger Führung, der ASKÖ Ebelsberg Linz mit 3:4 geschlagen geben.

Ersatzmann macht seine Sache gut

Die Linzer mussten in dieser Begegnung mit dem gesperrten Muhamed Medjuseljac und dem erkrankten Thomas Trojan zwei ganz wichtige Mannschaftsstützen vorgeben. Auf den dadurch frei gewordenen Platz in der Innenverteidigung beorderte Ebelsberg-Coach Peter Wimmer, Paul Mühlbock. Gemeinsam mit Andreas Pichler wurde dem „Ersatzmann“ die schwierige Aufgabe zuteil, Kirchberg-Thening-Torjäger Alexander Mittermeir so gut es geht aus dem Spiel zu nehmen. Tatsächlich sollte der 13-fache Saisontorschütze, dass sei an dieser Stelle schon einmal verraten, an diesem Tag letztlich leer ausgehen, auch weil Ebelsberg-Keeper Agan Fejzic einen Kopfball des Stürmers nach nur wenigen Spielminuten gerade noch entschärfen konnte. Die ASKÖ SC Kirchberg-Thening, bei welcher Dominik Ofner nach überstandener Schulterverletzung wieder im Mittelfeld die Fäden zog, hatte generell in der ersten Hälfte zumindest ein leichtes Plus in puncto Spielanteile. Nicht ganz unverdient war demnach die Führung der Gäste in Minute 37. Einen gut angetragenen Freistoß konnte Ebelsbergs Torwart Fejzic mit einer sensationellen Parade noch parieren, beim Nachschuss von Nico Oboril war der Schlussmann dann aber machtlos. Mit dem Spielstand von 0:1 ging es dann auch ab in die Kabinen zur Pausenansprache.

Ein Kampf auf Biegen und Brechen

Kurz nach Wiederbeginn unterlief dann Manfred Rader im Tor der Gäste ein folgenschwerer Lapsus. Kirchberg-Thenings Schlussmann konnte einen eigentlich relativ harmlosen Schuss nicht sicher fangen und ließ diesen nach vorne wegspringen. Ebelsbergs gefährlichster Angreifer Peter Wimmer stand in dieser Szene wieder einmal goldrichtig und brauchte deshalb nur noch „Danke“ zu sagen. Nach dem Ausgleichstreffer entwickelte sich ein ungemein spannendes Duell, welches von beiden Seiten mit viel Leidenschaft und Kampfgeist geführt wurde. „Beide Mannschaften wollten unbedingt gewinnen. Die nicht gerade perfekten Platzverhältnisse haben ein schönes Spiel nicht wirklich zugelassen, dafür war der Einsatz den die Spieler an den Tag legten herausragend. Es entwickelte sich dadurch ein Kampf auf Biegen und Brechen. Ein Kompliment gilt es auch Schiedsrichter Elvir Smajic auszusprechen, der in dieser „scharfen“ Partie nichts aufkommen ließ.“ so Ebelsberg-Trainer Peter Wimmer.

Wimmer avanciert zum Matchwinner

In Minute 68 ging Kirchberg-Thening zum zweiten Mal in diesem Spiel in Führung. Nach einem Eckball konnte Torhüter Fejzic einen Schuss gerade noch wegtauchen, den Abpraller bugsierte dann aber Manfred Isak über die Linie. Nur 120 Sekunden später schlugen die Gastgeber aber schon wieder zurück. Nach einem vermeintlichen Handspiel im Strafraum der Gäste entschied Referee Smajic auf Elfmeter, welchen mit etwas Schwierigkeiten Peter Wimmer im Tor unterbrachte. Das ständige Hin und Her ging auch im Anschluss munter weiter. In Minute 75 vernaschte Wimmer an der Seitenoutlinie gleich mehrere Gegenspieler, ehe er mit einem Stanglpass Sascha Gajewski mustergültig bediente, welcher die Hereingabe volley übernahm und zum 3:2 traf. Kaum lagen die Hausherrn erstmals in dieser Partie in Front, da gelang Kirchberg-Thening durch einen Kopfball-Treffer von Dominik Ofner postwendend der Ausgleich. Beide Teams versuchten in der Schlussphase den berühmt berüchtigten „lucky punch“ zu landen. Den Ebelsbergern sollte in Minute 84 dann tatsächlich noch ein derartiger K.O.-Schlag gelingen. Wieder einmal war es Peter Wimmer, der von einem Abwehrfehler der Kirchberg-Theninger profitierte und gewohnt kaltschnäuzig das alles entscheidende 4:3 erzielte.

Für die Gäste bedeutet diese knappe Niederlage den nächsten herben Rückschlag im Aufstiegskampf. Bei der ASKÖ Ebelsberg ist hingegen die Stimmung nach einer Hinrunde, in welcher man die eigenen Erwartungen weit übertreffen konnte, aktuell hervorragend. Die Leistung beim letzten Auftritt seines Teams vor der Winterpause lässt Ebelsberg-Coach Wimmer auch für die Zukunft hoffen: „Nach dem Spiel gegen die SPG LASK 1b/ASKÖ Zöhrdorf war dies das zweite Mal, wo wir wirklich so agiert haben, wie ich mir das vorstelle. Der Sieg war letztlich meinem Erachten nach verdient, wenngleich wir natürlich auch das notwendige Glück auf unserer Seite hatten. Generell ist uns eine gute Herbstsaison gelungen. Nach den letzten eher durchwachsenen Jahren konnten wir uns heuer wirklich in den oberen Regionen der Tabelle etablieren.“

 

 

von Michael Obrecht